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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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machen.«
    Sina konnte nicht recht folgen: »Treffpunkt?«
    Gabi trumpfte auf: »Ja. Der liegt ungefähr 200 Kilometer westlich von hier. Ich habe ihm gesagt, dass die Spur von Peenemünde aus die Küste entlang in Richtung Schleswig-Holstein führt und dass wir dort mit der Suche weitermachen. Ich habe mir aus dem Autoatlas einfach irgendein Rasthaus rausgesucht – und da wartet dein Ex auf uns.«
    Sina prustete vor Lachen in ihren Kaffee: »Was? Das ist ja toll. Darauf ist er reingefallen?«
    »Und ob! Der hat nicht mal ansatzweise gezweifelt. Die nächsten Stunden über dürften wir unsere Ruhe haben.«
    Sina freute sich diebisch. Gabis Finte war gemein, aber eine wirklich gelungene Revanche für seine Frechheiten vom vorangegangenen Abend. Gabi hatte eine Belohnung verdient. Und Sina musste nicht lange darüber nachdenken, wie sie sich bei ihr erkenntlich zeigen konnte: »Ich glaube, ich habe da eine Idee, wie wir mit unserer Bunkersuche zügig weiterkommen.«
    Gabi blickte interessiert auf: »Hört, hört. Sollte meine werte Freundin plötzlich echte Lust an unserer Aktion bekommen haben?«
    »Ich würde es eher als Wiedergutmachung für deine Gefälligkeit bezeichnen.«
    »Auch recht. Was schwebt dir da so vor? Wie willst du die Suche effizienter gestalten?«
    Sina verputzte die Reste ihres Eis, strich mit der Serviette über ihren Mund und schob den Stuhl zurück. Im Aufstehen sagte sie: »Gib mir dein Auto und ein paar Stunden Zeit. Dann wirst du’s sehen.« Sie ließ Gabriele keine Gelegenheit zu widersprechen.

24
    Sina war hochzufrieden. Alles klappte wie am Schnürchen. Mit Gabrieles Kastenwagen hatte sie den Weg über Wolgast nach Greifswald schnell zurückgelegt. Die Stadtbibliothek hatte gerade geöffnet, so dass sie keine Zeit mit Warten verplempern musste. Die Dame an der Bücherausgabe war äußerst hilfsbereit und vor allem kompetent. Sie stellte Sina eine Liste von Büchern zusammen und schickte sie damit weiter zu ihrem Kollegen in Stralsund. »Mit etwas Glück sind dort ein oder zwei Werke vorrätig«, hatte sie Sina mit auf den Weg gegeben. Und tatsächlich: In der Bücherei von Stralsund fand Sina das, wonach sie gesucht hatte. Sie holte aus dem VW-Bulli heraus, was nur ging, und war deutlich früher zurück in Peenemünde, als sie zuvor einkalkuliert hatte.
    Sie fand Gabriele in ihrem Pensionzimmer damit beschäftigt, in einem ihrer Kunstführer zu schmökern. »Hier. Lies lieber das. Kann uns wesentlich besser weiterhelfen als deine Bilderbücher.«
    Fragend griff sich Gabriele das broschierte Büchlein, das Sina ihr aufs Bett geworfen hatte. »Botanik? Ein Buch über Pflanzen? Tickst du nicht richtig? Was soll ich damit anfangen?«
    Sina holte sich das Büchlein zurück, deutete auf den Klappentext auf der Rückseite: »Das ist nicht irgendein Pflanzenführer, Gabi. Das ist der Schlüssel zu unserem Rätsel.«
    Gabi konnte noch immer nicht einsehen, was eine Abhandlung über die Pflanzenwelt mit ihrem Problem zu tun haben konnte und gab das Sina auch unmissverständlich zu verstehen.
    »Mensch, Gabi, überleg doch mal: Pflanzen können uns wahrscheinlich ziemlich zuverlässig bei unserer Suche helfen. Denk bloß an die vielen archäologischen Funde, die nur mit Hilfe von Pflanzenkundlern gemacht werden konnten.«
    »Ich versteh nur Bahnhof.«
    »Schau, Gabi, hier sind Beispiele aufgeführt: Nehmen wir diese frühmittelalterliche Befestigungsanlage. Kein Mensch wusste vorher, dass es sie überhaupt jemals gegeben hatte. Nur durch Zufall wurde sie entdeckt: Beim Überfliegen des Bereichs sind Verfärbungen in den Wiesen aufgefallen.«
    Langsam waren bei Gabriele die Groschen gefallen. Sie schnappte sich das Buch und betrachtete die abgedruckten Fotos: »Stimmt. Davon habe ich auch schon mal was gehört.«
    Sina setzte mit ihrem Exkurs in die Botanik fort: »Wenn Ruinen im Laufe der Zeit verschüttet und überwuchert werden, können Mineralien aus dem Gestein der vergessenen Bauwerke ausschwemmen und die Farbgebung der Pflanzen beeinflussen, die einige Meter darüber wachsen. So ungefähr wenigstens. Jedenfalls kann uns dieses Wissen sehr nützlich sein.« Sina schlug eine Seite des Buches auf, die sie bereits durch ein Eselsohr markiert hatte. Eine Angewohnheit, die ihr oft eine Schelte von Gabi eingebrachte. »Hier kann man nachlesen, was bestimmte Gesteinsarten für Stoffe absondern und worauf man bei den Pflanzen in seiner näheren Umgebung achten muss, um sie aufzuspüren. Zugegeben:

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