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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Pilot bei seinem zweiten Drink an der Bar sitzt.
    Solange Schwerelosigkeit herrschte, konnte Lotors Nachlässigkeit kaum gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wahrscheinlich hätte er als Privatpilot oder sogar in der Handelsflotte mehrere Lebensspannen ohne Probleme fliegen können.
    Das Imperium hingegen bildete seine Piloten für Extrem- und Notfälle aus.
     
    Situation: Ein Einsatzteam soll auf einer nahezu atmosphärelosen Welt abgesetzt werden. Oberflächenanalyse: Silikatstaub, der in manchen Vertiefungen bis zu zwanzig Metern tief lag; in diesen Staubtümpeln ragten messerscharfe Gesteinsbrocken bis dicht unter die Oberfläche.
     
    Anforderung: Das Einsatzteam sollte unauffällig abgesetzt werden; eine Landung mit Yukawa-Antrieb würde eine riesige Staubwolke aufwirbeln, die das Team sofort preisgeben würde. Außerdem sollte das Schiff keine Spuren im Staub hinterlassen.
     
    Lösung: Das Schiff wurde ungefähr fünfzig Meter über der Oberfläche vertikal in der Luft gehalten, der Yukawa-Antrieb ausgeschaltet und nur noch mit den McLean-Generatoren manövriert. Dann musste das Schiff einige Minuten wenige Zentimeter über der Oberfläche gehalten werden, bis das fiktive Einsatzteam abgesetzt war, und sich dann wieder entfernen.
     
    Lotor erhielt die Situationsangaben vom Ausbilder, analysierte die Fakten und fand die richtige Lösung.
    Die beiden befanden sich in einem mit dreieckigen Flügelstummeln ausgestatteten Leichten Einsatzschiff der Connors-Klasse. In der Flugausbildung wurde nicht nur jede erdenkliche Notsituation durchgespielt, sondern, was durchaus den wirklichen Anforderungen entsprach, auch mit ungewöhnlichen Fahrzeugen operiert. Sten konnte dem nur zustimmen; er hatte sich schon oft genug in Kampfsituationen befunden, in denen man dringend einen Schraubenschlüssel gebraucht hätte, aber im Notfall auch mit einer Zange zurechtkommen musste.
    Hier waren die ausgestellten Flügel der letzte Haken.
    Lotor brachte die Schnauze des Schiffs nach oben und drosselte den Yukawa. Das Schiff sackte einen guten Meter nach unten, dann hatte er es mit den McLeans abgefangen. Er nahm den Schub zurück, und das Schiff sank langsam der staubigen Oberfläche entgegen.
    Die Falle bei einem Antischwerkraft-Schirm besteht darin, dass ›unten‹ immer in Relation zum Generator gemeint ist und nichts damit zu tun hat, wo in Wirklichkeit ›unten‹ oder ›oben‹ war.
    Das Schiff befand sich noch drei Meter über der Oberfläche und sank, Lotors Empfinden nach, weiter senkrecht nach unten. Als er tief genug war, muss er die Regler für die Generatoren einfach auf Null geschoben haben.
    Das Schiff sackte noch einen Meter ab und berührte mit einer Flügelspitze einen der hervorstehenden Steinbrocken. Das Schiff fing an zu kippen.
    Dem externen Flugschreiber zufolge riss der Ausbilder die McLean-Regler in genau dem Augenblick zurück, in dem Lotor aufgefallen sein musste, dass etwas total schiefgelaufen war.
    Lotor schaltete den Yukawa ein. Bis er vollen Schub hatte, befand sich das Schiff schon fast in der Horizontalen. In Verbindung mit dem McLean-Schub brachte die volle Antriebskraft das Schiff ins Trudeln.
    Kleine Staubwirbelstürme verdeckten den Großteil des Endes. Die Kamera registrierte nur noch einen feurig roten Lichtblitz, der entstanden sein musste, als die Kabine wie eine Konservendose aufgeschnitten wurde und die Atmosphäre des Schiffs explodierte.
    Es dauerte fast einen ganzen Planetentag, bis sich der Staub wieder einigermaßen gelegt hatte. Bergungstrupps suchten so gut es ging nach den Leichen, doch weder von Lotor noch von seinem Ausbilder wurde jemals etwas gefunden.
    Sten, Sh’aarl’t und Bishop hielten in Eigenregie eine Totenwache ab und versuchten, alle Biere zu vertilgen, die Lotor vor seinem Tod nicht mehr geschafft hatte.

 
Kapitel 19
     
    Es gab noch andere tödliche Unfälle in ihrer Klasse, einige davon durch Dummheit hervorgerufen, andere unvermeidbar. Sten wusste bereits, dass auch noch so viel Trauer seine Kameraden nicht mehr zurückbrachte. Das Leben – und die Fliegerschule – gingen weiter.
    Die Unterkünfte bei der Imperialen Pilotenausbildung waren nicht so luxuriös wie die psychologisch hinterhältigen Quartiere von Phase eins. Immerhin gab es die Möglichkeit, einen Kurzurlaub einzuschieben, und der Druck wurde immerhin soweit von den Kadetten genommen, dass etwas Zeit für Ablenkung und Entspannung übrig blieb – und für Unterhaltungen.
    Ein sehr

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