Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Champagner. Ein paar Kanapees! Kein festliches Abendessen! Eine stinklangweilige Herrengesellschaft mit Fruchtsäften, Mineralwasser. Das ist eine andere Welt!”
Sabine Sadler hatte ihm nicht geglaubt. Sie hatte stattdessen vermutet, Rupert wollte sie aus ihr nicht erfindlichen Gründen fern halten von diesem gesellschaftlichen Ereignis.
Sie hatte gequengelt und gebarmt, bis Rupert endlich entnervt gesagt hatte:
„Dir ist nicht zu helfen. Komm! Guck es dir an!“
Was Rupert ja nicht wusste war, dass der kleine Israeli Ariel ihr so weh getan hatte. Und sie erpresste!
Die Zeremonie im Dock war schmucklos und langweilig. Ein paar wenige Worte. Die Unterzeichnung irgendwelcher Papiere. Warum überhaupt um dieses winzige U-Boot so ein Aufhebens gemacht wurde, verstand Sabine Sadler nicht. Gut. Es war rund, dunkelgrün angestrichen, und sah irgendwie bedrohlich aus. Aber dafür solch ein Theater? Das Ding war kaum länger als der Frachtcontainer auf einem LKW!
Sabine Sadler wartete darauf, dass Rupert wieder aus dem Boot herauskam und sie mitnehmen würde zu dem kleinen Empfang, der noch irgendwo geplant war. Sie sah mit ziemlicher Langeweile zu, wie verschiedene Personen über ein Gerüst hinauf zu dem Turm des kleinen U-Bootes stiegen, sich mühsam über den Turmrand quälten, um dann durch das Luk im Inneren des kleinen Schiffs zu verschwinden. Vor allem wunderte sie sich über die Frau, die die kurzen Ansprachen übersetzt hatte und die jetzt trotz ihres langen Kleides in das Boot stieg.
Alle anderen Gäste hatten das Boot bereits verlassen. Als Gastgeber waren Dr. Burghof und Rupert Graf die Letzten, die das Boot „Tzabeh“ verlassen wollten, als Burghof über Handy gebeten wurde, noch einem weiteren Besucher Zutritt auf die Werft zu geben und diesen in Begleitung Scheich Mahmuts auf das Boot zu lassen.
Vorsichtig einen Fuß unter den anderen setzend, kam wenige Minuten später Sheikh Mahmut al Ibrahim, und hinter ihm, nicht minder vorsichtig, in mit Schnallen versehenen Lackschuhen und in dunklem Anzug, Prinz Mirin die Leiter herunter gekrabbelt, gefolgt von dem völlig fassungslosen Admiral Zaif!
Burghof fragte Graf mit Blick auf Mirin:
„Wer ist das denn?!“
„Burghof! Lächeln Sie jetzt bitte bis an beide Ohren! Das ist derjenige, der die Boote bezahlt!“
Graf und Burghof warteten in der OPZ, bis Admiral Zaif die beiden Gäste durch das Boot geführt und ihnen alle wesentlichen Funktionen erklärt hatte. Nachdem sie alle wieder herausgekrochen waren, fragte Mahmut:
„Wo können wir ungestört sprechen?“
„In meinem Büro,“ sagte Graf.
„Ihr Büro?“ trompetete Mahmut. „Mr. Graf! Das wird doch wahrscheinlich von allen Geheimdiensten abgehört! Haben Sie eine Kantine. Für Ihre Arbeiter?“
Es gab ziemliches Aufsehen, als zwei Mercedes-S-Klasse-Limousinen wenige Minuten später vor der Mitarbeiterkantine lautlos ausrollten und Graf, Burghof, Admiral Zaif in Uniform, Mahmut und Prinz Mirin sich an einem der blankgescheuerten Tische niederließen. Zaif war sicherlich der erste Admiral, der diese Halle je betreten hatte! Mirin ganz sicherlich die erste Königliche Hoheit!
Obwohl Rupert Graf als Mitglied des Vorstands bei den hier anwesenden Mitarbeitern bekannt war, war Burghof derjenige, der dafür sorgte, dass für die Gruppe ein Tisch in einer Ecke freigemacht wurde. Es war auch Burghof, der sicherstellte, dass diesen Besuchern mit Kräutern überbackener Lammrücken und Fisch in Salzkruste aus dem Gästekasino der Werft hier serviert würde.
Als erstes folgte eine lange Diskussion auf Arabisch zwischen Mahmut und Admiral Zaif, zu der Prinz Mirin nur gelegentlich etwas beitrug.
Da Graf und Burghof dies langweilte, fingen beide ihrerseits an, sich zu unterhalten. Erst nach gut zehn Minuten wandte sich Mahmut an Graf und fragte:
„Was passiert jetzt? Das Boot ist doch fertig.“
„Das Boot kommt morgen ins Wasser. Dann beginnen die Tests der Systeme. Alle Systeme werden noch geprüft und kalibriert.“
„Wie lange dauert das?“
„Mindestens zwei Monate, eher länger. Angesetzt haben wir dafür drei Monate.“
„Aber die Ausrüstungen sind alle schon in den Fabriken der Hersteller geprüft worden!“
„Ja sicher. Aber jetzt, nach dem Einbau, müssen wir sicherstellen, dass alles miteinander funktioniert.“
Mahmut war mit dieser Antwort keinesfalls zufrieden.
„Mr. Graf, das Boot, das Sie aus Pakistan zurückgeholt haben, hatte funktionierende Systeme an Bord. Die
Weitere Kostenlose Bücher