Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
heißt, die ersten könnten jetzt langsam eintreffen.“
„Bitte fragen Sie dort einmal nach! Und suchen Sie weiter nach Burghof und Rittermann! Wann haben Sie die beiden zuletzt gesehen?“
„Gestern Abend. An Bord der Tzabeh. Sie waren dabei, die heutigen Testfahrten vorzubereiten.“
„Die beiden werden ja nicht allein mit der Tzabeh auf Spazierfahrt sein!“ antwortete Graf. „Bitte prüfen Sie, wer von der Probefahrtsmannschaft sonst noch fehlt!“
Kopfschüttelnd legte Graf auf.
Er fragte sich, was da wieder los sein mochte. Araber! Desorganisation? Durcheinander bei der Festlegung der Auslaufzeiten? Schlamperei?
Und für solchen Unfug wurde er aus dem schönsten Schlaf gerissen!
Graf war gerade wieder eingeschlafen, als er erneut durch das Signal seines Telefons aufgeweckt wurde. Um Viertel nach sechs.
Diesmal überschlug sich Hintermayers Stimme:
„Herr Graf, Dr. Burghof und Dr. Rittermann wurden gefunden. Beide sind tot! Der Leichnam von Dr. Rittermann lag in einer Ecke der Werkshalle der Al Salam. Es sieht aus, als habe ihm jemand mit einem Messer den Hals aufgeschnitten. Dr. Burghofs Leiche wird gerade aus dem Hafenbecken geborgen. Dann der amerikanische Offizier. Ein junger Mann! Er war erst seit ein paar Tagen hier! Er lebt zwar noch, aber es sieht nicht gut aus! Er wird gerade von einer Ambulanz abgeholt! Es ist schrecklich, Herr Graf! Ganz schrecklich!“
Graf versuchte, ruhig zu bleiben.
„Bitte rufen Sie sofort den Verteidigungsattaché bei der Botschaft in Riad an, Herrn Kunzelmann.“ Er gab Hintermayer die Nummer durch. „Ich melde mich gleich wieder.“
Scheich Mahmut war unter keiner der Rupert Graf bekannten Rufnummern zu finden.
Graf klingelte Norbert Schmehling aus dem Bett, der wenig erfreut klang über diese frühe Störung. Allerdings war Schmehling sich sofort über die Konsequenzen im Klaren, falls Grafs Annahme stimmte und das Boot gestohlen worden war. Schmehling sagte zu, überall anzurufen, wo er Kontaktadressen zu Mahmut besaß.
Der Leiter der Rechtsabteilung der DRRS, ein Herr Ronge, war nach Grafs Anruf ebenfalls sofort hellwach. Er versprach die umgehende Einschaltung einer großen Kanzlei in Riad und verabredete sich mit Graf für acht Uhr dreißig in dessen Büro in der DRRS in Oberhausen.
Graf rief erneut bei Herrn Hintermayer an. Nachdem er dem aufgeregten Mann erklärt hatte, was in die Wege geleitet worden war und warum, fragte er:
„Haben Sie herausfinden können, wer alles fehlt?“
„Nicht erschienen ist Leutnant Naqui ul Haq, der Mann, den sich die Saudis aus Pakistan geholt haben. Ebenfalls nicht erschienen ist dessen früherer LI aus der PN, ein ehemaliger Leutnant, der jetzt als Obermaat hier mitfährt. Mehmet K.. Nicht erschienen ist ein Elektronikfachmann aus Ägypten. Den Namen weiß ich nicht, kriege ich aber heraus. Ebenfalls noch nicht gesehen habe ich die drei Buben.“
Was für Buben?“ fragte Graf.
„Na, den Sohn des saudischen Admirals mit seinen beiden Freunden aus Hamburg. Die studieren dort gemeinsam und waren ständig mit an Bord. Einer, Jussuf, ist wirklich Klasse! Der hatte ein ganz neues Programm zur Salinometernutzung entwickelt.“
„Die waren mit an Bord?“ fragte Graf fassungslos.
„Ja. Als Praktikanten. Mit Genehmigung der Marine und der Führung der al Salam.“
Los Angeles, USA, 14. Februar
In Washington war es um diese Zeit ein Uhr morgens. Rupert Graf wählte die Mobilnummer von Lieutenant Commander Carl Almaddi. Der hob auch prompt ab und machte einen durchaus munteren Eindruck.
Graf entschuldigte sich für die nächtliche Störung, aber Almaddi schien sehr gelassen. Er sei gerade in Los Angeles, und da sei es erst später Abend und er säße gerade beim Nachtisch in einem Restaurant. Was denn los sei?
„Ich werden Ihnen jetzt den Abend verderben, Carl,“ sagte Graf. „Das U-Boot ist offenbar entführt worden. Zwei meiner Mitarbeiter sind tot aufgefunden worden. Der Offizier der US-Navy, der dorthin entsandt wurde, mindestens schwer verletzt! Das, was ich höre, lässt vermuten, sie sind Gewalttaten zum Opfer gefallen.“
„Peter Huntzinger?“ fragte Almaddi.
„Ist das Ihr Mann dort? Wenn ich richtig verstanden habe, ist er noch lebend in ein Krankenhaus gebracht worden!“
„Weiß man, wer das getan hat?“
„Das habe ich auch gefragt. Drei Leute fehlen: Leutnant ul Haq aus Pakistan, einer seiner Mitarbeiter, Mehmet K., und ein Ägypter. Und drei junge Männer, einer davon der Sohn von
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