Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
rechnen,“ antwortete Alfred Morris. „China. Nordkorea. Indien. Indonesien. Sogar Venezuela. Wir sind derzeit nicht so furchtbar beliebt auf der Welt!“
„Und was können die ausrichten?“
„Die beiden Flugzeugträger sind unter Wasser mit Teflon gepanzert, was die Wirkung eines Torpedos mindern wird. Die Träger der Nimitz-Klasse haben eine Doppelhülle. Wenn ein Torpedo die äußere Hülle aufreißt, wird die innere Hülle nicht unbedingt halten, aber die Wucht wird erheblich gemindert sein. Das Schiff ist zu schwer und zu elastisch, um von einem traditionellen Torpedo so weit gehoben werden zu können, dass der Kiel bricht. Auf alle Fälle wird das Schiff schwer beschädigt. Wenn ein Torpedo überhaupt in die Nähe eines Trägers gelangen sollte! Ein Torpedo wird todsicher lange vorher von den Begleitschiffen erkannt und neutralisiert. Alles, was sich unter Wasser abspielt, wird kontinuierlich und lückenlos überwacht. Zu jeder Zeit wird stets mindestens ein U-Boot und eine Fregatte still im Wasser liegen und lauschen. Aber ein Restrisiko lässt sich nicht ausschließen.“
„Und das besteht worin?“
„Sir, mit allem Respekt,“ antwortete Morris. „Ich hatte Gelegenheit, die von Lieutenant Commander Almaddi herübergeschickten Videobilder zu sehen. Das Abschlachten der beiden Deutschen, den Mordversuch an Lieutenant Commander Peter Huntzinger, den ich persönlich kenne und schätze. Dieses Pack ist mit einem Boot unterwegs, das Sprengstoff an Bord hat. Carl Almaddi hat mir unter dem Siegel strengster Vertraulichkeit – und nur, weil ich in Annapolis mal sein Tutor war – die Kopie einer Geheimakte der CIA zukommen lassen. Der Anführer der Verbrecherbande ist ein ehemaliger pakistanischer U-Bootführer. Der hat sich spezialisiert darauf, dicht unter dem Kiel von Überwasserschiffen spazieren zu fahren. Dort wird er nicht erkannt und nicht gehört. Aber sollte der Kerl auf die Idee kommen, sein gesamtes Boot unter einem unserer Träger zur Explosion zu bringen, dann wäre das ein höchst unerfreulicher Tag! Meine Empfehlung, Sir? Weisen Sie Commander Befumo an, mit der USSN Miami so schnell wie möglich seine Position in Hormuz wieder einzunehmen!“
Lieutenant Commander Carl Almaddi war nervös.
Die USSN Miami hatte fünf Stunden 30 km westlich der Einfahrt in die Bucht von Karachi gelegen, als sie erneut von einem Ping getroffen worden war. Aus östlicher Richtung! Bert Befumo hatte sich sofort zurückgezogen. In einer Funknachricht, die er drei Stunden später, zurück in internationalen Gewässern abgesetzt hatte, hatte Befumo keinen Zweifel an seiner Meinung über die Erfinder und Bauer dieselelektrischer U-Boote gelassen: Er verfluchte sie, ihre Familienmitglieder und über mehrere Generationen auch ihre Nachkommen! Immerhin hatte Befumos Boot an den verschiedenen Stellen, an denen sie versucht hatten, der Tzabeh aufzulauern, Signaturen aufgefangen. Sehr schwach zwar, aber mit der Möglichkeit, sie auszuwerten.
Es hatte wiederum Stunden gedauert, bis die Tonaufnahmen an Bord der Seasparrow ankamen. Wertvolle Zeit!
Almaddi bat Dr. Christian Kummer zu sich in seine CIC.
Dr. Kummer schickte die Aufnahmen direkt nach Bremen, an sein Unternehmen, und nach Eckernförde, wo sich die mit allen Daten gespickten Rechner der Deutschen Marine befinden.
Die Antworten waren verwirrend.
Die Werft der DRRS war fest überzeugt, die Signaturen von drei an Pakistan gelieferten Booten unterschieden zu haben. Minimale Unterschiede. Minimale Unwuchten bei den Propellern, hervorgerufen beim Polieren der Propellerflügel. Um es genau sagen zu können, waren die Aufnahmen der Geräusche zu kurz. Aber es waren eindeutig die Signaturen der von der DRRS an Pakistan gelieferten Boote! Allerdings war auch auf allen Aufnahmen im Schnelldurchlauf das zunächst nur für die Tzabeh als typisch angenommene Geräusch der Schneckenpumpe zu erkennen. Nicht in völliger Identität mit der Aufzeichnung der Tzabeh, aber nahezu identisch.
„Was bedeutet das, Christian?“ fragte Almaddi.
„Alle diese Pumpen haben ähnliche Unwuchten.“
„Wie kann das sein?“
„Die Wellen werden von Hand bearbeitet. Damals wurden zehn dieser Pumpen bestellt. Für fünf Boote. Nehmen wir an, der Mechaniker an der Drehbank ist Linkshänder. Er stellt seine Maschine ein, die die Welle fräst. Er dreht vielleicht minimal weniger fest als ein Rechtshänder es tun würde. Wir sprechen von einem tausendstel Millimeter. Er fängt morgens
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