Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
können!“
„Ja ja, auch daran erinnere ich mich, Admiral. Sie sind doch der, der Delphine im Arabischen Golf furzen hören kann!“
Die Leitung war unterbrochen. Lowen hatte aufgelegt.
Dieser kleine jüdische Wichser! Hugh Harald Haroldson war wütend.
Missmutig sah er auf die Bildschirme in seiner Operationszentrale.
Plötzlich wurde Rear Admiral Haroldson fast geblendet, als auf einem der Bildschirme eine grelle Explosion zu sehen war.
Die Schlacht zwischen Großbritannien und Argentinien Anfang der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts um die winzige Inselgruppe im Südatlantik, von den Argentiniern Malvinas, von den Briten Falklands genannt, war die erste namhafte Seeschlacht nach dem Zweiten Weltkrieg. Beim Falklandkrieg wurden erstmals in einem Ernstfall moderne Seekriegssysteme eingesetzt und abgeschossen: Seaskimming Schiff-Schiff-Raketen oder Luft-Schiff-Raketen des Typs EXOCET, gebaut von dem französischen Unternehmen Aerospatiale.
Diese Flugkörper sind dicht über der Meeresoberfläche unterwegs, in so niedriger Höhe, dass sie vom feindlichen Radar nicht erkannt werden können. Radar steht für Ra dio D etecting a nd R anging, Funkortung und -messung. Allerdings werden Radarstrahlen nicht nur von dem Gegenstand zurückgeworfen, auf den sie treffen. Sie werden auch, auf dem Wasser, von Meereswellen, oder an Land, von Häusern, Bäumen, Strommasten reflektiert. Hierdurch entsteht unmittelbar über der Meeres- oder Landoberfläche ein diffuses Flimmern, in dem selbst moderne Radargeräte weitgehend blind sind. Diese Blindheit machen sich die skimming missiles zunutze, indem sie genau in diesem Bereich unterwegs sind.
Während des Falklandkrieges wurden mehrere britische Schiffe von argentinischen sea-skimmers des Typs EXOCET fatal getroffen. Die Bilder der brennenden HMS Sheffield gingen damals um die Welt. Spätere Analysen ließen ein interessantes Phänomen erkennen, das bis dahin selbst den Herstellern der Flugkörper nicht bewusst gewesen war: Die Rakete wird vor ihrem Abschuss mit den ungefähren Zieldaten gefüttert und macht sich auf den Weg dorthin. Mit einer Geschwindigkeit von gut tausend km/h. Erst in relativer Nähe zu ihrem Ziel schaltet sich das homing-device ein, das raketeneigene Radarsystem in der Nasenspitze des Flugkörpers, das die Rakete direkt zu ihrem Ziel führen soll. An Bord des angegriffenen Schiffes besteht erst ab dem Augenblick, in dem die Radarstrahlen der Rakete auf das Schiff treffen und dort erkannt werden, noch eine Chance zur Reaktion. Interessant war die Feststellung, dass die EXOCET ihre Ziele immer im Bereich links der Anflugrichtung traf. Man muss sich den Radarstrahl der Rakete vorstellen wie den Schein einer starken Taschenlampe, die von links nach rechts den Weg ableuchtet, blitzschnell wieder zurückspringt nach links, um langsamer nach rechts zu schwenken. Unablässig, bis etwas erkannt wird, auf das es sich lohnt, den Schein zu fixieren. Was die Rakete immer als erstes erkannte, war das links in ihrem Strahl erscheinende Signal. Und das hielt sie dann fest.
Dies war dann auch das Pech der CVN 76 Ronald Reagan.
„Ich benötige dringend die Unterlagen, die ich in meinem Auto hatte!“ sagte Graf zu Güttel und Praunz.
„Was für Unterlagen?“ fragte KHK Praunz.
„Als mich Ihre Kollegen in Bremen festsetzten, hatte ich Unterlagen dabei. Ich habe gesehen, dass diese in meinen Aktenkoffer gestopft worden sind, und dass dieser in den Hubschrauber verladen wurde.“
„Warum glauben Sie, diese Unterlagen jetzt zu benötigen?“ frage Güttel.
„Weil da unten im Arabischen Golf gerade geschossen wird, Herr Staatsanwalt, und ich vielleicht noch eine Möglichkeit habe, Schlimmeres zu verhindern!“
„Wir können nachher mal gucken, ob wir den Koffer finden, Her Graf. Sie hätten sich und uns dies alles hier ersparen können, wenn Sie gestern pünktlich zu Ihrer Vernehmung erschienen wären. Und mit der würde ich jetzt gerne fortfahren.“
Der Flugzeugträger Ronald Reagan wurde im Jahre 2003 in den Dienst der US Navy gestellt. Sie war ein stattliches Schiff mit einer Verdrängung von fast 100.000 Tonnen! Die Ronald Reagan, Pennant Number CVN 76, hatte wie alle ihre Schwesterschiffe der Nimitz-Klasse eine Länge von mehr als 330 Metern und war damit fast so lang wie drei Fußballfelder. Die Besatzung bestand aus mehr als 5.600 Personen, davon rund ein Drittel nur zuständig für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebes.
Eine
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