Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Möglichkeit, auch noch weiter zurück deren Positionen festzustellen!“
    „Wie das?“ fragte Goldstein.
    „Das GPS - General Positioning System, ist eine amerikanische Entwicklung! Es arbeitet über Satelliten, die die NASA ins All geschickt hat. Du kannst sicher sein, dass sich die US-Behörden Zugriff auf alle Daten gesichert haben, die das System auffängt!“
    „Und sollte die Tzabeh doch auf eigenem Kiel unterwegs sein: Was haben die Amerikaner an Signaturen der Tzabeh?“ fragte Salomonowitz.
    „Die, die in der Nordsee bei den Seeerprobungen aufgefangen wurden,“ antwortete Ezrah Goldstein. „Die, die sie von uns haben. Die aus dem Golf. Außerdem haben sie eigene, aufgenommen während der Batterieladevorgänge an der Pier in Dhahran. Wenn sie also einer solchen Signatur nahe kommen, werden sie wahrscheinlich sofort feuern.“
    „Dann besteht also für unser Boot keine Gefahr mehr?“ fragte Shaked.
    „Doch,“ antwortete Salomonowitz. „Die Diesel in der Tzabeh sind zwar erheblich kleiner als die in unserem Dolphin. Aber sie sind dasselbe Fabrikat. Die Diesel sitzen auf flexiblen Fundamenten, um ins Wasser abstrahlende Vibrationen so gering wie möglich zu halten. Aber auch diese Vibrationssignaturen dürften einander sehr ähnlich sein. Die Diesel selber sitzen in geräuschdichten Kapseln. Aber es sind schnell laufende Diesel. Also nicht das dumpfe Gewummere, sondern ein vergleichsweise heller Ton. Wenn du neben einem solchen Boot an der Pier stehst, kannst du nicht mal hören, dass die Diesel arbeiten. Du erkennst das nur an den Auspuffgasen. Aber unter Wasser trägt der Schall erheblich weiter. Und je nachdem, aus welcher Entfernung die Amerikaner das Geräusch eines schnorchelnden Bootes auffangen, wird ihnen der Unterschied zwischen Tzabeh und Dolphin nicht ohne weiteres auffallen. Der Sonarcomputer wird zwar auch die kleinsten Signaturunterschiede sofort errechnen und anzeigen, aber auch der kann ja nur mit dem arbeiten, was die Sensoren aufschnappen!“
    „Und bei Schleichfahrt? Getaucht?“ fragte Goldstein.
    „Dann sind beide Boote nicht zu hören. Zu erkennen sind sie nur, wenn sie mit der Geschwindigkeit raufgehen. Die Propeller kavitieren, die Luftbläschen platzen ab, und bei dem größeren Propeller des Dolphin ist naturgemäß dann auch die Kavitation größer.“
    Sie sahen sich einen Moment lang stumm an.
    „Chaim sagt, der Offizier vom amerikanischen Heimatschutz, mit dem er sich normalerweise austauscht, sei Hals über Kopf nach Dhahran gereist.“
    „Almaddi?“ fragte Salomonowitz.
    „Ja, der. Der sich mit Graf auf den Bahamas getroffen hat. Graf ist übrigens auch in Dhahran. Sie versuchen, das Boot aufzustöbern. Keine Ahnung, wie ihnen das gelingen soll. Aber Almaddi und Graf haben sich die Aufnahmen der Sicherheitskameras auf dem Werftgelände in Dhahran noch einmal ganz genau angesehen. Ziel war wohl, anhand der an Bord gebrachten Lebensmittelvorräte hochzurechnen, auf wie viele Reisetage sich diese Bande vorbereitet hat. Hieraus hofften sie, Rückschlüsse zu ziehen, was geplant ist. Dabei haben sie eine unersprießliche Entdeckung gemacht: Es wurden unter anderem auch zwei Kisten mit Donarit an Bord getragen.“
    „Donarit? Was ist das?“ fragte Goldstein.
    „Sprengstoff,“ antwortete Salomonowitz. „Ammoniumnitrat. Sozusagen der Nachfolger des Dynamits.“
    „Wo kam das denn her?“
    „Die beiden Kisten waren offenbar noch auf dem Gelände des Werftbetriebes gelagert und stammten von den Sprengarbeiten zur Aushebung des Hafenbeckens.“
    „Was könnten die an Bord eines U-Bootes mit diesem Zeug machen?“ fragte Goldstein. „Ihre Torpedos damit aufpeppen?“
    „Da kommen sie nicht dran. Die Torpedorohre können nur von außen beladen werden. Drinnen im Boot ist nicht genügend Platz, um die Torpedos herein zu ziehen und daran herumzubasteln. Nein, es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wollen sie das Boot an einer strategisch wichtigen Stelle zur Explosion bringen, oder sie beabsichtigen, irgendwo zu landen und einen Anschlag an Land auszuüben. Das erste könnte sein unter dem Rumpf eines anderen Schiffes, das zweite ist möglich dank der geringen Größe des Bootes.“
    „Können sie versuchen, mit dem Donarit eine Mine zu basteln? Die sie an ein anderes Schiff heften? Eine Art Haftmine?“
    „Auch das ist nicht auszuschließen! Diesen Leuten ist alles zuzutrauen!“
    „Neuigkeiten aus Deutschland?“ fragte Shaked.
    „Ich habe Ari