Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
den Sohn nannten, und eine Taube, einen der schmutzigsten und aggressivsten Vögel, die es gibt, den sie aber als Heiligen Geist verehrten. Als man ihm dann noch weis zu machen versucht hatte, alle drei seien eine einzige Person, hatte Hakeem sich verwirrt abgewandt.
Allerdings passte es in Hakeems Bild von den Christen, dass sie keine Probleme hatten, Tauben zu essen. Das hatte er in Hamburg mit eigenen Augen gesehen! Knusprig gebraten in einer Sauce mit Branntwein. Kein gläubiger Muslim würde je einen solchen Vogel essen können, genau sowenig, wie er Schweinefleisch essen würde. Aber die Christen behaupteten ja auch, das Fleisch ihres Gottes in Form eines trockenen Fladens zu sich zu nehmen! Ekelhaft!
Hakeem bin Zaif störte die Abwesenheit der deutschen Ingenieure nicht. Sollten die doch ihren Gemarterten anbeten! Wie hatten sie alle gelacht, als der weise Hadschi Omar sich lustig gemacht hatte darüber. Wäre der Isa, den sie Jesus nannten, in Arabien unterwegs gewesen, hätte man ihn, statt ihn an ein Kreuz zu nageln, geköpft. Tränen hatten sie gelacht, als der Imam sich spöttisch darüber ausgelassen hatte, dass dann die Ungläubigen einen kopflosen Rumpf anbeten müssten! Wie hatte er gesagt?:
„Das wäre genau das Richtige für diese hirnlose Religion!“
Als er zu dem Imam herübersah, merkte Hakeem, dass der im Gebet versunken war. Der fromme Mann stand mit geschlossenen Augen, die nach oben offenen Handflächen auf Höhe seiner Schultern vor seinem Kopf, und betete stumm, aber mit sich bewegenden Lippen, völlig versunken in sein Gespräch mit Allah. Hakeem versuchte, von den Lippen des Hadschi ablesen zu können, welche Sure des Korans er gerade betete. Er wäre so gerne mit dem Imam im Gebet verbunden gewesen! So gerne Allah so nahe gewesen, wie Hadschi Omar es jetzt gerade war! Verzückt lächelnd, ekstatisch!
Hakeem wusste, er durfte nicht neidisch sein! Aber er wusste auch, er würde alles tun, um einmal in diesen Zustand frommer Ekstase geraten zu dürfen. Hakeem bin Zaif betete voller Inbrunst zu Allah, ihm eine Gelegenheit zu bieten, sich durch Frömmigkeit dieses Zustandes würdig erweisen zu können.
Hakeem bin Zaif konnte nicht ahnen, wie bald ihm diese Gelegenheit geboten werden sollte!
Düsseldorf, Deutschland, 11.02.
„Herr Graf, wissen Sie, was jetzt wieder los ist?“ fragte Dr. Helmut Burghof, als Rupert Graf seinen Telefonhörer abhob. „Wir wollten wie jeden Tag zur Tzabeh, um die nächsten Tests vorzubereiten, aber wir wurden am Eingangstor zurückgeschickt. Anweisung von Scheich Mahmut: Heute würden wir nicht benötigt. Wir sollten uns einen freien Tag machen. Es sei schließlich unser Sonntag!“
„Na, dann freuen Sie sich doch!“ antwortete Rupert Graf.
„Ich habe einen Vermerk an Ihr Büro geschickt,“ sagte Burghof. „Wir haben für die Tests einen unglaublich engen Zeitplan. Wenn uns am Schluss dieser Tag fehlt und die Araber Pönalen haben wollen, können wir uns damit herausreden. Trotzdem empfehle ich, dass Sie Mahmut mal anrufen und fragen, was das soll.“
Rupert Graf, der im Begriff gewesen war, seine Wohnung zu verlassen, um sein Flugzeug nicht zu verpassen, dachte nicht daran, sich jetzt auf die Suche nach Mahmut zu machen. Er war ohnehin schon knapp dran! Er verschloss seine Wohnungstür sorgfältig, wissend, dass trotz aller Sicherheitsvorkehrungen deutsche Staatsanwälte hier eindringen konnten, und fuhr mit dem Aufzug nach unten.
Sein Taxi wartete bereits.
Düsseldorf ist in Wahrheit ein Dorf! Dank des sonntäglich spärlichen Verkehrs war er nach zehn Minuten am Flughafen.
Der Aufruf zum Einsteigen blinkte schon, als Graf die Sicherheitsschleuse passierte. Eiligen Schrittes ging er zum Abflugschalter. Er war der letzte Passagier, der die Maschine betrat. Direkt hinter ihm wurde die Flugzeugtür geschlossen.
Sabine Sadler starb ungefähr um die Zeit, zu der Rupert Grafs Flugzeug abhob.
Es war nicht die von ihrem Vater gefürchtete Unterkühlung, die Sabines Tod hervorrief, ebenso wenig wie der durch den Schnitt in ihre Pulsadern erlittene Blutverlust.
Auch wenn es Dr. Sadler das Herz brach, sein kleines Mädchen zur Obduktion freigeben zu müssen, wollte er wissen, was den Tod Sabines verursacht hatte. Aber er wusste auch, was bei einer Obduktion geschehen würde. Und die Vorstellung, dass diese blasse tote junge Frau, sein eigenes Fleisch und Blut, jetzt aufgeschnitten werden würde, dass man ihre Organe hervorholen, messen, wiegen,
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