Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
die USA sich fürchteten, zeige, was für eine effektive Waffe ein U-Boot sei!“
„Ich verstehe nichts von dem, was du sagst, Siddiqui,“ entgegnete Ahmed Falouf. „Will der Minister die Boote nicht?“
„Der Minister hat nichts gegen die Boote. Aber er ist aufgebracht. Der amerikanische Botschafter hat ihn aufgesucht und behauptet, die US-Behörden hätten Hinweise, dass mit den U-Booten Angriffe auf Einrichtungen der USA geplant seien. Der Minister hat dies als völlig ausgeschlossen bestritten. Aber er hat er die zwei kommen lassen, um sie in die Mangel zu nehmen!“
„Und die waren verärgert.“ Ahmed Falouf sagte dies als Feststellung, nicht als Frage.
„Da kannst du sicher sein! Der General hat darauf bestanden, sofort ins Marinehauptquartier mitzukommen, um sich von den Sicherheitsvorkehrungen zu überzeugen, die man getroffen habe. Ich habe nicht genau verstanden, was er dort wollte. Pläne einsehen, was mit den U-Booten passieren soll, wenn sie erst mal da sind. Offenbar haben die Amerikaner die Befürchtung, ausländische Terroristen könnten ein U-Boot kapern und damit etwas anstellen.“
„Und was sagt der Admiral?“
„Das sei völliger Quatsch! Die Marinebasen seien gesichert wie jeder andere militärische Komplex. Oder ob der General Angst habe, jemand würde einen seiner Panzer klauen, um damit die US-Botschaft zu beschießen? Oder ein Flugzeug der Luftwaffe entführen, um Bomben auf die Botschaft zu werfen?“
Falouf musste grinsen. Er bedauerte sehr, dass diese Unterhaltung nicht im Auto des Generals stattgefunden hatte.
„Und dann?“ fragte er.
„General Faisal war erst mal still. Admiral Zaif hat dann gesagt, die Offiziere, die er als Kommandanten der U-Boote ausgewählt habe, seien über jeden Zweifel erhaben! Hochqualifizierte Männer! Treue Diener ihres Landes! Oder ob der General glaube, die Offizierselite der saudischen Streitkräfte, egal ob Marine, Heer, Luftwaffe, sei von Terroristen durchsetzt?“
„Und?“ fragte Falouf.
„Da war der General noch stiller. Aber dann hat er wieder angefangen. Die USA haben dem Minister anscheinend gesagt, sie wüssten aus sicherer Quelle, dass ein Anschlag gegen die USA in Vorbereitung sei. Wo, wüssten sie nicht, aber unter dem Code-Namen Fünf. Und dass ein U-Boot dabei eine Rolle spielen würde!“
Ahmed Falouf war erschrocken. Dass seine Andeutung gegenüber dem Israeli solche Kreise ziehen würde, hatte er nicht erwartet!
„Und?“ fragte er vorsichtig.
„Admiral Zaif hat geantwortet, das sei völliger Unsinn! Die Boote seien noch im Bau und noch nicht mal im Lande. Wie man mit etwas, was es noch gar nicht gäbe, einen Anschlag planen solle, sei ihm schleierhaft! Die Amerikaner hätten Angst vor den U-Booten. Völlig zu Recht! Denn diese Boote seien das Beste, was es gibt. Besser als die Boote der Amerikaner!“
„Und dann?“ fragte Falouf.
„Dann hat der General gefragt, ob Admiral Zaif sich einen Grund vorstellen könnte, warum die Amerikaner keine saudischen U-Boote im Golf haben wollten.“ Siddiqui inhalierte mit sichtlichem Genuss den kalten Rauch aus dem Schlauch der Wasserpfeife.
„Was hat der Admiral darauf gesagt?“ fragte Falouf, völlig vergessend, dass Ungeduld ein Zeichen von Schwäche war.
„Admiral Zaif ist richtig wütend geworden. Du weißt, ich fahre ihn schon seit Jahren, und ich kenne ihn gut. So habe ich ihn noch nie erlebt, und ich hoffe, so Allah will, werde ich ihn so bald nicht wieder erleben!“ Wieder sog er an dem Mundstück der Pfeife. „Ich dachte, jetzt schmeißt er den General aus dem Wagen!“
„Was war denn los?“ wollte Falouf wissen, nicht mehr in der Lage, seine Ungeduld zu zügeln.
„Wie gesagt, ich habe Admiral Zaif noch nie so wütend erlebt. Er ist eigentlich ein gemütlicher Mann, so lange seine Umgebung tut, was er will. Aber gestern ist er schier aus der Haut gefahren! Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich alles richtig verstanden habe. Aber es lief darauf hinaus, dass er sagte, es möge ja sein, dass die USA das Heer und die Luftwaffe Saudi Arabiens unter Kontrolle haben. Die müssten selber wissen, wie weit sie sich von den Knechten der Juden abhängig machten!“
Falouf unterbrach. „Knechte der Juden? Hat er das wirklich gesagt? Über die Amerikaner?“
„Genau so! Die Marine habe es all die Jahre geschafft, sich von den USA unabhängig zu halten. Die wesentlichen Schiffe der Saudischen Marine kämen aus Frankreich – und der General wisse ja
Weitere Kostenlose Bücher