Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
eine vierstellige Zahl, die er Ephraim nannte und die dieser bestätigte. Diese Leitung war sicher.
„Hast du die Nachrichten aus dem Golf gesehen?“ fragte Goldstein.
„Ja sicher. Das Büro des MP hat mich angerufen.“
„Itzak vermutet, das waren die selbstgebastelten Minen, von denen der in Pakistan verhörte Knabe gesprochen hat. Wollen wir den Freunden etwas sagen?“
„Nein, Ezrah. Die haben eigene Leute dort. Die müssen das selbst auch mitbekommen haben! Wir haben auf dieser Ebene nur einen einzigen Mann! Den können wir nicht gefährden! Die Schiffe unserer Freunde sind mir egal! Pakistan verfügt über Atomraketen. Für unser Land ist überlebenswichtig, zu wissen, in welche Richtung die fliegen!“
„Also kein Tipp?“
„Definitiv nicht!“
Wegen der nicht auszuschließenden Störungen des militärischen Datenverkehrs ist die Benutzung internetfähiger Mobiltelefone nicht nur an Bord amerikanischer Kriegsschiffe strengstens verboten. Da aber bisher diese Störungen niemals wirklich nachgewiesen werden konnten, hält sich niemand an das Verbot. Auch ist das Fotografieren an Bord nicht erlaubt. Aber auch hieran hält sich niemand. Hunderte von Soldaten an Bord der Schiffe des Konvois, etliche Mitglieder der zur Rettung Schiffbrüchiger eingesetzten Mannschaften, egal ob an Bord von Helikoptern oder von Schaluppen und Beibooten, filmten mit ihren Smart-Phones, was immer sie von der Zerstörung der beiden Schiffe Mobile Bay und Cowpens erkennen konnten.
Die Redakteure von Cable News Network - CNN - in Atlanta wurden fast verrückt angesichts der Datenflut, die sie über Internet aus dem Arabischen Golf erreichte.
Trotzdem war es gelungen, eine Anzahl von brauchbaren Bildern herauszufiltern und festzustellen, wer die Absender waren, die selbstverständlich alle finanziell entgolten werden wollten.
An der Ostküste der USA war es 14.00 h! Das war zwar bei weitem noch nicht Prime Time, aber schon ganz gut! Die Videobilder der beiden brennenden Schiffe und die Detailaufnahmen der von Helikoptern aus dem Wasser gezogenen Männer und Frauen waren dramatisch genug, um die Preise für die eingeblendete kommerzielle Werbung in die Höhe schnellen zu lassen. Aufgeregte Reporter kommentierten mit noch aufgeregteren Stimmen die Rettungsmaßnahmen und die verzweifelten Bemühungen der Mannschaften, die Feuer zu löschen. Zu erkennen war dies aber eigentlich nur durch den aufsteigenden weißen Wasserdampf. Dennoch zeigten die Fernsehstationen in kurzen Abständen die verfügbaren Videobilder vom Verlust der beiden Kreuzer. Diese Filme waren aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen worden. Deshalb wirkte es, als ob die halbe Flotte angegriffen worden wäre. Es gab Mutmaßungen, die von massiven iranischen Raketenangriffen über Torpedoangriffe bis hin zur Sprengung von mit Selbstmordattentätern besetzten Schnellbooten sprachen. Die Bilder und Kommentare von CNN wurden von zahlreichen anderen Fernsehstationen übernommen. Selbst bei Youtube und Facebook tauchten Filmschnipsel und Fotos auf. Wer immer durch die Fernsehkanäle zappte oder im Internet surfte, musste glauben: Ein neues Pearl Harbor!
Rupert Graf war nun schon seit mehreren Stunden damit beschäftigt, mit Praunz anhand von Terminkalendern und Computerausdrucken nachzuvollziehen, wann dieses dämliche Telefon angeschaltet gewesen war. In Monaco. In Kuala Lumpur. In Düsseldorf, zwanzig, dreißig Male. In Bremen, Hamburg, New York, Singapur. Als ob er sich noch erinnern könnte, wann Sabine in seiner Nähe gewesen war.
Graf hätte nicht mal sagen können, dass er sich zu diesen Zeitpunkten an diesen Orten aufgehalten hatte!
Sein eigenes Mobiltelefon hatte er während der Befragung abschalten müssen.
Rechtsanwalt Dr. Winters Gerät war jedoch in Funktion. Er ging auf den Flur, als das Gerät piepte, war aber nach wenigen Augenblicken zurück:
„Ich habe hier die völlig aufgelöste Sekretärin von Herrn Graf am Telefon,“ sagte er, als er in das Besprechungszimmer zurückkam. „Herr Graf wird dringend gesucht. Von seinem Konzernvorstand. Von verschiedenen Ministerien in Berlin. Im Arabischen Golf hat es einen tragischen Vorfall gegeben.“
Es war Güttel und Praunz anzusehen, dass sie diese Störung als höchst unwillkommen betrachteten.
„Sie können sprechen, aber nur in unserem Beisein,“ sagte Güttel. „Und, Dr. Winter, bitte stellen Sie den Lautsprecher Ihres Gerätes an.“
„Ihre Frau Orlowski,“ sagte Winter
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