Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
erst einmal jemand das Boot überhaupt finden! Unter Wasser!“
„Nein,“ antwortete Schmehling. „Man fürchtet, das Teile der Mannschaft das Boot und das Kommando übernehmen. Das sind wohl Söldner aus anderen Staaten, die die Saudis sich geholt haben.“
„Ja, aber das sind pro Boot ein, zwei Mann.“
„Söldner ist Söldner!“
„Das gilt dann gleichermaßen für alles Gerät, dass die Saudis haben. Panzer, Flugzeuge, Fregatten. Das ist doch hirnrissig!“ antwortete Graf
„Das Problem sieht man offenbar darin, dass dieser Prediger seltsame SMS in Pakistan herumschickt, und dass mehrere als konservative Muslime eingestufte Offiziere aus Ländern wie Pakistan und Ägypten an Bord des ersten Bootes eine Rolle spielen sollen. Nach der Geschichte mit bin Laden geht bei den Amerikanern immer ein rotes Warnlicht an, wenn der Name Pakistan fällt! Der Prediger in Riad war Lehrer des jungen Zaif, und Zaif verhält sich in Hamburg auffällig.“
„Hakeem bin Zaif ist kein U-Bootfahrer! Der Junge studiert an der Technischen Hochschule!“
„Der Verfassungsschutz observiert ihn. Er soll in Kontakt stehen zu irgendwelchen islamistischen Kreisen.“
„Ja, so was habe ich schon gehört. Das hat aber nichts mit den U- Booten zu tun,“ sagte Graf. „Wirre Geschichte!“
Offenbar wurde es hohe Zeit, dieses Thema mit Aisha anzusprechen.
Sabine Sadler wusste nicht, was sie falsch gemacht haben mochte. Sie hatte sich bemüht, Rupert Graf eine ideale Geliebte zu sein. Sie war auf seine Wünsche eingegangen, selbst, wie sie fand, unter Hintanstellung eigener Bedürfnisse. Sie hatte mit ihm geschlafen, auch an Tagen, an denen sie nicht wirklich Lust darauf gehabt hatte, und sie war sicher, genauso leidenschaftlich dabei gewirkt zu haben wie in wirklich lustbringenden Momenten. Niemals, na ja, so gut wie niemals, hatte sie mit ihm gestritten oder ihn kritisiert. Und doch schien er das Interesse an ihr verloren zu haben. Es war nicht, als ob Rupert ihr aus dem Weg gegangen wäre. Aber immer, wenn sie ihn sehen wollte, musste sie die Initiative ergreifen. Er lud sie nicht mehr ein, ihn auf Reisen zu begleiten, aber wenn sie fragte, ob sie mit dürfe, nahm er sie – wenn es denn passte - mit.
Sabine Sadler konnte sich nicht des Gefühls erwehren, dass Rupert eine andere Frau gefunden hatte. Mehrmals hatte sie ihn darauf angesprochen, aber seine Antworten klangen gleichermaßen ausweichend wie unehrlich! Sabine war nicht bereit, dies kampflos hinzunehmen. Sie hatte auf Rupert Graf gesetzt, und wenn er sie verliesse, bedeutete dies eine dramatische Veränderung ihrer mittelfristigen Lebensplanung. Das konnte nicht angehen! Ihr Vater hatte seine finanzielle Unterstützung entzogen, weil sie sich wieder mit Rupert eingelassen hatte. Der kleine Ariel hatte klargemacht, er würde nur dann weiter zahlen, wenn sie Rupert Graf aushorchte. Aber was sollte sie tun, wenn Rupert ihr aus dem Weg ging?!
Trotz ihres Drängens hatte Rupert ihr nicht angeboten, in seinem Appartement zu wohnen. Wenn er sich in Düsseldorf aufhielt, jederzeit. War er in Bremen oder auf Reisen, musste sie in ihre kleine Wohnung zurück. Einige Male hatte sie, wenn sie in seiner Wohnung war, und er war im Büro oder abends mit Gästen unterwegs, vorsichtig seine Wohnung durchstöbert. Oberflächlich. Aber doch geguckt, was sich in seinen Schubladen befand, was er an Dateien auf seinem Computer hatte. Den PC konnte sie benutzen, weil sie an ihren Referaten arbeiten musste. Mit nichts von dem, was sie gefunden hatte, hatte Sabine etwas anfangen können. Sie hatte gehofft, etwas zu finden, was sie Ariel hätte verkaufen können, oder was geholfen hätte, Rupert wieder an sie zu binden.
Beim Durchforsten seines PC fand sie eine Datei, die ihr Interesse weckte. Schreibgeschützt, Passwort sieben Buchstaben. Sie gab ein: ARABIEN. Nichts. Sie gab ein NEIBARA, Arabien rückwärts. Nichts. Sie überlegte.
Sie gab ein, UTEGRAF, den Namen seiner Tochter. Nichts! Sie gab den Namen rückwärts ein: FARGETU. Bingo! Die Datei ging auf. Sie fand eine ganze Reihe von Dokumenten.
Interessant war eine Unterdatei, in der Rupert geparkt hatte, was er über saudische Prinzen mit dem Namen Mirin hatte herausfinden können. Das musste der Typ sein, dessentwegen Rupert nach Rom gereist war. Sabine Sadler erinnerte sich gerne an den Ausflug und an ihre Einkäufe auf der Via dei Condotti.
Es konnte keine schlechte Idee sein, das Organigramm des Saudischen Königshauses
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