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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Kurzstreckenerkundungen, überraschenden Einzelangriffen und Bodenattacken sowie im Rahmen größerer Einsätze als Vorhut der Flotte eingesetzt wurden – also genau für die Art von Einsätzen, mit denen Sten sich bestens auskannte.
    Was nicht unbedingt seine Vorliebe für diese Schiffe rechtfertigte. Ihre Antriebe waren überdimensioniert und die Schiffe selbst unwahrscheinlich wendige, schon beinahe launische Waffenplattformen.
    Man konnte Schiffe unter höchst unterschiedlichen Gesichtspunkten entwerfen, doch meistens musste man an irgendeiner Stelle Kompromisse eingehen. Da bei den taktischen Einsatzschiffen hinsichtlich Geschwindigkeit, Wendigkeit und Feuerkraft keine Kompromisse gemacht worden waren, hieß das im gleichen Atemzug, dass so etwas wie Komfort und Panzerung praktisch nicht existierte.
    Am liebsten tauchte Sten mit einem Schiff in die Atmosphäre ein. Dann tanzten Hände und Füße über die Armaturen, während er von AM 2 auf Yukawa umschaltete und das Schiff im kreischenden Sturzflug so dicht an die Oberfläche brachte, dass sie auf ihn zuzurasen schien, es dann abfing und nach elektronischen Horizonten so dicht über den Boden rauschen ließ, dass er ihn fast berührte.
    Sten hatte auch viel Spaß daran, sich mit seinem kleinen Schiff irgendwo im All zu verstecken und sich ohne entdeckt zu werden an ein gigantisches Schlachtschiff heranzuschleichen, auf den FEUER-Knopf zu drücken und auf dem Monitor zu verfolgen, wie das Ungetüm aufgrund der Berechnungen des Simulators »explodierte«.
    Es bereitete ihm größtes Vergnügen, ein Einsatzschiff in so gut wie jedes Versteck manövrieren zu können und sich dort vor einer Flotte suchender Zerstörer zu verstecken.
    Seine Klassenkameraden fanden hingegen, dass diese Beschäftigung, abgesehen davon, dass sie jede Menge Spaß machte, gleichzeitig eine hervorragende Methode sei, eine sehr kurze – wenn auch unzweifelhaft heldenhafte – militärische Karriere einzuschlagen.
    »Was glaubst du denn, warum ich mich zur Pilotenausbildung gemeldet habe?« fragte Bishop Sten. »Bei der dritten Landung, die ich mit der Garde gemacht habe, war ich überzeugt davon, dass mich diese Idioten umbringen wollten. Ich meine damit die Idioten auf meiner Seite. Du hast das wohl noch immer nicht kapiert, Commander. Kein Wunder, dass sie dich zum Offizier gemacht haben.«
    Sten liebte die Einsatzschiffe wohl allzu sehr. Wenige Wochen vor der Abschlussprüfung wurde er vom Kommandeur der Schule und einem halben Dutzend der ranghöchsten Ausbilder zu einem Gespräch gebeten. Ungefähr in der Mitte des Gesprächs dämmerte es Sten, dass sie daran interessiert waren, ihn als Ausbilder zu gewinnen.
    Sten wurde fast schlecht. An einem Job in der Etappe war er ungefähr so sehr interessiert wie an einer Genitaltransplantation. Außerdem kam ihm das Dasein als Ausbilder viel zu gefährlich vor, zwischen all den Reservisten, alten Kommißköppen und unerfahrenen Kandidaten. Es sah jedoch nicht danach aus, als würde man Sten nach seiner Meinung fragen.
    Wenigstens diesmal bedauerten Sh’aarl’t und Bishop Sten aufrichtig, anstatt ihn aufzuziehen. Als Ausbilder zu enden, war ein Schicksal, das in etwa der völligen Vernichtung gleichkam.
     
    Stens Befürchtungen bewahrheiteten sich. Man hatte ihn ausgesucht, als Ausbilder an der Pilotenschule zu bleiben. Die entsprechenden Befehle waren sogar schon an die Personalabteilung der Flotte weitergegeben worden.
    Bevor sie Sten selbst übermittelt werden konnten, wurden sie jedoch widerrufen und durch andere, sehr genaue Anweisungen ersetzt. Wie das entsprechende Fax, das dem Kommandeur der Schule zugestellt wurde, andeutete, kamen diese neuen Anweisungen »von allerhöchster Stelle«.
    Der Kommandeur reichte seinen Protest dagegen ein – bis ihm jemand steckte, dass diese »allerhöchste Stelle« auf der Erstwelt angesiedelt war.
    Der größte Unterschied zwischen dem Heer und der Flotte bestand laut Stens Befund darin, dass es bei der Flotte wesentlich höflicher zuging.
    Befehle beim Heer stießen dem Rekruten rüde Bescheid, was er wann und wo zu tun hatte oder nicht zu tun hatte.
    Bei der Flotte hingegen …
    Sie, Commander Sten, werden zur großen Freude des Ewigen Imperators als Befehlshaber der taktischen Einsatzdivision Y47L, die zur Zeit im Imperialen Raumhafen Soward liegt, bestimmt.
    Außerdem ergeht an Sie der Wunsch und der Befehl, mit der taktischen Division Y47L eine Reihe von Aufgaben auszuführen, die Sie in die

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