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Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Titel: Djihad Paradise: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kuschnarowa
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und hatte Angst, dass ich jeden Moment aufwachen würde und zu Hause war und augenblicklich damit rechnen musste, dass mir Ice seine Jungs auf den Hals hetzte.
    Als wir fertig gefrühstückt hatten und ich meine Morgenzigarette aufgeraucht hatte, stiefelten wir die Rambla hoch ins Barrio Gótico. Unglaublich, hier war wirklich alles alt, also, so richtig alt. Viele Gebäude hier hatten mehr als achthundert Jahre auf dem Buckel und sie standen noch immer. Und während wir staunend herumliefen und uns die Sonne angenehm warm, aber nicht heiß, ins Gesicht schien, machten wir immer mal wieder Abstecher in eines der zahllosen Cafés und ließen die Stadt und den Espresso auf uns wirken.
    »Weißte was? Heute lassen wir es mal so richtig krachen. Wir gehen jetzt ins beste Hotel, das wir finden können. Am liebsten mit Meerblick. Ich hab dringend eine Dusche nötig«, sagte Romea auf einmal.
    »Aber es gibt bestimmt auch im Hostel eine Dusche«, warf ich ein.
    »Na und? Aber mir ist heute danach. Ein Mal noch den puren Luxus und dann steigen wir endgültig aus.«
    Und dann checkten wir im Fünfsternehotel ein, in der Suite ganz oben mit Blick aufs Meer und ganz Barcelona.
    »Hast du den Blick von der Ollen gesehen?«, fragte ich Romea, als wir unsere Suite bezogen hatten.
    »Tja, das hätte sie uns nicht zugetraut, dass wir uns die Bude leisten können und sofort und in bar bezahlen«, lachte Romea.
    »Übrigens, Süße, ich bin jetzt dein Erziehungsberechtigter«, grinste ich.
    »Na, so weit kommt’s noch!« Romea knuffte mir in den Arm.
    »Aber ohne mich hättense dir das Zimmer gar nicht gegeben.«
    »Ja, ja, komm mal wieder runter. In anderthalb Jahren bin ich auch achtzehn.«
    Damit verschwand sie in der Dusche und als sie wieder herauskam, ließ es sich nicht vermeiden, noch einmal übereinander herzufallen. Als wir nebeneinander lagen und vom Bett aus aufs Meer starrten, sagte ich: »Ganz schön dekadent, was wir gerade machen. Aber irgendwie hat es was, oder?«
    »Vielleicht sollten wir doch lieber eine Bank überfallen, statt auszusteigen«, feixte Romea.
    Als es dunkel wurde, erhoben wir uns noch einmal von unserem Lager und machten uns in der Luxusbadewanne breit, ehe wir uns ins Nachtleben stürzten.
    Kurz bevor wir den Club betraten, hielt ich Romea meine Pillensammlung hin, die ich Ice unterschlagen hatte.
    »Willste auch eine?«, fragte ich sie.
    »Bist du bescheuert?« Romea funkelte mich wütend an. »Wenn dich einer erwischt hätte!«
    »Hat aber keiner«, sagte ich.
    »Das Zeug ist doch scheiße!«, protestierte sie.
    »Ja. Aber es macht Spaß. Und wenn schon dekadent, dann richtig, oder?«
    Sie seufzte. »Also los, gib schon her!«
    Und dann stürzten wir uns ins Gewühl. Ich kann mich nur noch an stroboskopierte Regenbogenreflexe erinnern und dass ich jedes Mal, wenn wir eine kleine Pause beim Tanzen machten, am Tresen stand, um irgendwann dann schon lallend noch einen Tequila zu bestellen und noch einen. Echt, die Nacht verrauschte. Im wahrsten Sinn verrauschte sie. Und dann zog ich Romea einfach an mich und sagte: »Hey, Süße! Ich hätte nie gedacht, dass ich so glücklich sein kann.«
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    Und es hätte alles so schön bleiben können, wenn ich Vollidiot nicht an der Bar hätte angeben müssen. Ich war schon ziemlich betrunken und fuhr ohnehin inzwischen einen schrägen Film, was scheinbar nicht zu übersehen gewesen war.
    »Hey, so wie du drauf bist, hätte ich auch gerne das genommen wie du«, sagte ein Typ in gebrochenem Englisch zu mir.
    Und weil ich so glücklich war, hatte ich meine Spendierhosen an und genau deshalb schenkte ich dem Typen eine von den Pillen. Und wenn ich nicht so rotzbesoffen gewesen wäre, dann hätte ich das vielleicht nicht getan. Oder vielleicht hätte ich es doch getan bis hierhin, aber das, was dann kam, hätte ich weggelassen, denn der Typ fragte mich, ob ich ihm noch was für seine Kumpels verkaufen könnte, und der König aller Vollidioten verkaufte. Und das, genau das, war der Punkt gewesen, an dem es schlecht war, dass ich so rotzbesoffen war, denn wenn ich es nicht gewesen wäre, dann wäre mir möglicherweise aufgefallen, dass an dem Typen irgendetwas faul war und dass das Faule an ihm daher kam, dass es ein Zivilfahnder war. Und wenn es nicht ich gewesen wäre, hätte es mich sehr amüsiert, dass man so ein Vollpfosten sein konnte und sich selbst ans Messer lieferte, noch dazu, wo man in Deutschland vermutlich schon gesucht wurde

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