Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
an und liefert abends seine zehn Wellen ab. Die werden vermessen. Alle Toleranzen sind eingehalten. Aber alle haben eine minimale nicht erkennbare Unwucht.“
„Und die haben alle diese Boote? Wieso ist das nicht früher festgestellt worden?“
„Tom Clancy mit seinem legendären Buch ,Jagd auf Roter Oktober´ hat uns darauf gebracht. Seither lassen wir regelmäßig alle aufgefangenen Signaturen, selbst, wenn nichts zu hören zu sein scheint, immer noch mal im Schnelldurchlauf durch die Rechner jagen. Dadurch lassen sich mechanisch produzierte Geräusche von anderen Unterwassergeräuschen unterscheiden. Einfach, aber sehr wirkungsvoll.“
„Das heißt, nicht nur die Tzabeh gibt diese Geräusche von sich, sondern die anderen Boote dieses Typs auch?“
„Ja, aber trotzdem sind sie unterschiedlich. Ich traue mir zu, Ihnen, auch anhand der anderen Daten, zu sagen, welches Boot der Pakistaner wo war. Keines davon war die Tzabeh!“
„Hast du einen Moment Zeit?“ fragte Gabriel Apotheker, als er den Kopf durch die geöffnete Tür in das Büro von Moishe Shaked steckte.
„Ja sicher, komm herein! Was gibt’s?“
„Neuigkeiten aus Pakistan. Bezüglich des arabischen Admiralssohnes. Hakeem ben Irgendwas.“
„Hakeem bin Zaif?“
„Ja, so heißt er wohl. Also, die pakistanische Marine hat sich seiner entledigt und dem Geheimdienst übergeben. Man hat ihn in die Geheimdienstzentrale nach Rawalpindi gebracht. Dort haben sie ihn erst etwas schmoren lassen und dann befragt. Die stehen nicht in dem Ruf, zimperlich zu sein! Der Bengel war etwas verstockt. Hat ihnen eine wilde Geschichte aufgetischt, die nicht stimmen konnte. Irgendwas von zufällig über Bord gefallen und von der Schute aufgefischt worden. Sie haben ihm innerhalb von fünf Minuten nachgewiesen, dass er lügt. Die Zeit, die er im Wasser gewesen sein wollte, hätte er angesichts der Wassertemperaturen gar nicht überleben können. Also völliger Quark! Hast du einen Kaffee?“
„Ja sicher. Hier. Bedien dich.“
Gabriel Apotheker schüttelte zunächst in aller Ruhe Süßstoff und Milchpulver in seinen Becher und rührte konzentriert um.
„Sie haben ihm dann die Daumenschrauben angesetzt. Er blieb verstockt. Sie sind energischer geworden. Nach ein paar Stromschlägen in seinen Pimmel wurde er gesprächiger.“
Apotheker grinste breit.
„Ja und?“ fragte Shaked.
„Er hat ihnen erst etwas erzählt von einer geplanten Probefahrt mit dem U-Boot. Aber er hatte immer noch keine plausible Erklärung, wie er an Bord der Schute geraten war. Jetzt wollte er plötzlich vom U-Boot gefallen sein.“ Gabriels Grinsen wurde breiter.
„Und, wäre das so unplausibel? Das von den Amerikanern erhaltene Material lässt vermuten, das saudische Boot sei dort in der Nähe gewesen, wo man die Schute entdeckt hat.“
„Ja, aber was die Pakistanis misstrauisch macht, ist, dass die gesamte Mannschaft der Schute weg ist. Verschwunden. Der Reeder sagt weiterhin, er habe das Schiff vermietet. Gegen Barzahlung und Hinterlegung eines hohen Pfandbetrages. Ebenfalls in bar. Das Schiff ist wieder da, aber das Pfand ist bis heute nicht abgeholt worden. Sie haben also den Strom ein wenig höher gedreht.“
Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
„Er hat daraufhin erzählt, wie sie das U-Boot der Saudis geklaut haben. Ein Klein-U-Boot. Ausgerechnet das, das Pakistan an die Saudis gegeben hatte. Allerdings hat er behauptet, er sei gezwungen worden, mitzumachen.“
Er grinste wieder.
„Sie haben die Voltzahlen noch etwas heraufgefahren. Jetzt fing er an zu singen wie eine Nachtigall! Ich weiß nicht, ob der Knabe immer noch zeugungsfähig ist, aber er muss zum Schluss in ziemlich schrillen Tönen geheult haben. Schließlich hat er zugegeben, dass es zu einem direkten Treffen zwischen Schute und U-Boot gekommen ist und man ihn dort gegen seinen Willen ausgesetzt hat. Mit dem U-Boot sei ein Anschlag geplant. Gegen die Ungläubigen. Offensichtlich weiß er nicht, was. Die Pakistanis sind sicher, hätte er es gewusst, er hätte es erzählt, allein schon, um sich seine Kronjuwelen nicht völlig verbrutzeln zu lassen! Der Anschlag soll innerhalb der kommenden beiden Wochen erfolgen. Das Boot sei voller Sprengstoff. Sie haben offenbar das Treffen mit der Schute benutzt, um Minen zu basteln. Aus Plastikeimern! Stell dir das vor! Er hat berichtet, wer an Bord ist. Es hat den Pakistanis angeblich nicht so recht gefallen, dass die beiden, die an Bord das Sagen haben, ehemalige
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