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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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für unsere Winzbötchen melden.«
    »Der ist kein Spion«, meinte Alex, »obwohl er von Anfang an zu van Doormans Truppe gehört hat. Unser Spindar hat ihn überprüft.«
    »Na schön«, sagte Sten, »wirf aber trotzdem noch einen Blick in seine Akte. Belobigungen, Auszeichnungen, Medaillen, lobende Anerkennungen für die Durchführung besonderer Aufgaben. Persönliche Empfehlungen von Vorgesetzten.«
    »Er hat bis jetzt nur in Friedenszeiten gedient, mein Freund«, erinnerte ihn Alex. »Außerdem findet sich da kein einziges gutes Wort von seinem allerhöchsten Boss, unserem allseits beliebten Admiral van Doorman selbst.«
    »Estill ist viel zu gut«, wiederholte Sten. »Ich traue ihm nicht über den Weg.«
    »Wir haben genug Leute für die vier Schiffe«, gab Alex zu bedenken. »Was uns noch fehlt, sind zwei Captains.«
    Sten ließ sich alles eine Weile durch den Kopf gehen und fragte sich immer wieder, ob Lieutenant Estill nun die Antwort auf seine Gebete oder der Nährboden seiner zukünftigen Alpträume war. Außerdem … hatte Estill vielleicht …
    »Glück. Ich frage mich, ob der Junge Glück hat«, murmelte Alex und führte damit Stens Gedanken zu Ende. »Wie verzweifelt sind wir denn?«
    »Wenn ich ihm einen guten Ersten Maat zur Seite stelle …«, überlegte Sten.
    Über ihnen ertönte plötzlich ein lautes Dröhnen, und eine Megaphonstimme spratzelte über die Docks. »Hey, ihr Scheuerlappen, erhebt die müden Ärsche und seid mal einer Lady behilflich!«
    Als Sten und Alex nach oben blickten, sahen sie eine Rostbeule von Abschleppschiff über ihren Köpfen schweben. Die Schlepperpilotin hatte bereits ein Schiff am Haken baumeln und schob sich direkt über der Gamble in Position. Lange, sehr bewegliche Robotarme schlängelten sich aus dem Fahrzeug heraus und fingen an, die Halteseile der Gamble zu lösen.
    »Was zum Henker veranstaltet ihr da oben eigentlich?« brüllte Sten hinauf.
    Wieder ertönte die metallisch dröhnende Stimme einer Frau: »Wie sieht’s denn aus? Wir bringen Ihr Schiff zu den Antriebs-Prüfständen. Sie sind doch heute dran, oder nicht? Oder informiert Ihr Captain seine Offiziere nicht darüber, was anliegt?«
    »Sie können nicht zwei Schiffe auf einmal durch die Gegend schleppen«, schrie Sten zurück.
    »Wetten dass? Mensch, wenn ich ‚meinen guten Tag habe, schaffe ich sogar drei! Jetzt kümmern Sie sich aber mal um das Seil, Mister!«
    Leicht amüsiert taten die beiden Männer, was die Frau von ihnen verlangte. Dann schauten sie staunend zu, wie sie die Gamble innerhalb weniger Sekunden in eine große Halteschlaufe unterhalb des ersten Schiffs bugsierte. Der Antrieb des Schleppers brüllte auf, und schon war sie wieder verschwunden.
    »Toller Pilot, das Mädel«, kommentierte Alex. »Selten gesehen, so was.«
    Sten hörte schon nicht mehr zu. Er rannte die Docks entlang dem Schlepper hinterher, der sich seinen Weg zu den Prüfständen bahnte. Als er das Gelände erreicht hatte, ließ die Pilotin die Gamble gerade in die für sie vorgesehene Bucht herunter.
    »Hey, ich komme an Bord!« schrie Sten und kletterte auch schon, ohne auf Erlaubnis zu warten, an den herabbaumelnden Stricken zu dem Schlepper hinauf.
    Kurz darauf saß er in der winzigen Pilotenkanzel eingequetscht. Die Frau selbst war noch beeindruckender als ihre unzweifelhaften fliegerischen Talente. Sie war schlank, ziemlich groß, mit riesigen dunklen Augen und schwarzem Haar, das unter ihrer Pilotenkappe festgesteckt war, und sie maß Sten mit einem abschätzenden, leicht amüsierten Blick.
    »Wenn das deine Methode ist, eine Lady auf ein Glas Bier einzuladen«, sagte sie, »dann Hut ab vor deiner Dreistigkeit. In zwei Stunden habe ich frei.«
    »Daran habe ich eigentlich nicht gedacht«, antwortete Sten.
    »Ach, ehrlich? Was für ’ne Sorte Raumfahrer bist du denn?«
    »Ich gehöre zu der Sorte Commander «, erwiderte Sten trocken.
    Die Frau warf ihm einen erschrockenen Blick zu und stöhnte dann auf. »Ach du Schande. Ich und meine große Klappe. Jetzt bin ich wohl meinen Job los. Aber was soll’s – schließlich war ich ja auch auf der Suche, als ich diese Stelle hier angenommen habe.«
    »In diesem Fall sollten Sie sich morgen früh um acht Uhr bei mir melden«, sagte Sten. »Ich habe einen Job für einen Ersten Maat.«
    »Sie belieben wohl zu scherzen.« Die Frau war jetzt richtig durcheinander.
    »Keinesfalls. Hätten Sie Interesse?«
    »Einfach so, was? Erster Maat?«
    »Genau. Einfach so. Abgesehen

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