Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Universität gewesen sein! Er dürfte sich auch nicht für Unterhaltungen der Studenten untereinander interessiert haben. Von Herrn Dr. Sadler weiß ich, dass Frau Sadler Sie häufiger auf Reisen begleitet hat. Da dürfte Herr Ariel mit Interesse zugehört haben.“
„Und Sabine hat das gewusst?“ fragte Graf.
„Ich glaube nicht. Sie konnte nicht wissen, ob und wann das Gerät als Mikrofon angeschaltet war. Ich vermute, Ariel hat ihr gesagt, tragen Sie das Telefon immer bei sich, damit ich Sie erreichen kann! Allerdings wusste Frau Sadler, dass sie Sie aushorchen sollte. Sie hat dafür Geld erhalten. Hier hat Staatsanwalt Güttel mit Fleiß gearbeitet.“
Dr. Winter erklärte:
„Frau Sadler zahlte das Geld immer in den ersten Monatstagen in bar bei ihrer Sparkasse ein. Das jeweilige Datum ist bekannt. Und an jedem dieser Einzahlungstage hatte sie sich, das wissen wir aus den SMS, mit Ariel getroffen.“
„Ariel könnte vom Namen her ein Israeli sein.“ sagte Graf.
„Das nehme ich auch an,“ schaltete sich Dr. Sadler ein. „Meine Frau ist überzeugt, dass Israel dahinter steckt! In den vergangenen Monaten erschienen mehrfach Presseberichte über meinen Vater, in denen ausgeführt wurde, er sei Nazischerge gewesen. Wo soll so etwas sonst her kommen?“
Dr. Winter meldete sich erneut zu Wort:
„Staatsanwalt Güttel war sehr still, nachdem sich das Telefon als Spionagegerät entpuppt hatte. Vor allem, als wir den Inhalt der letzten SMS von Sabine Sadler an den unbekannten Ariel lesen konnten:
,Ich will Ihr Geld nicht mehr! Ich werde nicht mehr für Sie arbeiten und RG und meinem Vater alles erzählen!´ Am Tag darauf erfolgte der Mordanschlag.“
Als Almaddi wenige Minuten nach Dr. Kummers Anruf mit der Bitte um ein dringendes Treffen in der CIC eintraf, war Kummer schon dort.
„Herr Graf hat mich soeben angerufen,“ sagte Kummer atemlos. „Er kam gerade aus Riad zurück. Er war dort, weil er Admiral Zaif al Sultan mitzuteilen hatte, dass sich dessen Sohn Hakeem in Pakistan befindet. Der Hakeem, den wir in der Nacht der Entführung des U-Bootes an Bord der Tzabeh gehen gesehen haben. Herr Graf weiß nicht, wie der Junge nach Pakistan geraten ist. Aber geschwommen wird er nicht sein. Ich sage Ihnen, Carl, der ist an Bord der Schute dorthin gelangt! Jetzt wissen wir sicher, dass sich Tzabeh und die Schute getroffen haben!“
Grafs Sekretärin in Bremen, Frau Heinrich, meldete sich am folgenden Morgen, um Graf mitzuteilen, es solle eine gemeinsame Trauerfeier für die beiden getöteten Mitarbeiter Dr. Burghof und Dr. Rittermann geben. In einer Halle auf der Werft in Bremen. Die Beisetzungen der Urnen würden dann später im Famlienkreis stattfinden.
„Es wird erwartet, Herr Graf, dass Sie eine Ansprache halten,“ sagte Frau Heinrich. „Anwesend werden sein die Familien und die Belegschaft der Werft. Ebenso Presse und das lokale Fernsehen. Die Todesfälle haben in Bremen großes Aufsehen erregt. Es ist das erste Mal, dass Mitarbeiter eines hiesigen Unternehmens im Ausland ermordet wurden.“
Graf bat, die wesentlichen Daten aus den Personalakten zusammengestellt zu bekommen.
Bevor er auflegte, sagte Frau Heinrich:
„Frau Burghof hat vorgestern hier angerufen. Sie bittet um Ihren Anruf. Es sei wichtig und dringend.“
„Ich muss ohnehin mit den Damen Burghof und Rittermann sprechen, um meine Ansprache abzustimmen. Können Sie mich bitte mit Frau Burghof verbinden?“
Während Graf wartete, sann er darüber nach, ob Aisha tatsächlich auch mit Burghof ein Verhältnis gehabt haben mochte. Der Gedanke kam ihm immer noch absurd vor.
Wenige Augenblicke später meldete sich Frau Burghof.
„Als Sie mir neulich die Nachricht vom Tode meines Mannes brachten, Herr Graf, war ich zu erschüttert und zu verwirrt, daran zu denken. Mein Mann hatte mir bei seinem letzten Besuch in Bremen einen Briefumschlag gegeben mit der Aufforderung, sollte ihm in Arabien etwas widerfahren, Ihnen diesen Umschlag auszuhändigen. So schnell wie möglich! Nur Ihnen, niemandem sonst! Und nur Ihnen persönlich. So hat er es auch auf den Umschlag geschrieben.“
„Kann mein Fahrer den Umschlag holen? Ich bin erst morgen in Bremen.“
„Hier steht: Nur an Herrn Rupert Graf persönlich! Ich würde mich gerne daran halten. Mein Mann war immer sehr penibel in diesen Dingen.“
Graf seufzte. Die Frau hatte viel durchgemacht. Ein Umweg auf dem Weg zur Werft sollte möglich sein.
„Frau Heinrich wird einen Termin mit
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