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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Beispiel, in Autobomben.»
    «Autobomben, für die wahrscheinlich Aufständische mit iranischen Hintermännern verantwortlich waren», fügte Reilly hinzu.
    Ertugrul wandte sich wieder an Reilly. «Auch die Bauweise war die gleiche wie bei den Bomben, mit denen wir es dort zu tun hatten. Die Art, wie der Hitzdraht an der Schaltplatte angebracht war. Die Lötpunkte an den Zündkapseln. Bis hin zur eigentlichen Verkabelung. Wer immer das Ding gebaut hat, muss unter demselben Dschihad-Führer gelernt haben.» Er warf Reilly einen vielsagenden Blick zu. «Wir mögen nicht viel in der Hand haben, aber alles, was wir haben, deutet auf Teheran hin.»
    Reilly bemerkte, wie der türkische Geheimagent bei diesen Worten die Kiefermuskeln anspannte. Die Türkei und der Iran waren nicht gerade die besten Freunde. Es war kein Geheimnis, dass der Iran mehr als zwei Jahrzehnte lang die separatistische PKK in der Türkei unterstützt hatte, sie mit Waffen und Sprengstoff beliefert und sich an ihrem Drogenschmuggel beteiligt hatte. Dass die militanten Kurden in den letzten Jahren ihre Operationen auch auf den Iran ausgedehnt hatten, konnte den langgehegten Groll der Türken kaum mildern. Wenn es sich bei dem Bombenattentäter – der in der Türkei bereits wegen des Mordes an der Lehrerin von Sharafis Tochter gesucht wurde – um einen iranischen Agenten handelte, würde die Türkei alles daransetzen, den Mann dingfest zu machen und ihn der empörten Weltöffentlichkeit zu präsentieren.
    Ab dem großen Autobahnkreuz Karayolu führte die Strecke bergauf und eröffnete ihnen einen grandiosen Ausblick auf die majestätische Stadt. Sanft wölbten sich die sieben Hügel, jeder gekrönt von einer monumentalen Moschee mit flachen Kuppeln und dünnen, an Raketen erinnernden Minaretten – Wahrzeichen, die der Herrscherstadt ihre einzigartige Skyline wie aus einer anderen Welt verliehen. Zur Rechten war weit in der Ferne das größte Bauwerk zu sehen, die Hagia Sophia, die Kirche der heiligen Weisheit, die beinahe tausend Jahre lang der größte Dom der Welt gewesen war, ehe sie nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen zur Moschee umfunktioniert wurde. Die ehemalige kaiserliche Hauptstadt hatte mehr Belagerungen und Angriffe erlebt als irgendeine andere Stadt der Welt, und sie war die einzige Stadt auf dem Planeten, die auf der Grenze zwischen zwei Kontinenten lag. Seit ihrer Gründung vor mehr als zweitausend Jahren war sie ein Begegnungspunkt zwischen Ost und West – und von beiden heiß umkämpft. Eine Doppelrolle, die noch immer ihr Schicksal zu sein schien.
    «Und Ihre Information … Sie sagten, Sie nehmen an, die Zielperson wird nach Istanbul kommen auf der Suche nach irgendeinem alten Kloster?», erkundigte sich Ertugrul.
    «Der Templer, der im Mittelpunkt der ganzen Sache steht, war ein Ritter namens Conrad. Es liegen nur sehr wenig Informationen über ihn vor, aber die Historiker in den Archiven des Vatikans haben in der elektronischen Version des Registrariums weitere Erwähnungen gefunden», erklärte Reilly. «Das ist es, worauf unsere Zielperson aus war. Sehen Sie, nachdem die Kreuzritter 1291 aus Akkon vertrieben wurden, ist Conrad nach Zypern gegangen. So viel wusste Simmons bereits. Aber in dem Registrarium steht noch Näheres darüber, was anschließend aus ihm wurde.»
    Reilly warf einen auffordernden Blick zu Tess, die den Faden aufnahm. «In den Monaten und Jahren, nachdem 1307 die Verhaftungen befohlen wurden», sagte sie, an Ertugrul gewandt, «ist eine kleine Armee von Inquisitoren ausgezogen, um flüchtige Templer aufzuspüren und deren sämtliche Besitztümer zu konfiszieren. Einer dieser Inquisitoren, der nach Zypern entsandt worden war, um diejenigen ausfindig zu machen, die von dort ins Exil geschickt worden waren, war aufs Festland übergesetzt und hatte ein Jahr lang in der Gegend zwischen Antiochia und Konstantinopel nach ihnen gesucht. In seinem Tagebuch berichtete er, versteckt in den Bergen ein verfallenes Kloster entdeckt zu haben, in dem er die Gerippe der Mönche fand. In einer Schlucht nicht weit von dort sei er auf eine Grabstätte gestoßen. An der Felswand fand er eine Inschrift, die besagte, dass dort drei Tempelritter lagen. Und einer der drei war unser Conrad.»
    «Wo genau war das?»
    «Am Mons Argaeus. Das ist ein alter lateinischer Name. Sie kennen ihn wahrscheinlich unter der Bezeichnung Erciyes.»
    Ertugrul nickte, offenbar sagte ihm der Name etwas. «
Erciyes Dağı
, ein

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