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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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geschlossenen Behältern an seinem Gürtel hingen. »Möchten Sie das wirklich ‚wissen, Captain Deska?«
    »Selbstverständlich.«
    »Na schön. Nebenbei bemerkt, habe ich gerade meinen Recorder abgeschaltet und einen Störsender aktiviert. Ich vermute, dass Sie diesen Raum überwachen lassen. Nichts von dem, was wir jetzt noch sagen, kann aufgenommen werden, das versichere ich Ihnen.
    Captain, ich nehme Sie hoch, weil ich die Baka für ein Spitzelschiff halte. Nein, Captain. Sie haben mich darum gebeten, und jetzt werde ich es Ihnen erzählen. Jeder einzelne Ihrer Männer sieht wie ein Offizier aus – und Sie auch. Wenn ich ganz hinterlistig wäre, würde ich sogar behaupten, dass Sie einer von ganz oben sind. Sie sind mit einer recht guten Tarnung hierhergekommen, um herauszufinden, wie man sich Cavite am besten nähert – falls es hier wirklich bald losgeht. Irre ich mich etwa, Captain?«
    »Das ist ungeheuerlich!«
    »Gewiss. Trotzdem nehme ich Sie hoch. Und, nebenbei bemerkt: Falls es Ihnen gelingen sollte, Cavite zu überzeugen, dass Sie unschuldig sind, unschuldig und unschuldig und noch mal unschuldig, wird das ganze heiße Material, das Ihre Scanner angesammelt haben, vor Ihrer Freilassung radikal gelöscht werden.«
    Admiral Deska, der zweite Oberkommandierende von Lady Atagos Flotte, sah Sten nur mit einem starren Blick an. »Sie irren sich, Commander, und zwar gewaltig. Und ich werde mich noch sehr lange an Sie erinnern.«

 
Kapitel 33
     
    » Was haben Sie gemacht?« platzte es aus Sten heraus. Ihm fiel nicht einmal auf, dass er das »Sir« vergessen hatte. Abgesehen davon brauchte van Doorman keinen zusätzlichen Vorwand, um wütend zu werden.
    »Ich habe Sie nicht um einen Kommentar gebeten, Commander. Ich hielt es lediglich für angebracht, Sie über meine Entscheidung zu informieren. Da Sie leicht schwerhörig zu sein scheinen, sage ich es noch einmal:
    Nach einer ausführlichen Untersuchung durch meine Leute, die von mir selbst überwacht wurde, haben wir beschlossen, dass die Inspektion an Bord der Baka , eines wissenschaftlichen Forschungsschiffs der Tahn, ein grober Fehler war. Zugegebenermaßen waren sie aus Versehen in eine verbotene Zone eingedrungen, doch ihr kommandierender Offizier, ein gewisser Captain Deska, versicherte mir, dass ihre Sternkarten veraltet seien und deshalb einige Fehler auf weisen.«
    »Sir, haben Sie diese Karten persönlich überprüft?«
    »Schweigen Sie, Commander! Captain Deska ist ein Gentleman. Ich sah keine Veranlassung, sein Wort in Zweifel zu ziehen.«
    Mit zusammengepressten Hacken blickte Sten finster auf van Doormans Schreibtisch hinab.
    »Ich erwarte ferner eine Entschuldigung an seine Vorgesetzten sowie an den Hauptsitz seiner Firma auf Heath – zufälligerweise der Hauptplanet des Tahn-Systems.«
    Und wieder wusste Sten nicht, wann er den Mund zu halten hatte: »Eine Frage noch, Sir. Haben Sie zumindest veranlasst, dass unsere Techs die Aufnahmesysteme des Schiffes gelöscht haben.«
    »Natürlich nicht. Wie soll er denn sonst auf dem Rückweg navigieren?«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Und noch etwas. Sie selbst dürfen sich glücklich schätzen.«
    »Sir?«
    »Da es für die Offiziere und alle Mannschaften der 23. Flotte überaus peinlich wäre, wenn das Imperiale Hauptquartier von diesem Debakel erführe, sehe ich keine Möglichkeit, einen entsprechenden Tadel in Ihrer Personalakte zu vermerken.«
    Klartext: Van Doorman hatte den Vorfall nicht an die Erstwelt gemeldet.
    »Ich möchte Ihnen noch etwas anderes sagen, junger Mann. Ich hatte von Anfang an meine Zweifel, als Sie meinem Kommando unterstellt wurden.
    Die Flotte ist eine stolze und noble Waffengattung. Bei uns dienen nur Wesen, denen Ehre noch etwas bedeutet. Sie hingegen wurden vom Heer geformt. Gewiss, das sind durchaus nützliche Subjekte, aber aus der Perspektive der Flotte gesehen wohl kaum akzeptabel.
    Ich hoffte, Sie würden sich an den vorbildlichen Offizieren, von denen es hier auf Cavite mehr als genug gibt, ein Beispiel nehmen. Ich bin bitter enttäuscht worden. Sie haben sich nicht nur von Ihresgleichen isoliert, Sie haben es obendrein vorgezogen, mit – und ich übertreibe hier ganz gewiss nicht – Abschaum der übelsten Sorte gemeinsame Sache zu machen.
    Aber so musste es wohl geschehen. Sie kamen aus der Gosse … und Sie haben sich dafür entschieden, weiterhin in der Gosse herumzuschwimmen. Bei der erstbesten Gelegenheit, sobald Sie auch nur den allerkleinsten Fehler

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