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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Randwelten zu entsenden. Wir befinden uns momentan nur um Haaresbreite vom Krieg mit den Tahn entfernt, und ich versuche alles, was in meiner Macht steht, um diesen Krieg zu verhindern. Wenn ich Ihre Soldaten dort hinausschicke, ist die Sache gelaufen.«
    Mahoney bastelte sich seine Antwort sehr vorsichtig zusammen. Der Ewige Imperator mochte ihn als Vertrauten betrachten, vielleicht sogar als Freund, doch er blieb trotz allem der Ewige Imperator; ein Schritt zu weit, und Mahoney durfte van Doorman beim Eisbergbeobachten Gesellschaft leisten. »Nichts für ungut, Sir, aber nur mal angenommen, Sie können die Tahn nicht aufhalten. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber …«
    Der Imperator brummte etwas und wollte gerade aufbrausen, beschloss dann aber doch, zuerst sein Glas auszutrinken. Er stand auf und blickte aus dem Fenster hinunter in den Palastgarten. »Kann gut sein«, sagte er schließlich. »Vielleicht werde auch ich allmählich zu gesetzt.«
    »Dann darf ich also …«
    »Nein, General, auf keinen Fall. Nicht die Garde.« Der Imperator dachte noch einen Moment länger nach. »Wie lange ist es her, dass die 1. Garde zuletzt ein Dschungel-Auffrischungstraining gemacht hat?«
    »Sechs Monate, Sir.«
    »Viel zu lange. Schande über Sie, Mahoney, dass Sie Ihre Truppe so verweichlichen lassen.«
    Mahoney dachte gar nicht erst an Protest. Der Imperator hatte wieder einmal sein schlaues Gesicht aufgesetzt.
    »Wenn ich mich recht entsinne, gehört mir dort draußen in diesem Teil des Universums ein elendes Stück Dschungel. Damals, in den Mueller-Kriegen, diente es als Sammelplatz.«
    Mahoney begab sich sofort zu einem der Computerterminals und suchte. »Richtig, Sir. Isby XIII. Inzwischen wieder unbewohnt, bis auf das, was der Eintrag als ›einige wirklich widerwärtige Urstoffe‹ bezeichnet, und eine Instandhaltungstruppe auf dem Hauptstützpunkt. Sie haben recht, das ist wirklich dicht an den Randwelten dran. Ich könnte in etwa … einer Woche von hier nach dort überwechseln.«
    »Hören Sie endlich mit diesen Randwelten auf. Mit den netten und friedfertigen Tahn findet sich bestimmt eine diplomatische Lösung. Ich entsende Sie einzig und allein zu dem Zweck dorthin, weil ich wissen will, ob Moskitos irisches Blut mögen.« Der Imperator wurde sofort wieder ernst. »Herrje, Mahoney, mir fällt wirklich nichts besseres ein. Mir gehen allmählich meine berühmten Imperator-Schachzüge aus.«
    Major General Ian Mahoney fragte sich, ob er sich nicht besser darum kümmern sollte, seine Lebensversicherungspolice auf den neuesten Stand zu bringen.

 
Kapitel 35
     
    Während Lady Atago detailliert den Fortschritt der Angelegenheiten im Erebus-System referierte, hörten ihr die siebenundzwanzig Mitglieder des Tahn-Rates mit höchst unterschiedlichem Interesse zu. Auch auf dem Monitor und über Lichtjahre hinweg wirkte ihre Erscheinung so unterkühlt und eindrucksvoll wie immer. Wenn es in ihrem Auftreten überhaupt so etwas wie Ehrerbietung gegenüber ihren Vorgesetzten gab, dann allenfalls gegenüber ihrem Mentor, Lord Fehrle, dem mächtigsten Ratsmitglied.
    »Ich möchte meinen Bericht auf den Punkt bringen, meine Damen und Herren«, sagte sie gerade. »Unsere Flotte ist zu sechzig Prozent einsatzbereit; Treibstoff und andere Versorgung zu dreiundvierzig Prozent; Waffen und Munition zu einundsiebzig Prozent.«
    Fehrle bat mit erhobenem Finger um Aufmerksamkeit. »Eine Frage noch, Milady«, sagte er. »Einige der Ratsmitglieder zeigten sich hinsichtlich der Besatzungen besorgt. Wie sieht es in diesem Bereich aus, wenn ich Sie um eine Antwort bitten dürfte?«
    »Es missfällt mir sehr, Milord«, erwiderte sie, »dass ich in dieser Hinsicht nur mit einer Schätzung aufwarten kann. Um offen zu sein: der allgemeine Ausbildungsstand entspricht noch nicht dem gewohnten Tahn-Standard.«
    »Eine erste Einschätzung soll uns genügen«, sagte Fehrle.
    »In diesem Fall würde ich sagen, wir haben genügend Leute ausgebildet, um jedes derzeit fertig gestellte Schiff mit einer absoluten Notbesatzung auszustatten. Natürlich gibt es noch Lücken in den Schlüsselpositionen, doch auch damit können wir fertig werden.«
    »Ich habe auch eine Frage, Milady.« Das kam von Colonel Pastour, dem neuesten Ratsmitglied. Fehrle unterdrückte ein ungeduldiges Seufzen und warf Lord Wichman einen Blick zu, doch der schüttelte nur den Kopf.
    »Ja, bitte, Milord.«
    »Wie lange dauert es noch, bis wir die volle Kampfkraft erreicht

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