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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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auszudrucken. Die ganzen arabischen Namen sagten ihr nichts. Einer klang wie der andere! Aber Sabine Sadler wusste jetzt, wo es in dem Organigramm Männer des Namens Prinz Mirin gab.

    Auch wenn die Hansestadt Bremen einen Verkehrsflughafen besitzt, war es für Rupert Graf häufig schneller und angenehmer, über Hamburg zu reisen. Von den beiden deutschen Großflughäfen Frankfurt/Main und München gab es häufigere Verbindungen nach Hamburg, und selbst die Autofahrt von Hamburg zu Grafs Wohnung in Bremen ließ ihn oft früher zuhause ankommen als wenn er auf einen Flug nach Bremen gewartet hätte.
    Oft blieb Graf über Nacht in Hamburg, wo er im Hotel Atlantic abstieg. Als Stammgast bekam er immer dasselbe Zimmer.
    Hier pflegte er sich mit Aisha Benheddi zu treffen.
    Rupert Graf wurde nicht schlau aus dieser Frau.
    Einerseits trug sie in der Öffentlichkeit stets ihr Kopftuch, auch wenn sie von den Schultern abwärts in konservative europäische Straßenkleidung gehüllt war und bodenlange Kleidungsstücke nur trug, wenn sie abends mit Leuten aus ihrem Kulturkreis ausging. Andererseits hatte sie kein Problem gehabt, mit ihm die gemischte Sauna des Hotels aufzusuchen und dort völlig unbekleidet und ungeniert zwischen anderen Nackten zu sitzen. Ohne Kopftuch!
    Sie verließen das Hotel selten. Meist aßen sie im Restaurant zu Abend, nahmen noch einen Drink an der Bar – hier trank Aisha stets ein Glas Champagner, und gingen dann ins Bett. Aisha war eine muntere und erfahrene Bettgenossin. Rupert Graf mochte ihre samtene Haut, ihr dickes schwarzes Haar, ihre schönen Augen unter den langen Wimpern, ihren schön geschnittenen Mund. Sie war eine ernsthafte gutaussehende und kluge junge Frau, mit der Graf gerne zusammen war, nicht nur im Bett.
    Was Rupert Graf an Aisha besonders gefiel war, dass sie nie drängte, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, nie den Wunsch äußerte, ihn in seinen Wohnungen in Bremen oder Düsseldorf zu besuchen oder ihn auf Reisen zu begleiten.
    Aus seinen Gesprächen mit Aisha lernte Rupert Graf über die Kulturen im Orient, viel mehr, als er auf seinen zahlreichen Reisen in die Region wahrgenommen hatte, und er stellte bald fest, dass wie in allen Religionen der Grad der Frömmigkeit häufig in dem Maße abnimmt, in dem Bildung und Einkommen zunahmen.
    Aisha war keine von Frömmigkeit durchdrungene Muslimin. Graf hatte sie niemals beten sehen. Viele seiner muslimischen Geschäftspartner hatten, selbst auf Reisen ins Ausland oder bei Besuchen in Grafs Büros, darauf bestanden, zu bestimmten Zeiten ungestört beten zu können.
    Ohne ihre strenge nonnenartige Kopfbedeckung wäre Aisha eine moderne junge mitteleuropäische Frau gewesen.
    Rupert Graf hatte deshalb kein Problem, das verdächtige Verhalten Hakeems bin Zaif anzusprechen.
    Graf und Aisha saßen beim Abendessen im Atlantic-Grill, als er fragte:
    „Wie lange kennst du Hakeem bin Zaif?“
    „Hakeem? Sechs, sieben Monate. Die saudische Botschaft hat ihn als Schüler geschickt. Es gibt nicht viele Deutschlehrer in Hamburg, die perfekt Arabisch sprechen. Mit der Botschaft arbeite ich schon lange zusammen. Schon während meines Studiums hatte ich immer wieder Schüler, die auf Empfehlung der Botschaft kamen. Auch Deutsche, die Arabisch lernten.“
    „Und Hakeem? Ist er immer noch dein Schüler?“
    „Ja. Zu Anfang hatten er und seine Mitschüler Intensivunterricht. Täglich mehrere Stunden. Ich habe darauf bestanden, dass sie untereinander Deutsch sprachen.“ Mit einem Lächeln setzte sie hinzu: „Jetzt, nach Semesterbeginn, ist der Unterricht auf drei Abende pro Woche begrenzt. Schließlich müssen die Jungen auch für die Universität lernen.“
    „Weißt du, ob Hakeem sich strenggläubigen Muslimen angeschlossen hat? Oder einer Koranschule?“
    „Wie kommst du darauf? Und warum plötzlich das Interesse an Hakeem? Ich hatte immer den Eindruck, der Junge sei dir lästig!“
    „Ist er mir auch,“ gestand Graf. „Aber Hakeem ist Sohn eines der höchsten Repräsentanten eines Kunden meines Unternehmens. Und da wäre es nicht schön, wenn er in schlechte Gesellschaft geriete und Ärger mit deutschen Behörden bekäme. Das wäre peinlich für alle Beteiligten.“
    Aisha schaute überrascht auf.
    „Hakeem ist sicherlich, wie viele junge Saudis, ein frommer junger Mann. Saudi Arabien ist sehr streng in religiösen Dingen. Hier würde man sagen: Wie im Mittelalter in Europa. Aber was sollen junge Leute dort machen? Kino, Tanzveranstaltungen,

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