Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
wissen, dass ein obskurer Prediger seine Hand im Spiel hat, ohne dass wir wissen, welche Rolle er spielt. Aber was hat ein verfluchter Imam mit U-Booten zu tun, und wieso verschickt der Kerl in diesem Zusammenhang Botschaften per SMS ins tiefste Pakistan? Wenig später wird die Moschee, in der er predigt, von einem pakistanischen U-Bootfahrer aufgesucht. Dann dieses Bestehen auf der Ablieferung des ersten Bootes zu einem bestimmten Zeitpunkt! Ich kenne kein Volk, dass sich zeitlich weniger unter Druck setzen lässt als die Saudis. In sh´ Allah! Im Vergleich dazu ist das manana der Spanier ein Begriff allerhöchster Eile! Die Saudis haben es stets als beleidigend abgelehnt, wenn wir ihnen Rüstungsgüter aus den Beständen der US-Streitkräfte angeboten haben, gebraucht, aber neuwertig! Und jetzt akzeptieren sie ein Boot, das aus Pakistan zurückgegeben wird. Sie verachten die Pakistani. Das sind für die Saudis Diener, Lakaien! Nochmal. Der Zeitpunkt! Da stinkt doch was! Und jetzt kommt euer Informant in Riad und erzählt euch, es sei mit dem Boot etwas gegen eine amerikanische Nummer Fünf geplant! Scheiße! Unsere Computer qualmen bereits, so heiß laufen die! Nicht nur meiner. In den Rechnern sämtlicher US-Geheimdienste, und du weißt, wir haben einige davon, wird nach dieser Fünf gesucht.“
„Warum erzählst du mir das alles?“ fragte Chaim Zimmermann.
„Unsere Analyse besagt, Fünf ist keine Person. Fünf muss der Codename für eine geplante Aktion sein! Eine Aktion gegen die USA! Dazu passt, was du mir gesagt hast. Diese Gruppe von Betbrüdern in Hamburg, der sich der Sohn von Admiral Zaif angeschlossen hat. Ich habe mir sofort die Daten von den Deutschen geben lassen! Niemand hat vergessen, dass die Verbrecher des 11. September sich in Hamburg kennen gelernt hatten. Nein, nein, die planen unter dem Codenamen Fünf was gegen die USA! Mit diesem kleinen Scheiß-U-Boot!“
„Und nun?“ fragte Zimmermann. „Unser Informant weiß auch nicht mehr. Das, was er zu berichten weiß, haben wir euch gegeben.“
„Sag deinen Leuten, wir wollen mit dem Kerl reden. Ich denke, unsere Experten können mehr aus ihm herausholen!“
„Carl, ich glaube nicht, dass meine Regierung Quellen preisgibt, die für die Sicherheit Israels von Bedeutung sind.“
„Chaim, es geht auch um die Sicherheit meines Landes. Wir wollen euren lokalen Informanten! Und wenn er nicht freiwillig redet, schicken wir ihn zu Besuch nach Guantanamo. Dann sollst du mal sehen, wie schnell der sich an Details erinnert!“
Ahmed Falouf traf sich mit Siddiqui in einem kleinen Café in der Altstadt von Riad. Nur dieser Teil der Stadt erinnert noch an die arabische Kultur, die sie beide von ihren Heimatländern her kannten. Die moderneren Stadtteile, mit ihren Hotels, den geschäftigen Einkaufspassagen, den Bürohochhäusern waren nichts für Leute, die gerne in aller Ruhe ein Schwätzchen halten und dabei die Wasserpfeife rauchen wollten. Und die auch nicht die überhöhten Preise des modernen Riad zahlen mochten.
Der Kaffee, den sie tranken, war eine grünliche Flüssigkeit in einer winzigen Tasse: Zubereitet aus ungerösteten grünen Kaffeebohnen, extrem stark und bitter, und deshalb mit viel Zucker gesüßt!
Erst nachdem sie über diverse Tagesereignisse – Autounfälle, über die in den Medien berichtet wurde, Sport – fast alle wesentlichen Fußballmatches der europäischen Ligen sowie alle Spiele der Champions League wurden, wenn auch mit Verzögerung von manchmal mehreren Tagen, im Fernsehen gezeigt - diskutiert hatten, kamen sie auf den Anlass des Treffens zu sprechen.
Auf die Tatsache, dass sowohl der Chef Faloufs, General Faisal bin Salman, als auch der Chef Siddiquis, Admiral Zaif al Sultan, zum stellvertretenden Verteidigungsminister, Prinz Khalid, bestellt worden waren. Der Besuch beider Herren gestern im Ministerium hatte mehrere Stunden gedauert.
Danach waren beide Offiziere in den Wagen des Admirals gestiegen und hatten sich zum Marinehauptquartier an der Old Airport Road fahren lassen. Ahmed Falouf war mit dem Wagen des Generals gefolgt und hatte sehen können, wie die beiden Herren im Fond der vorausfahrenden Limousine heftig gestikuliert hatten. Jetzt war er gespannt auf Siddiquis Bericht.
„Es muss hoch hergegangen sein gestern. Es ging um die U-Boote. Sie haben gestritten. Der General hat gesagt, er sei von Anfang an nicht für den Kauf gewesen! Der Admiral hat sich verteidigt und gesagt, die Tatsache, dass selbst
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