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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Zweck ausgerichteten Gesellschaft. Da sie auf militärischem Denken basierte, war es nur logisch, dass sie auf strenge Hierarchie setzte: der Unterschied von der Klasse der Bauern zum herrschenden Rat der Militärs konnte nicht größer sein.
    Die größte Schwäche der Tahn wurde schon bald ihre größte Stärke. Sie wuchsen, gediehen und breiteten sich aus. Als die Tahn überall bis an die Grenzen ihres Siedlungsgebiets vorstießen, wurden die Nachbarn nervös. Die meisten versuchten mit ihnen zu verhandeln, doch die Tahn gingen auf Verhandlungen nur ein, wenn sie dadurch Zeit gewinnen konnten. Dann griffen sie ohne Vorwarnung an. Dabei warfen sie jedes Mal ihre gesamten Kräfte in den Kampf, ohne Rücksicht auf Verluste, obwohl die teilweise beträchtlich waren und jede andere Macht zum Aufhören gezwungen hätten.
    Die Tahn kämpften fast dreihundert Jahre lang ununterbrochen. Schließlich hatten sie ihre Nachbarn ausgelöscht und ein neues Imperium errichtet. Für sie spielte es keine Rolle, dass sie dabei beinahe achtzig Prozent ihrer eigenen Bevölkerung verloren hatten. Schon einmal hatten sie sich aus dem Staub erhoben, und es würde ihnen auch ein zweites Mal gelingen.
    Der Ewige Imperator sah sich jetzt einem wiedererstarkten Tahn-Imperium gegenüber, das viele Male größer als der ihnen ursprünglich zugewiesene Bereich war. Das explosive Wachstum hatte den Tahn aber auch eine Reihe ernster Probleme bereitet: es gab mehr Dissidenten als jemals zuvor, und blutige Machtkämpfe waren im Hohen Rat der Tahn beinahe an der Tagesordnung.
    Ohne es zu wollen hatte der Imperator dieses Problem für sie gelöst. Einmal mehr waren die Tahn jetzt hinter ihrem einzigen Zweck und ihrer verbitterten Weltsicht vereint.

 
Kapitel 26
     
    Einige Wochen später war Sten kein Kommandeur ohne Flotte mehr. Seine vier Imperialen Einsatzschiffe – die Claggett , die Gamble , die Kelly und die Richards – waren ausgeladen und vorübergehend in den Montagebuchten der riesigen Flottenwerft auf Cavite untergebracht worden.
    Trotzdem blieb er ein Kommandeur ohne Mannschaft. Nach der Unterredung mit Admiral van Doorman war genau das eingetreten, was Sten befürchtet hatte: kein einziger qualifizierter Freiwilliger meldete sich.
    Andererseits verfügte auch die 23. Flotte über ihr Kontingent an Unzufriedenen und dergleichen. Nach zwanzig Vorstellungsgesprächen musste Sten unwillkürlich an die Pointe eines uralten Witzes von Alex denken: »Um Gottes Willen, doch nicht so struppig!«
    Wäre er Kommandant eines Zerstörers gewesen, hätte Sten keine Probleme mehr gehabt, seine zwielichtigen Bewerber in den einzelnen Abteilungen des Schiffes unterzubringen. Aber nicht mit einem Personal von nur viermal zwölf Mann pro Schiff und einem winzigen Wartungsteam.
    Allmählich wurde die Zeit knapp. Schon dreimal hatte ihm einer der Adjutanten van Doormans einen »freundschaftlichen« Besuch abgestattet.
    Der Mann hatte Stens Probleme gut verstanden und versprochen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um van Doormans Aufmerksamkeit nicht darauf zu lenken – ein Freundschaftsdienst von einem Offizier zum anderen sozusagen. Sten war sich ziemlich sicher, dass der Adjutant seinen A-Grav-Gleiter gar nicht schnell genug zurückfahren konnte, um van Doorman brühwarm zu berichten, wie tief sein junger Rebell im Dreck steckte.
    Vielleicht wurde Sten ja auch nur paranoid. Das war gut möglich, denn er verbrachte seine Zeit ausschließlich bei seinen Schiffen. Wenn ihm einfiel, dass er etwas essen musste, öffnete er irgendeine Dose und löffelte den Inhalt geistesabwesend in sich hinein, mit den Gedanken und den Augen auf Planzeichnungen und Blaupausen von Schaltungen, Hydrauliken und Versorgungsleitungen.
    An diesem Tag hatte er sich gerade aus dem verschmierten Overall gepellt, in dem er sozusagen lebte, eine Dienstuniform übergestreift und sich auf den Weg gemacht, um der logistischen Abteilung der 23. Flotte den Krieg zu erklären.
    Selbst beim Militär gab es Organisationsvorschriften, in denen genau verzeichnet war, wie viele Leute mit welchem Rang jedem Kommando zustanden, desgleichen wie viel und welche Art von Ausrüstung erforderlich war – vom Schlachtschiff bis hin zur Kuchengabel. Eine Organisation mit zuviel Ausrüstung macht sich nämlich ebenso lächerlich wie eine, bei der es vorne und hinten an allem fehlt.
    Sten hatte herausgefunden, dass die Logistik der 23. Flotte nur die Grundausstattung an Munition und Raketen erlaubte

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