Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Hilfe wissen, dass wir hier sind, und die Schute öffnen.“
„Und die Tzabeh passt wirklich hinein? Die Schute ist doch nur ein kleines Schiff!“
„Es ist alles genau ausgerechnet. Das Ladebecken der Schute ist mehr als doppelt so lang wie die Tzabeh, und rechts und links haben wir jeweils zwei Meter Platz zu den Klappen. Es ist schwierig, aber es wird funktionieren.“
Hakeem bin Zaif hielt es jetzt doch nicht mehr aus. In seine Decke gehüllt, huschte er durch den Gang. Die OPZ war dunkel bis auf die matt erleuchteten Bildschirme und Tastaturen der Rechner. Hakeem eilte in die hintere Sektion in den Maschinenraum, wo seine Kleidung hing. Die Sachen waren zwar noch feucht, aber warm. Blitzschnell zog er sich an.
Zurück in der OPZ, achtete niemand auf ihn.
Das Funkgerät zeigte den Eingang eines Signals an und errechnete offenbar seinen Inhalt. Nach wenigen Sekunden gab das Gerät lautlos ein Blatt Papier von sich.
„Sie erwarten uns in zehn Minuten! Allah sei mit uns! Antenne einfahren!“
Auf dem Monitor war zu sehen, wie die Tzabeh sich dem Schiff näherte. Hakeem wusste, dass die Entfernung größer war als sie auf dem Bildschirm erschien. Die eingeblendeten Skalen, die Aufschluss über die tatsächlichen Entfernungen gaben, konnte er nicht verstehen.
Hakeem näherte sich Rashid und fragte flüsternd:
„Was ist eine Klappschute?“
„Ein Schiff, das Geröll, Sand, Steine, Schlamm, alles, was man im Meer versenken will, aufnimmt. Der Rumpf des Schiffes kann in der Längsachse aufgeklappt werden. Es funktioniert ähnlich wie eine riesige Baggerschaufel. Auf See wird die Schaufel geöffnet, der Inhalt fällt auf den Meeresboden. Die Schaufel wird geschlossen, die Schute fährt zurück, um neu beladen zu werden. Naqui wird die Tzabeh zwischen diese beiden offenen Klappen steuern und auftauchen. Die Schaufel wird sich schließen, und wir sitzen mit der Tzabeh im Inneren der Schute. So Allah will.“
„Ist das nicht gefährlich?“ fragte Hakeem.
„Ja sicher! Zentimeterarbeit! Die Tzabeh könnte gegen eine der Klappen geworfen werden. Wir haben Sprengstoff an Bord. Es kann zur Explosion kommen. Wir sind zwar, Allah sei Dank, hier zwischen dem Festland und der Insel Qeshn noch in ruhigen Gewässern und müssen nicht mit hohem Wellengang rechnen. Trotzdem kann unser Leben, wenn Allah will, in wenigen Sekunden zu Ende sein!“
Rashid wandte sich ab. Es sah aus, als ob er bete.
Auch Jussuf betete mit bebenden Lippen.
Auf dem Monitor schien jetzt der Bug der Schute direkt vor ihnen.
Leutnant Naqui ul Haq fuhr das Periskop ein. Der Monitor wurde grau. Nur die Skalen waren noch auf dem Bildschirm zu sehen.
Im Licht der Monitore sah ul Haqs Haut auf einmal ganz grau aus. Sein Blick schien zu flackern.
„So etwas hat noch niemals jemand versucht! Bittet Allah um Seinen Segen und darum, dass es uns gelingen möge!“ flüsterte er.
21. Eingrenzung
Arabischer Golf , 21. 02, an Bord der Seasparrow
„Wann wird es hier hell?“ fragte Rupert Graf.
„Um diese Jahreszeit gegen 6.30 Uhr. Also in rund anderthalb Stunden,“ antwortete Dr. Kummer.
Rupert Graf wusste nicht, wie seine Leute das bewerkstelligt hatten. Auf den Bildschirm eines weiteren Laptop wurde das Bild übertragen, das auch der Monitor des Navigationsradars anzeigte. Das Bild sprang alle paar Sekunden zwischen der weiträumigen Anzeige der Meerenge mit ihren zahlreichen Inseln vor den Küsten beiderseits des Golfes und der Großaufnahme der Schifffahrtsroute in der Straße von Hormuz hin und her.
„Da ist eine Menge Verkehr!“ sagte Graf.
„Sicherlich dreißig Schiffe!“ antwortete Almaddi. „Aber jetzt legen wir einen Link zur Fregatte USS Nicholas. Dank Admiral Haroldson habe ich darauf Zugriff.“
Nach wenigen Augenblicken erschien ein anderes, viel detaillierteres Bild der Straße von Hormuz mit unterschiedlich gefärbten Lichtpunkten.
„Sehen Sie, Rupert, diese drei Punkte sind Fregatten der US-Navy. Diese hier sind Tanker und Containerschiffe sowie drei Kreuzfahrtschiffe, die in den Golf hinein oder aus ihm heraus wollen. Sie alle haben das FF-Signal eingeschaltet.“
Bevor Rupert Graf fragen konnte, sagte Dr. Kummer:
„Friend-Foe-Detection, Herr Graf! Freund-Feind-Erkennung. War früher nur im Luftverkehr üblich. Ist aber mittlerweile auf den Schiffsverkehr ausgeweitet worden.“
„Diese vier Punkte hier innerhalb des Golfes sind die Fregatten der Saudis,“ erklärte Almaddi. „Ich weiß das, weil ich vorhin
Weitere Kostenlose Bücher