Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
… Wenn Sie mit diesen Tahn leben müssten, würden Sie besser verstehen, warum sich mein Mann so erregt. Sie sind wirklich …« Sie beugte sich ein wenig zu Mahoney hinüber. »Anders, wissen Sie?«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Mahoney. Er lehnte sich mit einem Glas ihres guten Nachdem-Essen-Portweins zurück, um den weiteren Ausführungen des Farmers zu diesem Thema zu lauschen. Sie reichten aus, um einem abgebrühten Tyrannen das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.
    Mahoney wusste inzwischen genau, was in seinem Bericht an den Ewigen Imperator stehen würde. Trotzdem waren seine Gefühle ganz eindeutig gespalten. Wer zum Beispiel waren die Guten, wer die Bösen?
    »Oh, danke sehr«, sagte er erfreut. »Noch ein Glas Port wäre jetzt genau das richtige.«

 
Kapitel 18
     
    Mit Stufe oder auch Phase zwei der Imperialen Fliegerschule fing die Ausbildung im Weltraum an. Sten und die anderen aus seinem Jahrgang, die jetzt alle, unabhängig von Geschlecht oder Lebensform, mit »Mister« angeredet wurden, fingen mit druckfest gemachten Rappelkisten an: Raumtaxis.
    Lernen … du musst es mit dem Bauch lernen … in welche Richtung Schub angewandt werden muss. Verstehen und spüren, wann man gegenzusteuern und abzubremsen hat. Lernen; wie man eine simple Flugbahn von Punkt A zu einem (nur auf dem Radar erfassten) Punkt B berechnet. Und dann das ganze noch mal.
    Kaum beherrschten sie die Grundbegriffe, durften sie echte Raumschiffe betreten. Die nächsten Tage und Wochen verbrachten sie damit – immer noch im All –, den Gebrauch des Yukawa- oder Sekundärantriebs zu lernen.
    Sobald sie darin einigermaßen firm waren, wurden sie wieder mit Navigation gequält. Schließlich konnte ein Schiff mit AM 2 -Antrieb seinen »Kurs« ohne mathematische Berechnungen niemals finden.
    Trotz seiner Vorbehalte gegenüber Zahlen und Rechenaufgaben kam Sten ganz gut zurecht. Zwar hatte er noch immer hin und wieder einige Nachhilfestunden nötig, doch alles in allem lief es jetzt wesentlich besser.
    Was ihm dabei zugute kam, das spürte Sten deutlich, war die Tatsache, dass er kein blutiger Rekrut mehr war. Während seiner Zeit bei Mantis hatte er so manchen Kampfeinsatz unter realen Bedingungen durchführen müssen, angefangen von Massenlandungen über Solo-Einsätze bis hin zu Schiffsgefechten im Raum.
    In Stens Hinterkopf existierte eine enorme Datenbank an Erfahrungen, die es ihm erleichterte, einen Haufen abstrakter Zahlen in einen Asteroiden zu verwandeln, dessen Flugbahn er mit seinem Raumschiff keinesfalls an einem bestimmten Punkt kreuzen wollte. Andererseits fiel es ihm gerade aufgrund dieser Erfahrungen gelegentlich schwer, die Klappe zu halten.
    Phase zwei der Pilotenausbildung unterschied sich von Phase eins insofern, dass die Ausbilder allesamt den Eindruck erweckten, als wollten sie sämtliche Kandidaten durchbringen. Trotzdem verlief auch diese Phase alles andere als perfekt.
    Der taktische Unterricht war viel zu theoretisch und wurde von nur aufgrund der Mobilisierung eingezogenen Reservisten erteilt, die meist selbst noch keinen einzigen wirklichen Kampfeinsatz geflogen hatten.
    Viel von dem, was sie im Unterricht hörten, war nach Stens Erfahrungen glatter Selbstmord. Dabei drängte sich die Frage nach den Lektionen auf, die er nicht überprüfen konnte – waren sie ebenso fehlerhaft?
    Es war ein großer Streitpunkt in der theoretischen Ausbildung. Doch nur Bishop und Sten konnten wirklich über diesen Punkt diskutieren; mit den anderen verflachte die Diskussion ein ums andere Mal zur Debatte um den »am meisten gehassten Ausbilder der Woche«.
    Die Ausbildung schritt voran. Alle Teilnehmer wurden als zumindest »akzeptabel« für den Einsatz im All eingestuft.
    Dann kam der wirklich harte Teil: Starts und Landungen, Manöver auf Planeten mit den unterschiedlichsten atmosphärischen Wetterund Schwerkraftverhältnissen. Bis zu diesem Punkt waren noch einmal ein Dutzend Kadetten ausgesiebt worden; drei waren ums Leben gekommen.
    Dann wurde es wirklich gefährlich.
    Lotor hatte eine dumme Angewohnheit, die ihn das Leben kostete.
    Als recht talentierter Pilot rangierte er deutlich über dem Klassendurchschnitt. Sein Versagen war, wie Sten später erfuhr, keinesfalls ungewöhnlich.
    Lotor hielt seinen Flug immer dann für beendet, sobald er sein Schiff praktisch auf Landeposition gebracht hatte. Sh’aarl’t hatte ihm ein ums andere Mal den alten Spruch vorgehalten, dass ein Flug erst dann vorbei ist, wenn der

Weitere Kostenlose Bücher