Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
Vom Netzwerk:
weil so scharf gewürzt, immer gleich, auch wenn Hakeem glaubte, an der Struktur der Fleischstücke Huhn oder Fisch unterscheiden zu können.
    Er bekam Wasser in einem Krug, um sich zu reinigen, aber keine frische Kleidung.
    In Ermangelung anderer Betätigungsmöglichkeiten betete Hakeem viel und rezitierte die Verse des Heiligen Koran. Am Stand der Sonne orientierte er sich, um in die Richtung zu beten, in der er die heilige Stadt Mekka vermutete, in der Hoffnung, dort würden seine Gebete von Allah erhört.
    Erst am fünften Tag schien sich höheren Ortes jemand an seine Existenz erinnert zu haben.
    Hakeem bin Zaif wurde von vier Marinesoldaten durch lange kahle Gänge zu einem Raum geführt, in dem nur ein Tisch und zwei Stühle standen. Hakeem durfte sich setzen. Die Soldaten blieben stehen.
    Nach einer guten halben Stunde wurde die Tür aufgerissen, und ein junger Kapitänleutnant betrat, begleitet von einem Bootsmann, den Raum.
    Der Bootsmann hatte ein Stempelkissen und einen in Urdu beschrifteten Bogen Papier bei sich. Er nahm die Abdrücke von allen zehn Fingern Hakeems auf dieses Formular. Dann fotografierte er Hakeem von vorne und von den Seiten mit einem Mobiltelefon.
    Bis dahin war die ganze Aktion verlaufen, ohne dass ein Wort gewechselt worden wäre.
    Der Bootsmann trollte sich, die vier Matrosen blieben.
    Der Kapitänleutnant sprach Hakeem an. In Urdu.
    Hakeem antwortete in Arabisch.
    Der Kapitänleutnant antwortete:
    „Ich spreche die Sprache des Heiligen Buches nur unvollkommen. Kannst du Englisch?“
    Hakeem bin Zaif war froh, endlich jemanden zu haben, mit dem er sprechen konnte:
    „Jawohl, Herr Kapitänleutnant!“
    „Woran erkennst du meinen Rang?“
    „An Ihren Abzeichen. Mein Name ist Hakeem bin Zaif. Ich bin vertraut mit den Rängen der Marine. Ich bin der älteste Sohn von Admiral Zaif al Sultan. Mein Vater ist einer der höchsten Offiziere der Königlich Saudischen Marine!“
    Hakeem bin Zaif hatte geglaubt, jetzt würde sich seine Situation schlagartig verbessern. Dabei war dies erst der Beginn seines Albtraums!

    Das Ping, das die USSN Miami traf, schien das riesige U-Boot bis in die letzten Winkel vibrieren zu lassen.
    Commander Bert Befumo hatte das Boot rund dreißig Kilometer vor dem pakistanischen Küstenort Ormara in zwanzig Metern Tiefe ausgependelt. Die USSN Miami hielt ihre Position und Tiefe nur durch das langsame Drehen des Propellers, das auch dafür sorgte, dass das Boot nicht von der Strömung versetzt wurde. Die Wassertiefe hier betrug rund dreissig Meter. Befumo hatte das Schleppsonar ausfahren lassen, das er allerdings alle halbe Stunde weiter hochfahren oder absenken ließ, um auch in den unterschiedlichen Wasserschichten horchen zu können. Der Bug der USSN Miami zeigte nach Westen, also der Richtung, aus der sie das arabische U-Boot erwarteten.
    Commander Bert Befumo war in leutseliger Stimmung. Eine Mündungsklappe war geöffnet. Sie mussten nur noch warten.
    „Erfolgreiche U-Bootsjagd ist nur eine Frage der Geduld und der guten Nerven,“ pflegte Befumo zu sagen. Seine Mannschaften hatten diese Aussage so oft gehört, dass, wenn der Alte nur das Wort „U-Bootsjagd“ sagte, sie den Satz beinahe im Chor fortsetzten und vollendeten.
    Da Sie nicht wussten, mit welcher Geschwindigkeit das saudische Boot unterwegs war, hatte Commander Bert Befumo nach einiger Beratung mit Deputy Jack Russel ein Zeitfenster von acht Stunden festgelegt, innerhalb dessen sie erwarteten, das Boot zu hören.
    Der Schiffsverkehr in dieser Gegend war nicht nennenswert. Die eigentliche Schifffahrtsroute verlief gute hundert fünfzig Kilometer weiter südlich. Was sie hörten, waren die wenigen Schiffe, die Ormara anliefen, Fischtrawler und das ferne Gerumpel von auf den Meeresgrund fallenden Felsbrocken. In Ormara, so wussten sie, wurde eine neue Mole gebaut. Hinzu kamen die üblichen Geräusche von Walen, Delfinen, Strömungen.
    Verglichen mit ihren üblichen Positionen in der Straße von Hormuz oder im Golf war es hier seelenruhig.
    „Wie an einem sonnigen Tag in einer ruhigen Seitenstraße in einer Kleinstadt in Texas zu parken!“ sagte Commander Befumo.
    Das Ping kam von achtern.
    Von einem auf den anderen Augenblick war das Boot in Aufruhr.
    „Diese verdammten Hurensöhne!“ fluchte Befumo, als er aus seinem Sitz sprang. „Peilung! Peilung! Peilung!“
    Der Mann am Sonar rief: „Peilung 255°. Nordost. Kein Torpedo, wiederhole, kein Torpedo! Kein Torpedo!“
    „Reicht die Peilung

Weitere Kostenlose Bücher