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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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an der Schleuse war sie bekannt. Almaddi musste trotz seiner Uniform die Taschen leeren, bevor er die Schleuse passieren konnte. Barbara ging voraus in den hell erleuchteten unterirdischen Gang, der das OEB mit dem Weißen Haus verbindet. Sie ging so schnell, dass Carl Almaddi nicht Gelegenheit hatte, die holzgerahmten Portraits zahlreicher politischer Persönlichkeiten aus der Geschichte der USA zu würdigen, die die Wände des langen Tunnels zieren. Nach etwa hundert Metern waren sie direkt unter dem Weißen Haus.
    Barbara öffnete eine Seitentür und sagte:
    „Der Raum für die Pressekonferenzen!“
    Carl Almaddi war verblüfft über die geringen Ausmaße des Saals. Sitzplätze für höchstens dreißig Personen, auf einer kleinen Bühne das Pult mit dem kreisrunden Wappen und der Aufschrift ´The President of the United States`.
    Hinter dem Pult ein verblichener dunkelblauer Vorhang mit dem Emblem des Weißen Hauses. Rechts und links davon die farbenfrohen Flaggen der USA und die des Präsidenten. Almaddi wäre nie im Leben darauf gekommen, dass dieser Raum, aus dem heraus er schon so viele Aussagen der verschiedenen Präsidenten übertragen gesehen hatte, derart winzig war!
    „Kommen Sie!“ sagte Barbara. „Wir haben nicht viel Zeit. Stallion muss gleich kommen!“
    „Stallion?“ fragte Almaddi.
    „Ja, Stallion. Hengst! Der heutige Codename für den Präsidenten. Jeden Tag kriegt er einen anderen Codenamen. Aus Sicherheitsgründen!“
    „Hier, in seinem eigenen Haus?“ fragte Carl verwundert.
    „Gerade hier!“ antwortete Barbara und zog ihn an der Hand mit sich in einen Aufzug.
    Als die Aufzugtüren sich öffneten, mussten sie durch eine weitere Sicherheitsschleuse. Barbara führte ihn mit schnellen Schritten durch einen kleinen Flur. Dunkelgrüner fast knöcheltiefer Teppichboden, pastellfarbene Wände, wiederum mit Porträts behangen, weißlackierte Türrahmen und Türen.
    Vor einer unscheinbaren Tür blieb sie stehen, atmete tief durch, klopfte, und öffnete die Tür.
    „Stallion ist noch nicht da!“ sagte sie. „Hereinspaziert!“
    Und plötzlich sah sich Lieutenant Commander Carl Abdul Almaddi im Zentrum der Macht, im Oval Office, dem Büro des mächtigsten Mannes der Erde, im Büro des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika!
    Er sah den antiken Schreibtisch, er sah hinter dem schweren Ledersessel durch die Panzerglasscheiben hinab auf die grünen Rasenflächen des Gartens des Weißen Hauses hinüber zum Washington Monument. Seine aufsteigenden pathetischen Gefühle wurden jedoch jäh durch Barbara unterbrochen:
    „Hinter der Tür links da drüben sind die Waschräume, in denen sich Bill Clinton damals von Monica Lewinsky hat einen blasen lassen!“

8. Überlegungen

    Rear Admiral Hugh Harold Haroldson, Deputy Commander-in-Chief Task Force 58, war nicht allein wegen der Besprechung im Old Executive Building in die USA geflogen. Er hatte das Treffen dazu benutzt, sich mal wieder hinter den Steuerknüppel zu setzen und wichtige Flugstunden zu sammeln. Seit er nur noch gelegentlich dazu kam, selbst zu fliegen, schwebte über ihm permanent die Drohung des Entzuges seiner Fluglizenz, wenn er nicht pro Jahr auf eine bestimmte Flugstundenanzahl kam.
    Für den DCINC-TF58 wäre das eine Katastrophe gewesen. Als ehemaliger Pilot mit Hunderten von Starts und Landungen auf Flugzeugträgern, als leidenschaftlicher Flieger mit mehreren Dutzend Kampfeinsätzen im ersten und zweiten Krieg gegen den Irak wäre der Verlust seiner Lizenz einer Amputation gleichgekommen!
    Hauptgrund für seine Reise nach Washington waren seine anstehenden Diskussionen um den geplanten Austausch der Schiffe der 5. Flotte der US-Navy im Nahen Osten, auch wenn er die Gelegenheit nutzte, sich mit seiner geschiedenen Frau Betsy und den drei gemeinsamen Kindern Jennifer, William und Gretchen zusammenzusetzen, die bei der Mutter und ihrem neuen Ehemann George lebten.
    Angesichts ihrer Rolle als Weltpolizei lassen die USA ständig insgesamt sieben Flottenverbände in den Weltmeeren kreuzen. Neben der Heimatflotte gibt es die 2. Flotte, die den gesamten Atlantischen Ozean überwacht, unterstützt durch die 4. Flotte mit dem Zuständigkeitsbereich Karibik bis hinunter nach Südamerika. Die 3. Flotte ist für den zentralen und östlichen Pazifik zuständig. Im Mittelmeer, mit dem italienischen Hafen Gaeta als Basis, kreuzt die 6. Flotte. Die 7. Flotte kümmert sich von ihren Basen Guam und Yokosuka aus um den westlichen Pazifik

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