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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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rauskommst, soviel war klar. Dann ein Wort hier, ein charmantes Lächeln dort, und Zack! ist der gute Alex auch schon unterwegs. Aber genug der jungen Liebe. Jetzt klär mich mal auf, Commander. Wo ist unsere verwegene Besatzung?«
    Sten hakte sämtliche Probleme im Schnelldurchgang ab. Alex hörte aufmerksam zu, klopfte ihm dann voller Mitgefühl auf die Schulter, was die Decksplanken einige Zentimeter durchdrückte.
    »Jetzt, wo Kilgour hier ist, kannst du endlich aufatmen. Dein Problem, mein Sohn, liegt darin, dass du dich am falschen Ort nach deinen Freiwilligen umgeschaut hast.«
    »Von wegen! Bis auf den Friedhof habe ich alles abgesucht!«
    »So schlimm wird’s schon nicht werden, Commander, dass wir auch noch die lebenden Toten rekrutieren müssen. Keine Sorge, Alex kriegt das alles schon wieder auf die Reihe.«

 
Kapitel 27
     
    »Na, was sagst du zu dieser erlesenen Truppe?« fragte Kilgour mit vor Stolz geschwellter Brust.
    Sten warf einen misstrauischen Blick auf die etwas über dreißig Gestalten, die ihn ihrerseits mit finsteren Blicken bedachten; dann schweifte sein Blick zu den hinter ihnen liegenden verschlossenen Gefängnistoren. »Wie viele Mörder?«
    »Kein einziger. Zweimal Totschlag, besser ging’s nicht. Der Rest …«
    Sten winkte ab. Er würde sich später durch die Akten seiner Leute quälen. Plötzlich erschienen ihm die Gefangenen vor ihm als – zumindest potentiell – glänzende Beispiele raumfahrerischer Tugend. Das Problem lag eher darin, dass Sten, der noch nie ein besonders flammender Redner gewesen war, nicht wusste, wie er diesen Wesen beibringen sollte, dass sie keineswegs im sicheren und molligen Gehege der 23. Flotte bleiben würden.
    Alex beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: »Wenn’s dir recht ist, wärme ich sie’n bisschen an. Ich erzähl ihnen einen Witz oder drei.«
    »Bloß keine Witze«, sagte Sten entschieden.
    Alex reagierte sofort mit einer zu Tode betrübten Miene.
    »Nicht mal der mit den gefleckten Schlangen? Der wäre hervorragend für eine so brave Crew wie die hier geeignet.«
    »Ganz besonders den mit den gefleckten Schlangen wirst du hier nicht erzählen. Grausame und ungewöhnliche Strafen sind zwar in der Flotte verboten, Kilgour, aber wenn du auch nur von gefleckten Schlangen träumst, lasse ich dich kielholen.«
    Mit unverändert eisigem Blick wandte sich Sten der zu bewältigenden Aufgabe zu. Der eisige Blick sah wohl nach jeder Menge Schneid und Feuer aus, denn die Männer hörten sofort mit dem Gezappel und Füßescharren auf.
    Na schön. Wenigstens hatte er ihre Aufmerksamkeit geweckt. Jetzt musste er nur noch ein bisschen mitreißende Überzeugungsarbeit leisten. Eine Grundregel beim Verfassen einer Rede lautete: das Publikum immer so ansprechen, als handele es sich um eine Person; suche dir ein Individuum heraus, das du stellvertretend für alle anderen direkt ansprichst.
    Sten suchte sich einen Mann aus, der etwas weniger heruntergekommen, schmutzig und verschlagen als die anderen aussah, und ging auf ihn zu.
    »Mein Name ist Sten. Mir wurde das Kommando über vier taktische Einsatzschiffe zugeteilt. Ich brauche noch einige Mannschaften für die Besatzung.«
    »Da sind Sie hier genau richtig«, sagte ein anderer Gefangener. »Erstklassiger Bodensatz.«
    »Sir.«
    Der Gefangene spuckte aus. Sten sah ihm fest in die Augen. Der Mann blickte zur Seite. »Sir«, grunzte er widerwillig.
    »Eine bescheidene Frage, Sir.« Das war der Gefangene, den sich Sten als Ansprechpartner ausgesucht hatte. »Was ist denn für uns drin?«
    »Ihr seid draußen. Euer Strafregister wird überarbeitet. Ich kann sogar alles löschen lassen. Es liegt ganz an euch, je nachdem, wie ihr euch anstellt.«
    »Was ist mit unserem Rang?« wollte ein anderer Gefangener wissen.
    »Wer sich für einen Streifen qualifiziert, der kriegt ihn auch.«
    »Was sollen wir dafür tun?«
    »Patrouillendienst. Irgendwo da draußen.«
    »Die Tahn ausspionieren?«
    »So dicht, wie wir herankommen.«
    »Hört sich wie’n besserer Selbstmord an.«
    »Stimmt«, nickte Sten. »Außerdem sind eure Zellen hier im Vergleich zu den Quartieren auf den Schiffen die reinsten Luxuswohnungen, bei unserer Verpflegung würde sogar ein Müllwurm das Kotzen kriegen, und meine Offiziere werden euch so eng auf der Pelle sitzen wie ein dreckiger Raumanzug. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: wenn ihr Glück habt, kriegt ihr jeden Zyklus einmal frei. Und auch das passiert euch wahrscheinlich dann,

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