Division der Verlorenen
Gegend des Caltor-Systems führen werden.
Sie melden sich bitte bei Ihrem kommandierenden Flottenadmiral X. R. van Doorman, 23. Flotte.
Detailliertere Informationen gehen Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt zu.
Gerettet. Gerettet von einem Gott, der viele Namen trägt.
Sten brauchte nicht lange, bis er herausgefunden hatte, dass das Caltor-System zu den Randwelten gehörte und er somit sehr dicht an die Tahn und an den Brennpunkt des Geschehens verfrachtet wurde. Vor lauter Freude machte er einen Luftsprung und suchte sofort seine Freunde auf.
Sh’aarl’t musste er auf jeden Fall küssen. Ach was, er fühlte sich so gut, dass er sogar Bishop küssen würde.
Der Abschluss der Phase zwei unterschied sich wesentlich vom letzten Tag der Vorauswahl.
Die Absolventen warfen den Hauptausbilder in den Springbrunnen auf dem Schulgelände, und als der Schulleiter milden Protest anmeldete, flog er gleich hinterher.
Die beiden Offiziere saßen bis zur Brust im lilagefärbten Wasser und betrachteten gelassen das ausgelassene Treiben um sich herum. Schließlich wandte sich der Schulleiter an seinen Ausbilder und sagte: »Nach all den Jahren hofft man doch immer wieder, dass sie sich etwas Originelleres einfallen lassen, als uns einfach in den Brunnen zu werfen.«
Der Hauptausbilder war noch dabei, seine Mütze auszuwringen und ersparte sich eine Antwort.
Sh’aarl’t, Bishop und Sten verabschiedeten sich überschwänglich, versprachen, einander zu schreiben, sich mindestens einmal im Jahr zu treffen und den ganzen restlichen Schamott, den sich Leute ständig versprechen und dann doch nie einhalten.
Sh’aarl’t wartete noch immer auf ihren Befehl. Bishops Order entsprach völlig seinen Wünschen: er sollte einen unbewaffneten Transporter quer durch die Galaxis von einem unbekannten und deshalb friedlichen System zum anderen bringen.
Sten fragte sich, ob er jemals einen von ihnen wieder sehen würde.
Kapitel 21
Als Lady Atago ihr Kommando vom Schlachtschiff Forez auf die unendlich kleinere Zhenya verlegte, geschah das ohne jeden Pomp und ohne einen Anflug von zeremonieller Übergabe.
Admiral Deska hatte einen Großteil seiner militärischen Karriere mit der Beobachtung seiner Vorgesetzten zugebracht. Der Prunk und die übertriebene Zurschaustellung militärischer Ehrenbezeigungen waren ihr zuwider. Ihr genügte es vollauf, wenn das, was sie verlangte, ohne Zögern ausgeführt wurde. Ging man dabei jedoch allzu übereifrig vor, machte sie das, ebenfalls misstrauisch.
Die Zhenya und ihre Schwesternschiffe waren, was ihre Größe nicht vermuten ließ, für die Verhältnisse der Tahn kleine technische Wunderwerke. Die Entwicklung und Herstellung dieser Schiffe hätte selbst die Verantwortlichen der Imperialen Raumflotte einen beträchtlichen Prozentsatz ihres Budgets gekostet.
Die Zhenya war für einen Minenkrieg der ausgeklügeltsten Art entworfen worden, eine Art von Kriegsführung, der die Imperiale Flotte bislang nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Es war schon sehr lange her, seit das Imperium zum letzten Mal gegen einen in etwa gleichwertigen Gegner angetreten war. Selbst bei den barbarischen Mueller-Kriegen hatte es sich um einen vergleichsweise begrenzten Aufstand gehandelt. Minen setzte man normalerweise im Positionskrieg ein, entweder um dem Feind bestimmte Passagen zu blockieren oder um die eigenen Positionen stationär abzusichern. Außerdem verwendete man gelegentlich Minen, um feindliche Schiffsrouten unbefahrbar zu machen. Die Flottenstrategen des Imperiums hielten Minen schon lange für nicht mehr zeitgemäß.
Der andere Grund für das mangelnde Interesse der Imperialen Raumflotte an einer Kriegsführung mit Minen lag in ihrem wenig abenteuerlichen Aspekt. Eine Mine war ein schwerer Metallbrocken, der einfach untätig vor sich hinexistierte, bis etwas dagegenraste und sie zur Explosion brachte, was im Normalfall erst lange, nachdem die Minenleger die Region aufgegeben hatten, geschah. Minenleger trugen keine langen weißen Halstücher und erhielten auch keine Medaillen, obwohl der Einsatz von Minen – ob zu Lande, im Wasser oder im All – zu den zuverlässigsten und kosteneffizientesten Methoden gehörte, den Feind zu vernichten.
Ruhm und Glanz spielten für die Tahn keine große Rolle; sie wollten den Krieg gewinnen, egal wie. Die Zhenya war einer der Schlüssel für ihre Zukunft.
Die Zhenya konnte mit unglaublicher Geschwindigkeit hoch entwickelte Minen auslegen. Im Grunde war
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