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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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die Sie genommen haben. Hals über Kopf!“
    „Das habe ich nicht gewusst!“ sagte Graf überrascht. „Ich habe es nicht einmal bemerkt!“
    „Denken Sie im Ernst, dass Güttel Ihnen das glaubt? Der vermutet, Sie haben die Frau gewarnt und dafür gesorgt, dass sie sich ihrer Pflicht zu einer Zeugenaussage entzieht! Weil Sie, Herr Graf, etwas zu verbergen haben!“

    Für Hakeem bin Zaif waren die letzten Tage vergangen wie ein Albtraum.
    Unmittelbar nach dem Abtauchen der Tzabeh hatte der Kapitän der Schute, Asim, ihn aufgefordert, den Umschlag mit den Vermächtnissen Jussufs und Rashids herauszugeben. Er zerriss die Papiere in winzige Fitzel und warf sie über Bord.
    Die Lomri war am nächsten Morgen durch die enge Einfahrt vorbei an dem kahlen, Austernfelsen benannten Inselchen in die Bucht von Karachi eingelaufen. Hakeem hatte das rege Treiben im Inneren der Bucht bestaunt. Was ihn beeindruckte, waren die Unmengen von Fischerbooten, die sich im Fischereihafen tummelten. Dazu Hunderte von an Land gezogenen Kuttern in unterschiedlichsten Stadien des Verfalls, rostig, teilweise ausgeschlachtet, aber auf all diesen Schiffen schien jemand zu arbeiten, zu hämmern, zu schweißen. Über der gesamten Gegend hing eine stickige Wolke aus dem Geruchsgemisch von totem Fisch, Brackwasser, Exkrementen, Abgasen, Industrie. Das Wasser, durch das sie kreuzten, war faulig und nahezu schwarz.
    Hakeem bin Zaif war übel geworden, als er sah, wie Kinder am Ufer in dieser trüben Brühe badeten und angelten.
    Die Schute hatte nördlich der West Wharf eine kleine Werft angelaufen und dort festgemacht.
    Sobald die Schute vertäut war und einfache Holzplanken einen Weg an Land ermöglichten, war Hakeem den übrigen Besatzungsmitgliedern gefolgt. Kaum hatten sie festen Boden betreten, waren sie umringt von Soldaten der Pakistanischen Marine, die ihre Ausweise hatten sehen wollen.
    Da hatten Hakeems Probleme begonnen.
    Er hatte keine Papiere bei sich.
    Das aufgeregte Geschrei, das seine in Arabisch und Englisch gegebene Erklärung verursachte, konnte er nicht verstehen. Diese Menschen sprachen Urdu. Was Kapitän Asim den Soldaten mit Blick auf Hakeem erzählte, konnte er nicht verstehen. Der Kapitän schien sein Arabisch vergessen zu haben. Als Hakeem ihn ansprach, zuckte er nur verständnislos mit den Schultern und wandte sich ab.
    Der Anführer des Trupps von Soldaten, ein Oberbootsmann, sprach wenige Brocken Englisch und wiederholte nur immer wieder „Illegal immigrant - illegaler Einwanderer“!
    Über Funk wurde Verstärkung hinzugerufen. Die erschien eine halbe Stunde später in Gestalt eines Fähnrichs, der arrogant wartete, bis der Fahrer des Jeeps um das Fahrzeug herumgelaufen war und ihm die Tür aufhielt.
    Der Fähnrich würdigte Hakeem keines Blickes. Statt dessen spazierte er mit dem Kapitän der Schute an der Kaimauer auf und ab.
    Hakeem sah, wie der Kapitän dem Fähnrich ein dickes Bündel Geldscheine in die Hand drückte, das dieser mit einer blitzgeschwinden Bewegung in den Taschen seiner Uniform verschwinden ließ.
    Umringt von den Marinesoldaten war Hakeem auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks, die mit zwei Sitzbänken und einem Dachgestell versehen zu einer Art Bus umfunktioniert worden war, durch staubige, von Menschen wimmelnde Straßen vorbei am pompösen Gebäude der Karachi Ports Authority zur Marinebasis gebracht worden. Der Fähnrich fuhr in seinem Jeep vorneweg. Das Blaulicht, das auf dem Jeep flackerte, führte jedoch nicht dazu, dass sie im dichten Verkehr schneller vorangekommen wären. Hakeem war fasziniert von Karren, die von Kamelen gezogen wurden, von mit Bündeln beladenen Elefanten, die stoisch im Verkehr herumstapften, von der Unmenge baufälliger Autos und den unzähligen Menschen. Und von dem Gestank und dem Lärm und dem Dreck.
    Angekommen auf dem Militärgelände, wurde Hakeem bin Zaif in eine kleine, mit einer Pritsche und einem Abtritt ausgerüstete Zelle gebracht. Die Wände waren hellgrün gestrichen, der nackte Betonboden glänzte schwarz. Die Zelle war sauber. Lediglich an den Wänden sausten kleine weiße Eidechsen auf und ab. Hakeem war froh hierum. Die Tiere würden Ungeziefer fern halten.
    Nach einer Weile erhielt Hakeem etwas zu essen, eine Pampe aus Reis versetzt mit einer bräunlichen feurig scharfen und nach Zitrone schmeckenden Masse, ein Stück Fladenbrot und einen dünnen Tee.
    Danach hatte sich außer zu den Mahlzeiten niemand mehr um ihn gekümmert. Das Essen schmeckte,

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