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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Triebwerke verstummten. Dann öffnete sich die Kabinentür, und der Außenminister des Vatikans, Kardinal Mauro Brugnone, stieg aus.
    Als er die zahlreichen Wunden und Blutergüsse in Reillys Gesicht und an seinen Händen bemerkte, nahm sein zerfurchtes Gesicht einen bestürzten Ausdruck an. Er schloss den Agenten in die Arme, dann fragte er: «Sie … sie sind also verloren? Unrettbar verloren?»
    Er wusste es bereits. Reilly hatte es ihm am Telefon mitgeteilt, ihm allerdings nicht näher berichtet, was geschehen war.
    «Ich fürchte, ja», erwiderte Reilly.
    «Erzählen Sie», drängte der Kardinal und forderte Reilly zugleich mit einer Geste auf einzusteigen.
    Während der Pilot sich beeilte, die nötigen Formalitäten zu erledigen, damit sie wieder starten konnten, berichtete Reilly dem Kardinal. Als er geendet hatte, saß Brugnone in sich zusammengesunken da, und die Tränensäcke unter seinen Augen schienen von den schmerzlichen Enthüllungen tiefer herabgezogen.
    Einen Moment lang schwiegen beide. Der Pilot kehrte zurück und verkündete, sie würden binnen Minuten wieder in der Luft sein. Brugnone nickte nur schweigend, tief in Gedanken über das versunken, was er soeben erfahren hatte.
    «Vielleicht können wir sie bergen», sagte Reilly. «Das Meer dürfte an der Stelle nicht besonders tief sein. Und wenn es gelingt, sie heraufzuholen, dann ist es vielleicht immer noch möglich, sie wieder lesbar zu machen. Die Forensiklabors verfügen heutzutage über erstaunliche Möglichkeiten.»
    Brugnone sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Schulterzucken an. Offenbar glaubte er ebenso wenig an Reillys Worte wie dieser selbst.
    «Ihnen kommt es doch ganz gelegen, oder nicht?», fragte Reilly. «Ich meine, wenn sie für immer verloren sind. Keine Fragen, keine Enthüllungen, die Ihre Sache gefährden könnten. Kein Kopfzerbrechen.»
    Brugnone runzelte die Stirn. «Selbstverständlich ist es mir lieber, dass, was immer darin stand, niemals an die Öffentlichkeit dringt. Ich würde nicht wollen, dass alle Welt davon erfährt. Aber
ich
hätte mir wirklich sehr gewünscht, es zu erfahren.»
    Er sah Reilly lange in die Augen. Dann wandte er sich ab und starrte in die Dunkelheit hinaus, ein Mann in tiefer Trauer.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel Siebenundsechzig
    An dem kleinen, hauptsächlich militärisch genutzten Flughafen wurden sie von Rich Burston in Empfang genommen, dem Leiter der FBI -Niederlassung in Ankara. Burston war mit einem Militärhubschrauber aus der türkischen Hauptstadt angereist. Er war Ertugruls Vorgesetzter gewesen, und während sie durch das menschenleere, dunkle Flachland in die Stadt fuhren, berichtete Reilly ihm aus erster Hand, wie sein Agent umgekommen war.
    Burton war angespannt. «Wir müssen die Sache so schnell wie möglich abwickeln», sagte er zu Reilly. «Ich will nicht, dass diese Jungs erfahren, wer Sie wirklich sind. Es sei denn, Sie möchten die nächsten fünf Tage damit zubringen, deren Fragen zu beantworten.»
    Reilly verstand. Das Flugzeug war in internationalen Gewässern verunglückt. Es war von einer griechischen Insel gestartet. Die zyprischen Behörden hatten keinen Anspruch auf allzu viele Informationen.
    Aber dieser Fall lag anders.
    Reilly war unmittelbar in Vorfälle verwickelt gewesen, die zum Tod mehrerer türkischer Soldaten geführt hatten, darunter auch zu dem eines hochrangigen und sehr angesehenen Offiziers. Die türkischen Behörden würden ganz genau wissen wollen, wie und warum es dazu gekommen war.
    «Mir wäre es lieber, das Ganze von der Federal Plaza aus telefonisch zu klären», antwortete er.
    «Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Überlassen Sie das Reden einfach mir und halten Sie sich an meine Version der Geschichte.»
    Reilly willigte ein, dann wandte er sich an den Kardinal. Brugnone nickte zustimmend.
     
    Letztendlich lief alles verhältnismäßig reibungslos ab. Sie konnten Tess und die alte Frau ohne allzu große Schwierigkeiten aus dem Polizeigewahrsam befreien. Dabei kam ihnen die späte Stunde ebenso zustatten wie die Tatsache, dass die höheren Ränge der Jandarma nicht in Konya vertreten waren.
    Die Polizei vor Ort stellte jemanden ab, der in den nächsten Tagen ein Auge auf die alte Frau und ihren Familienbetrieb haben sollte, auch wenn Reilly nicht glaubte, dass ihr noch Gefahr drohte – schließlich war Zahed tot, und die Schriften waren verloren. Dennoch konnte man nicht vorsichtig genug sein, und ihr war es eine

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