Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
hinein, Tor geht zu. In allen diesen Ländern lassen sich solche Arbeiten durchführen, und überall dort gibt es strenggläubige fanatische Islamisten. Und alle diese Schiffe fahren unter der Flagge eines dieser Staaten.“
„Herzlichen Glückwunsch!“ sagte Rupert Graf trocken. „Soweit die Theorie. Was passiert in der Praxis?“
„Mehrere Hunderttausend, wenn nicht mehr als eine Million Satellitenbilder werden überprüft. Von sämtlichen dieser Orte. Akribisch! Wir werden erkennen, was auf diesen Werften in den fraglichen Zeiten passiert ist. Wir werden wissen, wer von den Arbeitern wann aufs Klo gegangen ist, und ob er pinkeln musste oder kacken. Und ob es Hinweise gibt, dass der Rumpf eines dieser Schiffe geöffnet wurde.“
„Das kann doch kein Mensch prüfen!“ sagte Graf im Brustton der Überzeugung.
„Genau, Rupert! Das kann kein Mensch! Deshalb machen das unsere Computer. Ich habe die halbe Nacht telefoniert, um meinen Kollegen zu sagen, was sie zu programmieren haben. Ich bin zuversichtlich, dass es gelingt!“
„Also kann das Boot nicht aus dem Golf entkommen?“ fragte Graf, „Weder auf dem Seeweg noch huckepack?“
„Ich habe darum gebeten, dass alle diese elf Schiffe, wenn sie Hormuz passieren, gestoppt und durchsucht werden. Das mag zu Theater führen, immerhin sind wir dort in internationalen Gewässern, aber ich habe die Rückendeckung aus Washington. Wir werden behaupten, wir suchten nach Waffen, mit denen die Piraten in Somalia aufgerüstet werden sollen. Mehr können wir nicht tun.“
Graf sah Lieutenant Commander Carl Almaddi an, dass der sich nicht sonderlich wohl fühlte.
„Etwas stört Sie?“ fragte er.
„Ja. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte etwas übersehen. Nur, ich komme nicht darauf, was das sein könnte!“
US-Naval Base, Manama, Bahrain, Arabischer Golf, 21.02.
„Was glaubt denn dieser kleine Pisser, wer er ist?!“ tobte Rear Admiral Hugh Harald Haroldson, als er den Befehl las, elf namentlich benannte Frachter noch innerhalb des Arabischen Golfes vor der Einfahrt in die Straße von Hormuz aufzubringen, zu stoppen, und durchsuchen zu lassen. „Der Kerl ist nicht mal mehr in der Marine! Ist diesen Eierköpfen in Washington nicht klar, was das bedeutet? Wir haben keinerlei rechtliche Handhabe! Keines dieser Schiffe muss anhalten! Sollen wir sie beschießen und den Dritten Weltkrieg auslösen?“
Haroldsons Offiziere zogen die Köpfe ein. Das Beste war, den Alten sich erst mal abreagieren zu lassen. Wegen dieser Nachricht hatten sie ihn mitten in der Nacht aus dem Bett holen müssen.
„Für diese Aktion brauchen wir mindestens drei weitere Schiffe! Mir gehen langsam die Fregatten aus! Aber hier steht nichts davon, dass ich andere Aufgaben in der Zwischenzeit vernachlässigen dürfte!“ Haroldson schwenkte wütend das Papier mit dem Ausdruck des neuen Befehls. „Ich will sofort mit Lieutenant Commander Almaddi verbunden werden!“
Es dauert gute zehn Minuten, bis herausgefunden worden war, dass Almaddi sich auf dem U-Boot-Begleitschiff Seasparrow im Arabischen Golf befand. Es dauerte weitere zehn Minuten, bis eine sichere Funkverbindung dorthin zustande kam.
Um seinen Offizieren ein Lehrstück in Menschenführung und Durchsetzungsvermögen zu geben, ließ Haroldson das Gespräch auf die Freisprechanlage legen, so dass alle im Raum Anwesenden mithören konnten.
Sobald sich Almaddi meldete, erklärte Haroldson aufgebracht, in welche logistischen und rechtlichen Probleme die US-Navy durch Anordnungen wie die jetzt vorliegende gestürzt wurde. Und Sicherheitsberater Dr. Lowen, hinter dem Almaddi sich ja offenbar versteckte, gingen die Probleme des anstehenden Flottenaustausches sicherlich am Gesäß vorbei!
„Admiral, Sir, bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche, Sir,“ kam Alamddis Stimme aus dem Lautsprecher. „Hier liegt offenbar ein Missverständnis vor. Mein Vorschlag ist, der Royal Saudi Navy die Durchführung der Kontrollen zu überlassen. Die Saudis haben geeignete Schiffe, und die Suche gilt schließlich deren U-Boot! Admiral Zaif al Sultan hat uns händeringend gebeten, das Boot zu finden. Er ist bereit, alles zu tun, womit er dazu beitragen kann. Sir, es sieht aus, als sei sein ältester Sohn Hakeem als Geisel an Bord des Bootes. Zaif hat zugesagt, vier Fregatten zu schicken und mehrere Patrouillenboote. Diese Schiffe sind bereits unterwegs. Admiral Zaif wird morgen sogar einen seiner Hubschrauber zur Seasparrow
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