Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
genau die Tzabeh sich befinden würde. Die Seasparrow ihrerseits würde dieses Gebiet in Zickzackkursen abfahren und nach der Tzabeh suchen.
Das bedeutete, die Seasparrow würde nicht einfach unter Wasser nach der Tzabeh lauschen, was aufgrund der eigenen Geschwindigkeit nicht viel versprechend war, sondern mit dem aktiven Sonar Schallwellen ausstrahlen in der Hoffnung, diese träfen auf die Tzabeh und offenbarten deren Position. Die Tzabeh wiederum würde in dem ersten Versuch nicht tiefer gehen als vierzig Meter.
In der Operationszentrale der Seasparrow herrschte Spannung, als die ersten Pings ausgesandt wurden. Sobald sie auf einen Gegenstand stießen, von dem sie reflektiert und zur Seasparrow zurückgeschickt würden, wäre das Echo unmittelbar auf der Seasparrow zu hören.
Auf dem Monitor des Passivsonars war die Tzabeh nicht zu sehen. Die Seasparrow fuhr Langsame Fahrt voraus, war aber immer noch zu schnell, um über die bordeigenen Sensoren die Tzabeh hören zu können. Deshalb war das Schleppsonar ausgefahren worden.
Aber dieses erkannte die Tzabeh nicht.
Der aktive Sonarstrahl war wie eine stetige leuchtende Linie auf den Bildschirmen zu sehen.
Erst nach einer guten halben Stunde, während der alle Anwesenden die gerade Linie auf dem Monitor beobachtet hatten, ergab sich eine Änderung.
Das Ping wurde siebenmal zurückgeworfen. Die Intervalle zeigten, die Tzabeh war sechs Seemeilen entfernt in einer Wassertiefe von 30 Metern.
Danach war das Echo plötzlich weg.
„Sie sind unter eine kältere Wasserschicht gekrochen,“ erklärte Rashid. „Der Schallstrahl der Seasparrow trifft auf diese Schicht wie ein flach geworfener Stein. Er hüpft auf dem Wasser, bevor er versinkt!“
„Und jetzt?“ fragte Jussuf.
„Jetzt muss die Seasparrow versuchen, dichter an die letzte Position der Tzabeh heranzukommen und dort zu suchen,“ erklärte Hakeem.
„Aber die Tzabeh wird doch nicht dort bleiben?“ fragte Jussuf.
„Selbstverständlich nicht. Aber sie kann nicht so schnell weg, ohne sich zu verraten. Sie muss schleichen. Merkt ihr was?“
Die Seasparrow fuhr zwar auf Elektroantrieb, hatte aber merklich Fahrt aufgenommen.
„Wir fahren schneller.“ sagte Jussuf.
„Ja. Ich schätze, 15, 16 Knoten,“ antwortete Hakeem.
„Mehr nicht?“
„Die Seasparrow ist keine Fregatte! Aber in 20 Minuten sollten wir an der Stelle sein, an der die Tzabeh geortet wurde.“
„Aber bis dahin ist die doch längst weg!“ sagte Jussuf.
„Ja, aber nicht sehr weit. Sie wird unterhalb von fünf Knoten bleiben, um sich nicht zu verraten. Wahrscheinlich fährt sie nur zwei bis drei Knoten. Bis wir dort sind, kann sie bestenfalls anderthalb Seemeilen von ihrer letzten Position entfernt sein.“
„Aber in welche Richtung?“
„Das muss die Seasparrow herausfinden,“ stellte Rashid sachlich fest.
Unterdessen sandte die Seasparrow weiter ihre Pings aus, ohne dass diese ein Ziel getroffen hätten.
Hakeem versuchte, seine beiden Freunde mit seinem Wissen zu beeindrucken:
„Der aktive Sonarstrahl lässt sich vergleichen mit dem Lichtkegel einer Taschenlampe. Man muss in die richtige Richtung leuchten. Und je weiter der Strahl leuchtet, desto breiter und verschwommener und schwächer wird er. Das Sonarsignal der Seasparrow wird jetzt wie ein Scheinwerfer, der in diese Richtungen leuchtet, ausgesandt, backbord, steuerbord, in unterschiedliche Wassertiefen. Irgendwo in einem Umkreis von 3 Seemeilen muss die Tzabeh sein!“
„Das sind neun Quadratmeilen,“ sagte Jussuf.
„Ja, aber vorhin hatten wir sie auf sechs Meilen schon mal gefunden!“
„Ein Gebiet fast so groß wie Manhattan!“ sagte Jussuf.
Mit gespanntem Interesse verfolgten sie auf den Monitoren den als Lichtpunkt dargestellten Schallstrahl des Sonars. Das ausgesandte regelmäßige Ping war unüberhörbar.
Plötzlich kam das Ping in kurzen Abständen zurück. In unmittelbarer Nähe, höchstens zwei Meilen querab, hatte das Sonar der Seasparrow etwas gefunden, was den Schall reflektierte. „Wassertiefe 45 Meter,“ sagte der als Sonaroffizier fungierende Mitarbeiter der DRRS, ein ehemaliger Unteroffizier der Deutschen Marine, der sich ihnen als Karl Hansen vorgestellt hatte. Und, nach einer kurzen Pause: „Das ist nicht die Tzabeh! Das, was wir da gefunden haben, ist um ein vielfaches größer! Käpten, ich empfehle, alle Maschinen Stop!“
„Alle Maschinen Stop!“ befahl der Kapitän der Seasparrow. Die Seasparrow verlor merklich an
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