Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
Campbell, die das medizinische Personal im Krankenhaus gemacht hatte. Die blauen Kreaturen hatten sich auf seine Beine gestürzt, hieß es, und sein Fleisch war ab der Leistengegend …
    »Metamorph«, war das Wort, das Dr. Omar benutzte, aber Phee wusste, dass schwierige Worte nicht automatisch größeres Wissen implizierten. Metamorph bedeutete
verändert
. Campbells menschliches Fleisch hatte sich also verwandelt, und zwar in kaltes, blaues, nahtloses … was? In Plastik, Keramik? Phee sah einen sich ausdehnenden Fleck auf der Haut, eine faserigen Befall, den nur der Tod aufgehalten hatte.
    Schaudernd legte sie die Akte zurück. Danach schloss sie den Schreibtisch wieder ab und legte die Zierverkleidung darauf. Einen Moment lang blieb sie nachdenklich stehen, dann ging sie zu Caseys Zimmer.
    Das Gitterbettchen war wie immer voll mit Decken und Spielzeug. Phee zog eine Decke nach der anderen heraus. Sie rochen nach Casey, fand sie. Nach warmem Toast, wie alle kleinen Kinder.
    Dann sah sie die blaue Puppe, die in einem Nest aus Decken lag.
    Sie schreckte erst davor zurück, sie anzufassen. Das Material sah aus wie das Zeug in den Fotos auf Campbells Beinen. Doch schließlich beugte sie sich vor und nahm die Puppe in die Hand. Eigenartigerweise fühlte sich weder kalt noch warm an, und ihr synthetisches Fleisch war glatt und hatte keine Nähte. Phee nahm die Puppe unter den Achselhöhlen und hielt sie hoch. Nervös betrachtete sie das gruselige, glatte Gesicht, das wie Caseys aussah. »Was geht hier vor? Was
bist
du?«
    Plötzlich hob die Puppe die Lider. Dahinter lag tiefschwarzes Nichts.
    Auch der Mund zog sich auseinander. Darin befanden sich Zähne, so spitz und scharf wie Nadeln.
    Die Puppe erwachte zum Leben. Mit erstaunlicher Stärke wand sie sich in Phees Händen. Der Blick der schwarzen Augen richtete sich auf den Anhänger, der vor Phees Brust hing. Puppenhände griffen danach.
    Phee schrie, fuhr herum und schleuderte die Puppe gegen die Wand auf der anderen Seite des Zimmers. Das Spielzeug rutschte daran herunter und blieb mit dem Kopf nach unten am Boden liegen.
    Etwa einen Herzschlag lang. Dann sprang die blaue Kreatur auf, kroch rasend schnell die Wand hoch, zwängte sich aus dem Fenster und verschwand!
    Phee atmete zischend aus und legte die Hände über das Amulett, das unbeschädigt an seiner Kette hing. Sie wusste, dass sie ihrer Mutter nichts von dem Zwischenfall erzählen durfte. Jo hätte Sam niemals vergeben, schließlich hatte er ein mörderisches, monströses
Irgendwas
in das Schlafzimmer ihres Kindes gebracht. Aber was sollte sie tun?
    »Ich denke, wir sollten uns unterhalten, Miss Laws. Oder wie sehen Sie das?«
    Die Stimme überraschte sie. Phee fuhr herum. Vor ihr stand der Doktor.

11
    Am nächsten Tag schoss Jamie mit Sam, Phee und einigen ihrer gleichaltrigen Freunde auf einem Raketenscooter durch das Saturnsystem. Sie waren auf dem Weg zu einem der größeren Monde, einer Eiskugel namens Enceladus. Jamie hatte sich den Namen auf den Handrücken schreiben müssen, sonst hätte er ihn nicht behalten. Die Herausforderung, seinen Kilt unter dem Raumanzug zu tragen, hatte er nach einigen Anläufen ebenfalls gemeistert.
    Im Gegensatz zu Zoe störte sich Jamie nicht an dem Ritt auf dem kleinen Scooter. Im Gegenteil! Die Geschwindigkeit begeisterte ihn. Er war immer schon ein guter Reiter gewesen, auch wenn es zu seiner Zeit natürlich noch keine mechanischen Tiere wie dieses gegeben hatte. Die Scooter begriff er ebenfalls schnell: Man drehte an den Griffen, um eine Kurve zu fliegen oder zu beschleunigen, so ähnlich, wie man an den Zügeln eines Pferdes zog oder ihm die Sporen gab. Das Gefährt war so leicht, dass die Verteilung des Körpergewichts eine wichtige Rolle spielte. Jamie musste sich mal in die eine und mal in die andere Richtung beugen, was ihn ebenfalls an das Reiten auf einem Pferd erinnerte. Auf dem Rückweg, so hatten die anderen gesagt, würden sich die Scooter leichter steuern lassen. Noch waren sie vollgepackt mit Treibstoffkanistern und Nahrungsrationen, die man in Metallkisten an der oberen Halterung befestigt hatte.
    Anfangs war er davon überzeugt, dass man einen Scooter, ein Ding aus Keramik und Metall und stotternden Raketendüsen, nie so gern haben könnte wie ein Pferd. Doch vielleicht irrte er sich. Er betrachtete die Jugendlichen, die um ihn herum auf ihren aufgemotzten Fahrzeugen saßen. Sie hatten die Scooter bunt bemalt und mit blinkenden Lampen versehen,

Weitere Kostenlose Bücher