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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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schon sechs Minen-Torpedos in Bewegung.
    Das Pseudo-Einsatzschiff feuerte seinerseits mit Antischiff-Raketen zurück. Zwei der Minen wurden unterwegs zur Explosion gebracht.
    Die dritte Mine erwischte den Dummy und riss seine Außenwand auf. Noch nicht einmal eine Sekunde später schlug der nächste Sprengkopf ein und vernichtete das Schiff. Der Rest der Minen-Torpedos kehrte um und begab sich wieder in die Ausgangsposition.
    »Haben die Minen auf die elektronischen Abwehrsysteme unseres Dummys reagiert?« erkundigte sich Atago.
    Der Tech befragte einen Bildschirm neben sich. »Negativ. Sämtliche Gegenmaßnahmen des Feindes wurden ignoriert, sobald er identifiziert war.«
    Lady Atago riss sich vom Monitor los, blickte Admiral Deska an und erlaubte sich, kaum merklich eine Augenbraue zu heben.
    »Informieren Sie doch bitte den Hohen Rat darüber, Admiral«, sagte sie, »dass wir ab sofort mit der Produktion beginnen können.«
    Eine halbe Stunde später war die Forez wieder das Flaggschiff.
    Lady Atago kehrte schweigend zu ihren Karten und Schlachtplänen zurück.

 
Kapitel 22
     
    Sten landete als Kommandeur ohne Flotte auf Cavite, dem Zentralplaneten des Caltor-Systems.
    Eine weitere Einschränkung der taktischen Einsatzschiffe bestand in ihrer relativ begrenzten Reichweite. Außerdem erforderten ihre sensiblen Triebwerke häufigere und intensivere Pflege als die meisten anderen Imperialen Raumfahrzeuge. Deshalb hatte man die vier Einsatzschiffe, die Stens Kommando bilden sollten, in einen Frachter verladen, der jetzt irgendwo zwischen Soward und Cavite unterwegs war.
    Sten absolvierte den langen Flug von der Erstwelt nach Cavite als Linienpassagier und verkürzte sich die Zeit dadurch, dass er Bilder, Skizzen, Abhandlungen und Hüllenprojektionen durchging; er fieberte seinem ersten Kommando entgegen wie ein junger Liebhaber dem ersten Rendezvous.
    Einen Teil der Zeit widmete er einem kurzen Intensivlehrgang über seinen neuen Basisplaneten. Cavite war ungefähr zwei Drittel so groß wie die Erstwelt und nur spärlich besiedelt. Es gab kaum Industrie, die wenigen Bewohner betrieben in der Regel Landwirtschaft sowie etwas Fischzucht und Holzwirtschaft. Das Klima entsprach in etwa dem der Erstwelt: recht ausgewogen, mit der Tendenz zu etwas mehr Schnee als auf der Erstwelt.
    Den Rest der Zeit brütete Sten über Details, die seine neuen Schiffe betrafen. Es spielte keine große Rolle, dass sein Kommando gegenwärtig nur aus vier brandneuen Fahrzeugen der Bulkeley -Klasse und seiner selbst bestand. Nach seiner Ankunft auf Cavite sollte er sich selbst um die Besatzung seiner Schiffe kümmern.
    Als gesonderte Sendung war ein Fax an Admiral Doorman gegangen, mit der Bitte um vollste Kooperation.
    Sten war kurz vor dem »Abflug« seiner vier Schiffe auf Soward angekommen. Es gab keine besondere Zeremonie – der Konstrukteur hatte die Fahrzeuge in einer Ecke seines Geländes abgestellt, ein kranartiger Transporter hatte sie – noch ohne Bewaffnung, Elektronik, Steuereinrichtung und Ausstattung für die Mannschaftsräume – aufgeladen und sie über das ausgedehnte Fabrikgelände gefahren.
    Sten hatte sich vom ersten Augenblick an in die schlanken Nadeln verliebt, die dort an ihren Klammern hingen. In seinen Ohren klang der Eintrag in das letzte Jane ’s Update wie Poesie:
     
    6406.795 TAKTISCHES EINSATZSCHIFF
     
    Gerüchteweise entwickelt das Imperium eine neue Klasse seiner taktischen Einsatzschiffe, doch da die Gerüchte nicht bestätigt werden konnten, gelten folgende Eintragungen nur unter Vorbehalt. Die spärlichen Informationen legen die Vermutung nahe, dass die neue Serie als Ersatz und Verbesserung mehrerer gegenwärtiger Klassen, die somit als überholt gelten dürfen, gedacht ist.
     
    Angeblich sollen diese neuen Schiffe die Klassenbezeichnung BULKELEY tragen. Die Entwicklung dieses Typs dürfte zur Zeit bereits in der Konstruktionsphase angelangt sein, wobei uns keinerlei Informationen über die Anzahl der bestellten Schiffe sowie über Auslieferungs- oder Einsatzdatum vorliegen. Noch einmal: alle Informationen gelten nur unter Vorbehalt.
     
    Sten vermutete, dass die Herausgeber des Jane’s sich nach alter Sitte bedeckt halten wollten, denn die folgenden Daten waren für seinen Geschmack viel zu präzise für Vermutungen:
     
    EIGENSCHAFTEN:
    TYP: Flottenpatrouillenschiff LÄNGE:
    geschätzt: 90 Meter (tatsächlich: 97 Meter)
    BESATZUNG: unbekannt
    BEWAFFNUNG: unbekannt, wahrscheinlich jedoch

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