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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Heimat einschlagen.
    Lavonne blieben nur wenige Minuten der Hoffnung; schließlich müsste ein neuer Imperialer Zerstörer wie die San Jacinto jederzeit in der Lage sein, jedes Schlachtschiff und jeden Kreuzer der Tahn abzuhängen. Nur um die Tahn-Zerstörer machte sich Lavonne einige Gedanken.
    Die wenigen Minuten waren vorüber, als ein Analytiker mit der angebrachten tonlosen Stimme berichtete, dass sich das Schlachtschiff von seiner Eskorte gelöst hatte und immer näher an die San Jacinto herankam. Innerhalb von fünf Stunden und einigen Minuten, fuhr er fort, würde das Schlachtschiff eines bislang unbekannten Typs in Gefechtsentfernung zur San Jacinto aufgeschlossen haben.
    Bei dem Schlachtschiff handelte es sich um die Forez . Admiral Deska schritt in der Kommandozentrale auf und ab, während sich sein riesiges Schiff immer näher an den feindlichen Zerstörer heranschob. Auch er stellte ständig neue Berechnungen an.
    Konnte die Forez dicht genug an den Imperialen Zerstörer herankommen, bevor diesem die Flucht gelang?
    Wenn das Imperiale Spionageschiff davonkam, waren sämtliche Geheimpläne der Tahn, vorn verbesserten Schiffsdesign über die Fertigung bis hin zu ihrer geplanten Strategie hinfällig geworden.
    Ein Blick auf die tickende Uhr. Nein, es würde keine Probleme geben. Das Imperiale Schiff war dem Untergang geweiht.
    Nach vier Stunden und vierzig Minuten wurde auch Commander Lavonne das Unvermeidliche klar.
    Es gab nur noch eine mögliche Chance.
    In der Hoffnung, das Schlachtschiff der Tahn würde vorbeirasen, gab Lavonne Befehl, den AM 2 -Antrieb abzustellen. Doch die Antwort kam sofort.
    ›Na schön‹, dachte Lavonne und schickte sein Schiff mit voller Fahrt der Forez entgegen.
    Manchmal gelingt es dem Schoßhündchen, den Mastiff zu besiegen.
    Lavonne gab Feuer frei für die Signalraketen und Abwehrtorpedos. Er hoffte, durch die Explosionen und den EAS-Ablenkungsmüll eine Art Rauchvorhang zu schaffen.
    Lavonne wusste, dass die San Jacinto in der Falle saß. Er hoffte nur noch darauf, dass sein Zerstörer möglichst viel Schaden bei diesem Kampfungetüm anrichtete, das jetzt sämtliche Monitore der Raketenstationen ausfüllte.
    Wenige Lichtsekunden vor der Gefechtsentfernung der San Jacinto feuerte die Forez ihre Hauptbatterie ab.
    Die Flugbahn von sechs Tahn-Sprengköpfen kreuzte den Kurs der San Jacinto , während Lavonnes Finger noch immer über dem roten Feuerkopf schwebte.
    Von der San Jacinto blieb nur eine sich langsam ausdehnende Wolke aus Gasen und Radioaktivität übrig.

 

 
Kapitel 25
     
    Seit es die Tahn gab, stellten sie für alle, die ihnen zu nahe kamen, eine schreckliche Bedrohung dar. Ihre Kultur hatte sich aus einer Katastrophe entwickelt und seither auf vielen Schlachtfeldern durchgesetzt.
    Sogar der Ewige Imperator konnte sich kaum noch an die Auseinandersetzung erinnern, die die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte. Die Ursprünge der Tahn lagen in einem gewaltigen Bürgerkrieg, der sich in einem von ihrem jetzigen Siedlungsgebiet weit entfernten Cluster zugetragen hatte. Damals hatten sich zwei mächtige Gegner gegenübergestanden und über anderthalb Jahrhunderte bekämpft. Der betreffende Cluster war so entlegen, dass es dem Imperator gerade recht kam, dass er die ganze Geschichte ignorieren und warten konnte, bis die Kontrahenten sie unter sich ausgetragen hatten.
    Schließlich erlitt das Volk, aus dem später die Tahn werden sollten, eine vernichtende Niederlage. Die Gewinner stellten die Verlierer vor die Wahl: Völkermord oder Massenauswanderung. Die Tahn entschieden sich für die Flucht; ein Kapitel in ihrer Geschichte, das sie niemals vergaßen. So wurde die Feigheit zur Erbsünde ihrer Rasse. Es war das erste und letzte Mal, dass die Tahn’ das Leben dem sicheren Tod vorzogen.
    Beinahe die gesamte erste Welle der Emigranten bestand aus Kriegern und ihren Familien. Schon allein dadurch machten sich die Tahn bei keiner einigermaßen zivilisierten Gemeinschaft, der sie sich näherten, sonderlich beliebt. Niemand war dumm genug, ihnen Gastfreundschaft zu gewähren. Auch das war ein wichtiger Punkt im kollektiven Gedächtnis der Tahn. Sie hielten sich für die geborenen Außenseiter, und von diesem Zeitpunkt an behandelten sie jeden Fremden auf die gleiche Weise.
    Schließlich ließen sie sich in einem der unattraktivsten Sektoren des Imperiums nieder, der von etwas reicheren Nachbarn umgeben war: dort begannen sie sofort mit dem Aufbau ihrer nur auf einen

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