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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Jo. »Sie leugnet alles, bezeichnet die Vorfälle als menschliche Fehler – oder menschliche Kriminalität.«
    Der Doktor verzog das Gesicht. »Sie irrt sich – oder lügt. Es muss noch weitere Beweise geben. Ich bin mir sicher, dass es auf dem Bergbaumond Überwachungssysteme gibt.«
    »Ja«, sagte Sonia, »aber die Daten gehören Bootstrap, und Florian wird sie uns garantiert nicht geben.«
    Jo nickte. »Sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, Vergeltungsmaßnahmen für die Sabotageakte und die Morde – das Wort verwendet
sie
, nicht ich – anzudrohen. Sie redet bereits von Ausgangssperren. Ich befürchte, diese Situation könnte die Entschuldigung sein, die Florian braucht, um die Kontrolle über das Rad an sich zu reißen.«
    »So lange ich hier bin, wird das nicht geschehen«, sagte Sonia kalt.
    Jo fuhr fort. »Bei jedem dieser Fälle sprachen Augenzeugen von einem Angriff. Von irgendwelchen ausschwärmenden Kreaturen mit blauer Haut.«
    »Aber Beweisfotos davon gibt es nicht?«, fragte der Doktor.
    »Nein. Die Arbeiter kämpfen um ihr Leben, da haben sie keine Zeit für Schnappschüsse.«
    »Außerdem gelten die Aussagen von C-Rängen als unzuverlässig«, warf Sonia ein.
    »Wir sind hier nicht vor Gericht, Marshal«, widersprach der Doktor. »Beweise sind Beweise.«
    Sonia seufzte. »Ja, aber … Hören Sie, Doktor, ich bin schon auf mehreren Außenposten im All gewesen. Auf Planeten, auf Monden und Stationen. Die Menschen werden dort in einer für sie vollkommen fremden Umgebung eingepfercht. Da sehen sie Dinge, die nicht da sind, oder missverstehen die, die sie sehen.«
    »Kosmische Strahlenblitze in den Augäpfeln …«
    »Äh, ja. Ganz genau. Und sie tratschen. Gerüchte breiten sich wie Erkältungsviren aus.«
    »Aber wir haben es hier mit Todesfällen zu tun«, sagte Jo entschieden. »Die lassen sich nicht leugnen. Und unerklärlich sind sie auch.«
    »Ja, natürlich. Aber wir fischen im Trüben.« Sonia stand auf. »Ich werde weitere Nachforschungen anstellen. Und Genf kontaktieren. Vielleicht werde ich sie um einen Durchsuchungsbefehl für die Anlagen von Bootsrap bitten. Wir reden dann später weiter.«
    Als sie weg war, sah der Doktor Jo an. »Und was ist mit den Sichtungen außerhalb der Mine, Jo? Mit denen auf dem Rad? Wollen Sie wirklich leugnen, dass es diese blauen Blitze gibt, diese Kreaturen, die in den Schatten verschwinden? Ich habe sie selbst gesehen.«
    Jo hob die Schultern. »Die Kinder behalten für sich, was sie sehen. Sie denken, niemand wird ihnen glauben. Ich habe die Gerüchte gehört, Doktor. Aber es gibt für sie keine Beweise, keine Fotos.«
    »Vielleicht sind diese Wesen zu schlau, um sich von einfachen Sicherheitssystemen erwischen zu lassen. Oder jemand vertuscht die Beweise. Vielleicht sogar jemand direkt unter Ihrer Nase.«
    »Was meinen Sie damit? Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Soll ich wahllos irgendwelche Kinder verhören?«
    »Nein«, sagte der Doktor, »obwohl das Florian Hart bestimmt gefallen würde. Ihre Gemeinschaft wird von Misstrauen zerfressen, Bürgermeisterin. Nicht einmal Eltern und Kinder vertrauen einander! Das ist ein Problem – und wir müssen es lösen, bevor Florian es für uns löst. Ich möchte, dass Sie mir dabei helfen, direkten Zugang zu einigen dieser Beweise zu bekommen. Ich kann Sie nur unterstützen, wenn ich weiß, was hier geschieht, Jo Laws. Vielleicht kann ich auch meine eigenen Tests durchführen. Ich kenne mich auf vielen Gebieten recht gut aus. Wir müssen herausfinden, was Florian Hart vertuscht – ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sie genau das tut. Wenn möglich, möchte ich den Mond besuchen, damit ich mir mit eigenen Augen ansehen kann, was hinter all dem steckt.«
    »Ist das alles, ja? Mehr nicht?«
    Zu ihrer Überraschung nahm sein faltiges Gesicht einen sanfteren Ausdruck an. »Um ehrlich zu sein, gibt es da noch etwas. Wir müssen über
Ihre
Kinder reden, Bürgermeisterin …«
    Und dann erzählte er ihr von den Ereignissen in Caseys Zimmer, von Phee und der blauen Puppe.

13
    Als Enceladus vor ihnen auftauchte, war Jamie bereits hundemüde und – trotz der kleinen Nippel im Hals des Anzugs, durch die er Flüssignahrung zu sich nehmen konnte – halb verhungert.
    Enceladus war eine leuchtend weiße, eiskalte Kugel. Auf den ersten Blick sah sie wie eine Billardkugel aus, rund und perfekt. Als sie jedoch näher kamen, konnte Jamie erste Einzelheiten erkennen. Krater hatten die nördliche Hemisphäre tief

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