Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
sicherlich um das distanzierte Verhältnis der USA zu Frankreich! - und aus Deutschland und aus anderen Ländern. Die Abhängigkeit der Marine von den USA sei zu vernachlässigen! Und das sei es, was die Amerikaner ärgere. Dass sie nicht auch noch die Saudische Marine kontrollierten!“
„Und der General?“
„Hat schwer geschluckt.“ Siddiqui sog erneut an der Pfeife. „Admiral Zaif hat sich dann wieder beruhigt. Er hat gesagt, es sei zu befürchten gewesen, dass die Amerikaner nicht glücklich sein würden über saudische U-Boote im Golf. Bisher hätten die Amerikaner die absolute Hoheit im Golf gehabt. Mit ihren Satelliten, mit ihren Flugzeugträgern und den Flugzeugen, und unter Wasser mit ihren U-Booten. Und den Booten der Israelis.“
Ahmet Falouf guckte Siddiqui überrascht an.
„Ja! Admiral Zaif hat ganz klar gesagt, er wisse, dass Israel ständig mindestens ein U-Boot im Golf stationiert habe. Bestückt mit Atomraketen. Außer den Amerikanern - und den Israeli – wisse niemand, wo genau sich dieses Boot jeweils befände. Aber jetzt hätten alle Angst, das saudische Boot könne die Position des Bootes der Israelis entdecken. Und die der amerikanischen Boote sowieso!“
Siddiqui nahm wieder einen tiefen Zug aus der Pfeife.
„Zaif hat weiter gesagt, da hätten die Amerikaner nicht Unrecht. Die beste Möglichkeit, zu hören, was unter Wasser los ist, sei immer noch die Lauschfähigkeit eines U-Bootes. Aber es würde wohl niemand ernsthaft glauben, dass mit dem U-Boot gewonnene Kenntnisse an den Iran weitergegeben würden!“
„Und General Faisal?“
„Der war ganz still. Der Admiral hat dann noch gesagt, dieser Unfug mit einem vorgeblich geplanten Anschlag gegen die Amerikaner sei völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein reiner Vorwand. Er wäre bereit zu wetten, als nächstes käme das Verlangen, immer einen amerikanischen Offizier mit an Bord der U-Boote fahren zu lassen. So wie bei den Flugzeugen der Luftwaffe. Da sind, wenn ich richtig verstanden habe, auch immer Amerikaner mit an Bord. Und im Übrigen würden die Amerikaner das U-Bootprojekt ja sogar noch unterstützen, indem sie das Lauschgerät liefern würden.“
Ahmed Falouf sah Siddiqui an und grinste.
„Schade, aber es war wohl Allahs Wille, dass sie das Auto des Admirals genommen haben. Das hätte ich gerne selbst miterlebt. War sicherlich eine kurzweilige Fahrt.“
Siddiqui grinste zurück und schob seine Hand direkt neben die Ahmeds.
„Hier ist der USB-Stick mit der Aufnahme des Gespräches. Sieh zu, dass du etwas für uns herausschlägst!“
„Wo sind Sie? Ich muss Sie dringend wegen Saudi Arabien sprechen!“ hatte Norbert Schmehling gesagt, als Graf dessen Anruf auf seinem Handy entgegengenommen hatte. „Es gibt da ein Problem!“
Sie trafen sich noch am selben Abend im Restaurant Saitta Vini im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel.
Nachdem die Bestellung aufgegeben, die Weingläser gefüllt, das Brot in Olivenöl mit Salz und Peperoncini getunkt werden konnte, kam Schmehling auf den Anlass zu diesem Treffen zu sprechen:
„Mein Freund hat mich angerufen. Es gibt ein Problem mit den USA!“
Rupert Graf wusste, der Freund war das Mitglied des Bundeskabinetts.
„Wieso?“
„Im Außenministerium ist ein Rechtshilfeersuchen der CIA eingegangen. Sagt Ihnen der Name bin Zaif etwas?“ Schmehling popelte einen Zettel aus seiner Jackentasche. „Hakeem bin Zaif?“
„Ja klar. Der Sohn von Admiral Zaif al Sultan. Der Junge studiert an der Technischen Hochschule in Hamburg.“
„Die Amerikaner behaupten, dieser Hakeem stünde in Kontakt zu einem Hassprediger in Saudi Arabien,“ Schmehling konsultierte wieder seinen Zettel. „Einem Hadschi Omar bin Othman, den sie auf dem Kieker haben. Eine etwas wirre Geschichte. So richtig schlau werde ich auch nicht daraus. Aber dieser Hadschi ist offenbar aufgefallen, weil er im Zusammenhang mit Ihren U-Booten seltsame Nachrichten verschickt!“
„Ja und?“
„Die USA behaupten, sie hätten Hinweise erhalten, dass mit vermutlich dem ersten Boot, das so schnell geliefert werden soll, ein Anschlag gegen amerikanische Einrichtungen geplant sein soll.“
„Durch die Saudische Marine? Nie und nimmer!“ sagte Graf.
Schmehling schüttelte den Kopf.
„Nein, nicht durch die Marine. Es gibt offenbar Befürchtungen, das Boot könnte gekapert werden.“
„So ein Quatsch! Die Saudis legen das Boot doch nicht irgendwo an die Pier und machen einen Landausflug! Und auf See müsste
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