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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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dem Raum. Alle blickten auf Fehrle, um zu sehen, wie er reagieren würde.
    Fehrle tat sein Bestes, um die Ungeduld aus seiner Stimme zu verbannen. »Das ist alles bereits besprochen worden, Milord«, sagte er. »Je länger wir warten, desto mehr Zeit bleibt dem Imperator, um noch mehr Schiffe zu bauen. Einen Rüstungskrieg mit dem Ewigen Imperator werden wir auf keinen Fall gewinnen. Das sollten Sie eigentlich am besten wissen.«
    »Sie haben ja recht, Milord. Aber was geschieht, wenn diese Operation nicht erfolgreich verläuft? Wir setzen unsere gesamte Flotte aufs Spiel! Was bleibt uns noch, wenn wir sie verlieren? Ich sage es allen hier im Raum: dann stehen wir wieder für lange, lange Zeit unter der Fuchtel des Imperators!«
    Wichman sprang sofort von seinem Stuhl auf. Die Augen wollten ihm schier aus dem Kopf treten, und sein Gesicht lief vor Zorn knallrot an. »Ich bleibe nicht länger mit einem Feigling im gleichen Raum!« schrie er.
    Als Wichman auf die Tür zumarschierte, brach ein Tumult los. Fehrle schlug mit der Hand auf den Tisch, und Wichman erstarrte mitten in der Bewegung. Wieder wurde es ganz still in dem großen Saal.
    »Milords! Miladies! Haben Sie vergessen, wo Sie sich befinden?«
    Fehrle funkelte jedes einzelne Ratsmitglied mit einem durchdringenden Blick an. Alle rutschten unbehaglich auf ihren Stühlen herum. Dann wandte er sich an Pastour und bedachte ihn mit einem frostigen Lächeln.
    »Ich bin sicher, dass sich der gute Colonel versprochen hat, denn wir alle wissen, dass er keinesfalls ein Feigling ist.« Jetzt funkelte er Wichman an. »Stimmen Sie mir dabei nicht zu, Milord?«
    Wichman ließ die Schultern sacken und ging schweigend an seinen Platz zurück. »Ich entschuldige mich für meine Unhöflichkeit«, sagte er zu Pastour.
    »Und ich für die meine. Verzeihen Sie mir bitte. Ich muss noch sehr viel über die Zusammenarbeit des Rates lernen.«
    Die Spannung verflüchtigte sich allmählich, und Lord Fehrle führte die Sitzung wieder ihrem eigentlichen Zweck zu.
    »Dann ist es also beschlossen! Wir greifen sofort an!«
    Alle schrien vor Begeisterung und Zustimmung durcheinander. Pastours Stimme war die lauteste von allen.

 
Kapitel 36
     
    »Mr. Kilgour«, sagte Foss und nahm dabei den Blick nicht von dem Display vor seiner Nase. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Schieß los, mein Junge.« Kilgour schaute auf die Uhr. Noch anderthalb Stunden bis zum Schichtwechsel, da kam ein wenig inkonsequente Konversation gerade recht, um die Zeit totzuschlagen.
    »Sehen Sie sich nur mal alle diese fetten Frachter dort unten an. Wollten Sie nicht auch mal Pirat werden, als Sie jung waren?«
    Kilgour musste lachen. »Zu diesem Thema kann ich dir wirklich was erzählen, mein Junge. Ich war in meiner Jugend nämlich Pirat. Ich stamme von einer alten Sippe von Raufbolden, Piraten und Wegelagerern ab.«
    Foss warf Kilgour einen ungläubigen Blick zu. Er wusste noch immer nicht genau, wann sein Waffenoffizier ihm die Tasche vollflunkerte und widmete sich wieder seinem Monitor.
    Stens vier Schiffe waren zum Begleitschutz abkommandiert. Obwohl die Spannungen mit den Tahn den Handelsverkehr durch die Randwelten drastisch beeinträchtigt hatten, gab es noch immer genug Güter, die durch diesen Sektor transportiert werden mussten. Inzwischen wurden die Schiffe zu Konvois zusammengestellt und mit einer Eskorte versehen. Auf den Passagen, die dicht an der Grenze zu den Tahn vorbeiführten, wurden zusätzlich Imperiale Schiffe zur Unterstützung bereitgestellt. »Unter« Stens Schiffen hingen fünf klobige Frachtriesen aus Tanz Sullamoras Flotte, eine Containerkette plus vier Schleppfahrzeuge, zwei eilig mit Waffen bestückte Hilfskreuzer und ein altertümlicher Zerstörer, die Neosho aus van Doormans Flotte.
    Sten wurde aus van Doormans Überlegungen nicht schlau – falls der Admiral sich überhaupt solcher geistiger Bewegungen schuldig machte. Er schien eher daran interessiert zu sein, seine Schiffe auf dem Boden zu belassen, als sie ins All zu schicken. Sten vermutete, dass der Admiral womöglich befürchtete, seine Flotte zu vergessen, sobald er sie nicht mehr jeden Tag direkt vor Augen hatte. Van Doorman war, obwohl die Herkunft dieses Fachausdrucks schon lange in den Tiefen der Geschichte verschwunden war, ein ausgemachter Erbsenzähler.
    Was Stens kleine Flotte betraf, so sah die Sache ganz anders aus. Van Doorman erwies sich seines Wortes als würdig. Er wollte Sten auf dem silbernen Tablett serviert

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