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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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alarmieren!«
    Als Mog nach unten lief, kam Lily schon die Treppe hinuntergelaufen, und Sally rief vom Treppenabsatz, dass sie die anderen zur Eile antreiben würde. Als Mog mit zwei Eimern Wassern zurückkam, war das Feuer nur noch einen knappen Meter von der Treppe entfernt und sehr heiß. Annie schnappte sich die Eimer, kippte den Inhalt auf die Flammen und befahl Mog, sie nachzufüllen.
    Das Feuer wich ein Stück zurück, aber es war klar, dass sie sich nur eine kurze Atempause verschafft hatten. Lily und Ruby kamen hustend mit Amy die Treppe hinuntergelaufen.
    »Raus!«, brüllte Annie und stieß sie zur Kellertür. »Du auch, Lily!«, schrie sie das Mädchen an, das mit weit aufgerissenem Mund dastand. »Und schlagt Alarm!«
    Sally und Dolly waren noch nicht da, und Annie brüllte ihnen aus voller Kehle zu, sofort nach unten zu kommen.
    Das Feuer breitete sich lodernd und prasselnd in der Diele aus und züngelte die Wände hinauf. Mog schleppte noch zwei Eimer Wasser nach oben und kippte sie gerade auf die Flammen, als Sally und Dolly auf der Treppe erschienen. Sie klammerten sich weinend aneinander und wagten sich nicht weiter, weil sie Angst hatten, durch das Feuer zu laufen.
    Annie lief beherzt zu ihnen, packte sie an den Händen und zog sie nach unten. Plötzlich griff das Feuer auf die unterste Stufe über und versperrte ihnen den Weg.
    »Auf die Seite und springen!«, befahl Annie und schob erst Sally,dann Dolly über das Treppengeländer. Mog stand unten, um ihnen Mut zu machen und sie aufzufangen, und Annie sprang behände hinterher.
    Die beiden jungen Mädchen mussten durch den Rauch heftig husten und beugten sich vornüber. Mog musste sie an den Armen packen und die Kellertreppe geradezu herunterzerren.
    Mog war so sehr damit beschäftigt, die Mädchen in den Hof hinauszuschubsen und gleichzeitig Decken, Mäntel, alles Mögliche, was sie draußen auf der Straße warm halten könnte, zusammenzuraffen, dass ihr nicht gleich auffiel, dass Annie nicht bei ihnen war.
    Außer sich vor Entsetzen rannte Mog die Kellertreppe hinauf. Sie vermutete, dass Annie in ihr Zimmer zurückgelaufen war, um die Geldkassette zu holen, in der sie die Einnahmen aufbewahrte. Aber als sie die Tür erreichte, hörte sie, wie auf der anderen Seite die Gasstrümpfe in den Lampen explodierten, und erkannte, dass das Feuer jetzt im Salon wütete und Annie den Rückweg abschnitt.
    Mogs Herz raste vor Angst um ihre Freundin, aber sie lief wieder nach unten, langte nach einer Decke, um sie sich über das Nachthemd zu werfen, rannte dann hinaus und schrie Annie so laut sie konnte zu, sie solle das Fenster öffnen und hinausspringen.
    Die Küche lag in einem Sockelgeschoss auf der Rückseite des Hauses. Von der Hintertür führten sechs Steinstufen in einen kleinen Hof, was bedeutete, dass Annies Zimmer nicht sehr hoch lag. Die Mauer, die um den Hof führte, war nur einen guten Meter niedriger als der Sims von Annies Fenster. Aber das nützte ihr leider nichts, weil die Mauer nicht bis zum Fenster reichte. Man brauchte eine Leiter.
    Der Lärm und der Aufruhr hatten einige Menschen aus ihren Häusern gelockt, aber im Gegensatz zu Mog trugen sie über ihren Nachthemden Mäntel und hatten Hüte und Stiefel an. Mog sah sich nach den Mädchen um und stellte fest, dass sie unter Decken gekuschelt eng beieinander standen und sie bloß anstarrten.
    »Holt eine Leiter!«, rief sie der Menge zu, fassungslos, dass niemand Anstalten machte, ihnen zu helfen. »Annie ist noch im Haus! Wir müssen versuchen, sie da rauszuholen!«
    Aber keiner von ihnen rührte sich. Unter ihnen waren große, kräftige Männer, aber sie standen einfach da wie eine Herde Schafe, glotzten das Haus an und zeigten auf die Flammen, die bereits aus dem Salonfenster züngelten, direkt neben dem Fenster von Annies Zimmer.
    In ihrer Panik, Annie könnte in den Flammen umkommen, warf Mog ihre Decke ab, sprang auf einen Mülleimer und kletterte auf die Hofmauer. Mit bloßen Füßen lief sie über die Mauer und bemühte sich, als sie beim Haus war, das Fensterbrett von Annies Zimmer zu erreichen. Aber es war mindestens einen Meter zu hoch.
    »Lasst mich durch!«, ertönte plötzlich eine tiefe Männerstimme, und als Mog sich umwandte, sah sie zu ihrer freudigen Überraschung, dass Garth Franklin zusammen mit Jimmy eine Leiter herbeischleppte.
    »Annie ist da drin!« Mog zeigte auf das Fenster, schob sich an der Hauswand entlang und stieg wieder von der Mauer. »Wahrscheinlich ist

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