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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Sten hervor.
    Wieder ließ sie sich gegen ihn fallen; als Sten sie festhalten wollte, entglitt sie seinen Fingern, als sei sie eingefettet, und dann fiel sie auf den Rasen. Dort wurde sie von einer Mischung aus Lachen und Schluckauf befallen.
    »Wir haben ein – Hick! – einen Wettbe … Wettbewerb gemacht. Einen Trink – Hick! – Trinkwettbewerb. Ich habe gewonnen.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Ihm hat es nicht gefallen.«
    »Wer ist er?« fragte Sten nach.
    Jetzt wurde Brijit sehr förmlich: »Er ist mein Verlobter. Der gute alte Dingens … Rey.. genau, Rey. Rey Hall … äh, Rey Halldor. Meine große, große, große Liebe.«
    Das Exekutionskommando vor Stens geistigem Auge verschwand und machte einer winzigen, hilflosen Gestalt Platz, die kielgeholt wurde. Die Gestalt sah Sten verteufelt ähnlich.
    »Soll ich vielleicht Rey holen gehen?« fragte er.
    »Nein, nein, nein. Er steckt mit Daddy zusammen. Daddy mag auch nicht, dass ich trinke.«
    Hervorragend. Schlimmer hätte es gar nicht kommen können. Jedenfalls war Sten dieser Meinung, bis Brijit zu weinen anfing, und das nicht einmal in niedlichen kleinen damenhaften Schniefern, sondern laut aufjaulend. Sten sah, wie mehrere Leute neugierig aus dem Fenster schauten.
    »Kommen Sie. Ich bringe Sie nach Hause«, sagte er.
    Sofort hörte sie auf zu weinen und sah ihn verschwörerisch an. »Genau. Nach Hause. Dann erfährt niemand etwas davon.«
    »Da haben Sie recht. Niemand erfährt etwas davon. Dann wollen wir mal los.«
    Es dauerte gut fünf Minuten, bis er sie einigermaßen auf den Beinen hatte, und auch dann sackte sie immer wieder unverhofft zusammen. Sten nahm sie auf den Arm und trug sie den ganzen Weg und durch das Eingangstor zurück, bis zu seinem A-Grav-Gleiter.
    Kaum hatte er das Gelände verlassen, fiel sie in eine tiefe Ohnmacht. Sten wäre beinahe explodiert. Von allen verdammten kleinen … Ach, was soll’s. Er würde den Weg schon finden. Schon tippte er ihren Namen in den Speicher des Gleiters, fand ihre Adresse und stellte den Autopiloten an.
    Während sie durch die Stadt glitten, betrachtete er sie etwas genauer. Bis auf das sanft gerötete Gesicht und den leicht geschwollen wirkenden Mund verriet nichts, dass sie völlig betrunken war.
    Na und? Dann war sie eben betrunken! Sten fiel auf, dass es gewiss kein Vergnügen war, mit van Doorman verwandt zu sein. Schließlich hatte auch sie ein Recht darauf, sich ein wenig die Hörner abzustoßen.
    Die schlafende Brijit sah sehr friedlich aus, unschuldig wie ein kleines Mädchen und … und … Langsam, Sten, immer langsam, reiß dich zusammen. Sie sieht wirklich umwerfend aus. Aber sie ist trotz allem die Tochter des Admirals, schon vergessen? Du darfst nicht einmal daran denken, hörst du? Sofort aufhören damit!
    Brijit wachte auch nicht auf, als sie vor ihrem Haus ankamen; Sten musste sie hineintragen und ins Bett legen. Dann löschte er das Licht und verließ rasch das Haus.
    Draußen neben seinem Gleiter stand ein wütender blonder Mann. Der Mann trug Uniform und die Insignien eines Commanders. Sten hatte ihn schon einmal gesehen: vor van Doormans Büro. Damals hatte er Shorts getragen und Brijit begleitet. Sten musste nicht allzu viel detektivische Energie aufbringen, um herauszufinden, wer dieser Mann war.
    »Da bist du ja, du Schurke! Ich werde dich lehren …«
    Der Mann holte mit der Faust fast bis zu seinem Knie aus und schlug gerade nach oben. Sten trat einen Schritt zurück, und sein Gegner wurde vom eigenen Schwung beinahe zu Boden gerissen.
    »Sie müssen Rey Halldor sein«, sagte Sten. »Brijits Verlobter.«
    »Da hast du verdammt noch mal recht«, stieß Halldor hervor und holte erneut aus.
    Sten duckte sich und streckte dann beide Hände von sich; er wollte keinen Streit. »Hören Sie gut zu, Halldor. Ich hatte mit alldem nicht das geringste zu tun. Sie hat sich betrunken. Ich fand sie und brachte sie nach Hause. Punkt. Das ist alles. Sonst ist nichts vorgefallen.«
    Wieder ging Halldor mit wirbelnden Fäusten auf ihn los. Sten versuchte, seitlich auszuweichen, doch dabei erwischte ihn einer der Schläge am Ohr. Es tat höllisch weh.
    »Na schön, du Blödmann«, sagte Sten.
    Ein Arm versteifte sich, eine Hand packte zu, und ehe er sich versah, lag der Mann rücklings auf dem Boden. Ungläubig glotzte er Sten an.
    »Du … du hast mich geschlagen«, stammelte ein verdutzter Halldor.
    »Exakt beobachtet. Ich habe Sie geschlagen, Commander«, antwortete Sten. »Und wenn Sie

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