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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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das Thema. »Besteht die Möglichkeit, dass er die Spur bis zu uns zurückverfolgen kann?«
    »Mir auf die Spur kommen, mein Freund? Dem Mann, der eigenhändig eine Verschwörung gegen unseren Imperator aufgedeckt hat?«
    Sten verbarg das Gesicht in den Händen. »Mr. Kilgour, ich weiß ja, dass die Flotte trocken ist, aber vielleicht besteht doch die unwahrscheinliche Möglichkeit …«
    »Die unwahrscheinliche Möglichkeit besteht. Ich hole rasch die Flasche.«

 
Kapitel 29
     
    Alex mochte Regen ganz gerne, besonders den konstanten grauen Nieselregen seines Heimatplaneten. Die tropischen Güsse, die auf Cavite niedergingen, stellten seine Geduld jedoch schon bald auf eine harte Probe. Er zählte die unbeschrifteten Eingänge in der schmalen Gasse ab, fand den richtigen und klopfte an die vergitterte Tür. Wahrscheinlich hörte sich sein Klopfen im Innern des Gebäudes wie ein Vorschlaghammer beim Aufwärmtraining an.
    »Parole?« flüsterte eine Syntho-Stimme.
    »Saunaß ist es hier draußen, und ich habe keine Lust, lange zu warten«, beschwerte sich Alex. Nicht besonders ärgerlich rammte er einen mit Metallbeschlägen versehenen Stiefelabsatz gegen die Tür.
    Die Tür zersplitterte, Alex riss die beiden Hälften gänzlich heraus und trat ein.
    Bevor der erste Wächter sich vom Flur her auf ihn stürzte, hatte er gerade noch Zeit festzustellen, dass das Freudenhaus recht nett eingerichtet war, sofern man auf roten Samt und düstere Gemälde stand. Alex drosch seinen Angreifer mit einer Türhälfte gegen die Wand, den nächsten pflückte er in vollem Lauf vom Boden, hob ihn hoch in die Luft und schleuderte ihn durch den Flur zurück – schneller, als er daraus herausgeschossen war.
    »Ich suche einen gewissen Mister Willie Sutton«, verkündete Alex.
    »Haben Sie einen Haftbefehl?« fragte die Syntho-Stimme.
    »Nein.«
    »Sind Sie bewaffnet?«
    »Für wie bescheuert haltet ihr mich denn? Natürlich!«
    »Halten Sie Ihre Hände bitte so, dass wir sie sehen können. Sie werden von Sensoren abgetastet. Sie reagieren unverzüglich auf jede elektronische Strahlung. Sie befinden sich konstant im Visier automatisch auslösender Waffen. Jede feindselige Aktion wird sofort erwidert, bevor Sie sie beenden können.«
    Alex verspürte nicht wenig Lust, seine Reflexe gegen die Robotwaffen auszutesten, doch er versuchte, einigermaßen friedfertig zu bleiben.
    »Gehen Sie weiter bis zum Ende des Flurs, vorbei am Eingang zum eigentlichen Etablissement. Am Ende des Flurs stoßen Sie auf eine Treppe. Gehen Sie hinauf und dann zum Ende des Korridors bis zur zweiten Tür.
    Dort treten Sie bitte ein und warten; wir versuchen inzwischen herauszubekommen, ob hier im Haus ein gewisser Willie Sutton bekannt ist.«
    Alex befolgte die Anweisungen. Im Vorübergehen warf er einen Blick in die Rezeption des Bordells, verliebte sich zweimal, lächelte den betreffenden Damen höflich zu und ging weiter.
    Kilgour war im Dienst.
    Das Zimmer war mit noch mehr rotem Samt ausgekleidet, mit noch mehr alten Bildern voll gestopft und von mehreren Lampen mit Glasperlenschnüren mehr schlecht als recht beleuchtet. Etwas ungewöhnlich war die Einrichtung, die aus drei oder vier breiten, üppig bestickten Sitzkissen bestand. Kilgour stellte sich mit dem Rücken dicht an eine Wand und wartete.
    Die Tür auf der anderen Seite des Zimmers öffnete sich.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie daran interessiert sind, sich als mein Leibwächter zu bewerben?«
    Willie Sutton kam hereingewatschelt. Es handelte sich um einen Spindar, eine große – zwei Meter in jeder Richtung – schuppige Kreatur, die wie ein überdimensionaler Pangolin mit zusätzlichen Armen aussah. Da die Eigennamen der Spindars von der Zunge des homo sapiens nicht ausgesprochen werden konnten, nahmen diese Wesen im allgemeinen einen Menschennamen an, zumeist einen berühmten Namen aus dem Berufsfeld, in dem sie tätig waren.
    Kilgour hatte keine Ahnung, wer Willie Sutton war, aber er war sich ziemlich sicher, dass es sich keinesfalls um einen Menschenfreund gehandelt haben konnte.
    »Technischer Offizier Alex Kilgour«, stellte er sich vor, ohne die Frage zu beantworten.
    »Dann sind Sie also ein Deserteur, genau wie ich?«
    »Keinesfalls Chief Sutton. Aber ich habe schon mal daran gedacht.«
    »Sie sind nicht von der Militärpolizei. So wie Sie grimassieren,. ganz bestimmt nicht. Wie können mein Etablissement und ich selbst Ihnen zu Diensten sein? Ich gehe im Interesse von uns

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