Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Job vorgeschlagen hatte, diesem Kerl den Hals umzudrehen! Langsam und genüsslich!
Für den heutigen Tag waren Tests vorgesehen, die es notwendig machten, mit der Tzabeh aufs offene Meer herauszufahren. Burghof und seine Männer hatten an den Gleitlagern des Periskops in den vergangenen Tagen Arbeiten vorgenommen, die verhindern sollten, dass das Sehrohr bei Geschwindigkeiten oberhalb von 15 Knoten anfing, zu vibrieren. Das Boot würde außerhalb dieser Tests niemals mit fünfzehn Knoten auf Sehrohrtiefe unterwegs sein, weil dies taktisch völliger Unfug wäre, aber ein vibrationsfreies Periskop, so lernte Peter Huntzinger, war nun mal bis 20 Knoten garantiert.
Zu dieser Fahrt waren sie mit fünfzehn Mann an Bord. Vier davon waren Experten des skandinavischen Herstellers des Periskops.
Peter Huntzinger wunderte sich über die drei jungen Burschen, die, in Landestracht, sich im Bug des Bootes im Schneidersitz niederließen und das Geschehen in der OPZ aufmerksam beobachteten.
„Was sind das denn für Typen, Helmut?“ fragte er Dr. Burghof.
„Einer ist der Sohn von Admiral Zaif. Alle drei studieren in Deutschland etwas im Zusammenhang mit Schiffbautechnik und machen Praktika an Bord des Bootes. Offenbar ein Zugeständnis der Marineführung und der Al Salam. Peter, in diesem Land wundere ich mich über nichts mehr!“
Die Unterwasserfahrt eines U-Bootes ist ähnlich dem Flug eines Jumbo-Jets in ruhiger Nacht ohne Turbulenzen. Als Insasse merkt man nicht, dass sich das Gerät bewegt. Man hat auch keinerlei Gefühl für die Geschwindigkeit, mit der man unterwegs ist.
Lieutenant Commander Peter Huntzinger war ein wirklich erfahrener U-Bootoffizier. Trotzdem war er zutiefst überrascht über die Lautlosigkeit und die Erschütterungsfreiheit des kleinen Bootes. Genaugenommen, er hätte ohne die Kommandos in der OPZ nicht einmal mitbekommen, dass das Boot losmachte und unterwegs war in die offene See!
Peter Huntzinger hatte, wenn man alle Zeiten addierte, mehr als zwei Jahre an Bord atomgetriebener U-Boote der USN verbracht. Er war immer überzeugt gewesen, dass die USSNs lautlos und unentdeckbar seien. Gut, die Klimaanlage rauschte, die zahlreichen Computer summten, die Mannschaften unterhielten sich miteinander. Hinzu kam das Geräusch des Druckwasserreaktors, des Kessels, wie die Mannschaft ihn nannte. Trotzdem, ihm war dies alles immer als äußerst leise und als nicht entdeckbar vorgekommen.
Die absolute Lautlosigkeit der Tzabeh war für Lieutenant Commander Peter Huntzinger äußerst verwirrend. Der Elektromotor war nicht zu hören! Propellergeräusche waren nicht zu hören! Alle an Bord sprachen nur im Flüsterton. Hätte Peter Huntzinger nicht die Möglichkeit gehabt, auf die Navigationsgeräte und Tiefenmesser und das Log zu sehen, er hätte nicht bemerkt, wie die Tzabeh sich heraus in den Arabischen Golf schlich.
Was gut zu hören war, waren die Geräusche anderer Schiffe!
Helmut Burghof gab ihm ein paar Erklärungen:
„Wir fahren in zwanzig Metern Tiefe. Ziel ist ein Gebiet ungefähr dreißig Meilen unterhalb von Manama. Da gibt es eine wind- und strömungsgeschützte Stelle, wo wir die Tests durchführen. Dort, so ist vorgesehen, steigen wir auf Periskoptiefe. Die Vibrationsfreiheit des Periskops ist in ruhigem Wasser ohne Strömung, ohne Strudel, ohne Wellengang nachzuweisen. Ist das Wasser unruhig oder die Strömung zu stark, dürfen wir Abstriche machen bei der Geschwindigkeit. Also, Wellengang, Seerohr darf wackeln bis zwölf Knoten. Strömung und Wellengang, Sehrohr darf wackeln bis sechs Knoten. Da es erst bei Strömung und Wellengang und zehn Knoten vibriert, sind wir auf der sicheren Seite. Aber das wird protokolliert, zertifiziert, gestempelt, gelocht und abgeheftet!“
Peter Huntzinger konzentrierte sich vor allem auf den Bildschirm des Sonargerätes. Hier kannte er sich wirklich aus. Trotzdem war er überrascht über die Anzahl der von den Sensoren aufgefangenen Ziele.
„Sie erkennen mehr als unsere eigenen Geräte? Dieses Sonar ist ein amerikanisches Produkt. Wie kommt das?“ fragte er den am Sonargerät sitzenden deutschen Ingenieur, Paul Hintermayer.
„Ihre Boote sind lauter, Peter. Dadurch werden etliche Geräusche von dem Lärm Ihrer eigenen Boote überlagert. Dieses Boot hier ist leise. Dadurch können wir mehr und besser hören, was um uns herum vorgeht. Wenn Sie durch einen stillen Wald wandern und dabei klassische Musik aus Ihrem MP3-Player hören, werden Sie viele
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