Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
oder im Sinne unseres Kunden, der Saudischen Marine. Es ist nur ein Verdacht. Vielleicht unbegründet, aber mein Gefühl sagt mir, ul Haq plant etwas. Der Mann ist voller Hass!
Ich fürchte, er ist bereit, das Boot und sich selbst zu vernichten.
Bisher ist es nur ein Verdacht.
Noch haben wir Zugang zur Tzabeh.
Ich habe mich entschlossen, in der Tzabeh eine Vorrichtung einzubauen, die von dem Begleitschiff Seasparrow – unserer Seespatz II – über Gertrude aktiviert werden kann. Niemand außer mir weiß davon. Niemand. Unter normalen Umständen werden wir die Tzabeh an die Saudische Marine übergeben, und ich baue diese Geschichte wieder aus. Es ist keine große Sache. Sollte aber Leutnant ul Haq das Boot in seine Gewalt bringen, besteht die Möglichkeit, die Tzabeh von Bord der Seasparrow aus zu havarieren. Mittels Gertrude.“
Rupert Graf ließ das Papier sinken.
Er fragte sich, warum Burghof, wenn er diesen Verdacht hegte, sich nicht an ihn gewandt hatte.
Andererseits, es hatte heftige Auseinandersetzungen zwischen Burghof und ul Haq gegeben, die dazu geführt hatten, dass ul Haq zurückgezogen wurde. Wie sich herausgestellt hatte, nicht weit genug.
Graf sah aus dem Fenster. In wenigen Minuten würden sie sein Büro erreicht haben.
„Das, was ul Haq plant, wird nicht der Abschuss eines Torpedos oder einer Rakete sein. Das wäre zu einfach und ihm nicht spektakulär genug! Ich fürchte, er plant, das Boot Tzabeh unter den Kiel eines anderen Schiffes zu fahren und dort zur Explosion zu bringen. Das Fahren unter dem Kiel anderer Schiffe ist ul Haqs Spezialität!
Sie, sehr geehrter Herr Graf, werden dieses Schreiben nur erhalten, wenn ich selbst nicht in der Lage sein sollte, einen solchen Anschlag zu verhindern. Sollte aber eine Situation entstehen, in der die Zerstörung der Tzabeh unausweichlich wird, dann....“
„Warten die auf Sie ?“ fragte Herr Schmitz von seinem Platz hinter dem Lenkrad.
Graf sah auf.
Normalerweise würde Schmitz nie von sich aus etwas sagen, wenn er sah, Graf las in Unterlagen.
Vor der Einfahrt zur Werft stand ein Polizeiwagen.
Da sein Auto bekannt war, erwartete Graf, dass die Schranke zur Einfahrt hochgehen und er an der Pförtnerloge vorbeirollen könnte.
Heute nicht.
Grafs Wagen wurde angehalten.
Der Pförtner guckte entschuldigend aus seinem Glaskasten.
Einer der Polizisten kam zu Grafs Mercedes.
Schmitz ließ die Fensterscheiben herunterfahren.
„Hauptwachtmeister Michels, Polizei Hansestadt Bremen,“ stellte der Mann sich vor. „Sind Sie Herr Rupert Graf?“
„Ja, und?“ fragte Graf.
„Ich muss Sie bitten, auszusteigen, Herr Graf. Wir haben eine richterliche Anordnung, Sie zu einer Zeugenbefragung nach Düsseldorf zu bringen.“
„Kann ich telefonieren?“ fragte Graf.
„Bitte nur ein Telefonat. Ich nehme an, Sie wollen einen Anwalt anrufen, das ist gestattet. Andere Telefonate nicht.“
„Kann ich meinem Fahrer sagen, was er mit den Unterlagen tun soll, die ich bei mir habe?“
„Leider nein. Das muss der Staatsanwalt in Düsseldorf entscheiden. Bitte nehmen Sie alles mit, was Sie dort auf dem Rücksitz haben.“
„Es geht um Dinge, die Einfluss auf die Wirtschaft dieser Stadt ausüben, die Sie bezahlt.“
„Das ist mir bewusst, Herr Graf. Ich weiß, wer Sie sind. Es tut mir leid. Aber es gibt Vorschriften, über die ich mich nicht hinwegsetzen darf.“
Strasse von Hormuz
Die Zerstörer der Ticonderoga-Klasse der US-Navy sind in erster Linie für die weitflächige See- und Luftraumüberwachung ausgelegt. Mit den kraftvollen Aegis-Überwachungssystemen, die diesem Schiffstyp sein charakteristisches Aussehen geben, sind sie in der Lage, Schiffe, aber auch Flugzeuge und anfliegende Raketen zu erkennen und nicht nur deren Position und Entfernung, sondern auch deren Höhe in Drei-D visuell erkennbar zu machen. Der Name Aegis, hergeleitet vom Schild des griechischen Göttervaters Zeus, steht für eine Vielzahl untereinander vernetzter Feuerleitsysteme, die zahlreiche Ziele gleichzeitig analysieren und bekämpfen können. Die mit dem Aegis-System ausgerüsteten Kreuzer der Ticonderoga- und Arleigh Burke-Klasse sind deshalb ideal zur Luftraumüberwachung in der Nähe von Flugzeugträgern, weil sie Hunderte von Luftzielen gleichzeitig analysieren und erkennen können.
Unter Wasser sind sie weitgehend taub.
Selbstverständlich ist auch dieser Schiffstyp mit Sonargeräten ausgerüstet, die aber nur etwas hören können, wenn das Schiff still
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