Doktorfick (German Edition)
Häschen.“ Sie trat zu Carole und stülpte ihr den Helm über den Kopf. „Keine Angst, ich fahre schon seit zehn Jahren und mache jedes Jahr ein Sicherheitstraining mit. Los, raff deinen Mut zusammen. Du wirst sehen, es wird dir Spaß machen.“
Davon war Carole zwar ganz und gar nicht überzeugt, aber sie wagte nicht, Juliette zu widersprechen, um deren Spott nicht noch mehr herauszufordern. Also folgte sie ihr aus der Villa ins Freie und stand gleich darauf vor einer großen, schwarz lackierten Maschine, die in der Abendsonne funkelte.
Juliette stieg auf, bedeutete Carole auf dem Sozius Platz zunehmen, dann startete sie den Motor mit einem energischen Tritt. Ängstlich klammerte Carole sich an Juliette, während diese die schwere BMW wendete und dann die Auffahrt hinunter zur Straße rollen ließ.
Als sie Gas gab, schien die ganze Karosserie zu beben. Die Vibrationen übertrugen sich auf Caroles Körper, weshalb sie sich noch fester an Juliette klammerte. Aber als sie ein paar Kilometer gefahren waren, begann Carole tatsächlich Spaß an der Tour zu bekommen.
Es war herrlich, so dahinzusausen, vorbei an Feldern und Wiesen und durch ein Waldstück, in dem es deutlich kühler war als auf dem freien Land. Und auch die Gerüche wechselten. Carole roch den Duft frisch gemähten Grases, dann wieder den würzig feuchten Geruch des Waldes, und gleich darauf den der riesigen Heuräder, die auf abgeernteten Äckern lagen.
Das alles war viel aufregender, sprach viel mehr Sinne an, als eine Autofahrt. Ach, sie sollte auch einen Führerschein haben und sich eine solche Maschine kaufen. Aber Gerard wollte ja schon nicht, dass sie Auto fuhr. Da würde er ihr einen Motorradführerschein erst recht nicht erlauben.
Im nächsten Moment schossen ihr Juliettes Worte durch den Kopf. Ein solcher Mann hat nichts zu erlauben oder zu verbieten. Hatte sie recht?
Die leuchtend gelbe Fassade der Schlossklinik kam in Sicht. Carole beschloss, später in Ruhe über dieses Thema nachzudenken. Jetzt musste sie sich umziehen und dann in den Speisesaal eilen, damit Nicolette nicht den Aufstand probte.
Juliette stoppte die BMW vor der Freitreppe, wartete, bis Carole abgestiegen war und ihr den Helm überreicht hatte. Dann winkte sie Carole zu, gab Gas und brauste davon.
Carole sah Juliette hinterher, bis sie hinter der ersten Wegbiegung verschwunden war.
Nicolette hatte lange geschlafen. Danach war sie in die nahe Stadt gefahren, um ein wenig zu shoppen und sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Davon gab es einige, und so wurde es später Nachmittag, bis sie wieder in die Schlossklinik zurückkehrte.
Das Telefon auf ihrem Nachttisch begann zu läuten, als sie das Zimmer betrat. Hastig riss sie den Hörer ans Ohr und meldete sich. Als sie Jules’ Stimme erkannte, lächelte sie.
„Ich vermisse dich“, raunte sie. „Ach, was könnten wir jetzt alles zusammen anstellen.“
„Ich vermisse dich auch“, verriet Jules. Der zärtliche Ton in seiner Stimme weckte Nicolettes Lust. „Ich sitze hier an meinem Schreibtisch und kann nicht aufhören an dich zu denken. Und aufstehen kann ich auch nicht, weil ich einen Mordsständer habe.“
„Oh, wirklich?“ Nicolette kicherte. „Hast du es dir heute schon selbst gemacht?“
„Nein. Ich will alles für dich aufheben.“ Jules’ Stimme wurde noch dunkler. „Immerhin darfst du heute mit mir machen, was du willst. Ich bin dir vollkommen ausgeliefert. Stell dir vor, ich bringe es nicht. Das wäre doch wirklich schlimm.“
„Du bringst es, da bin ich ganz sicher“, hauchte Nicolette ins Telefon. „Komm, mach den Reißverschluss auf. Schön langsam, ja?“
„Ja.“ Nicolette hörte das typische Geräusch, dann war Jules wieder da. „Und jetzt?“
„Jetzt hol ihn raus.“
Jules seufzte wohlig.
„Jetzt geh ins Behandlungszimmer und hole die Gleitcreme, die du für die Untersuchungen brauchst“, befahl Nicolette ihm mit leiser Stimme. Die Vorstellung, wie Jules mit seinem steifen Schwanz durchs Sprechzimmer lief, machte sie so heiß, dass ihr Slip bereits durchfeuchtet war. Aber sie beherrschte der Wunsch, es sich selbst zu machen, um das Spiel noch eine Weile zu genießen.
Mit einem Seufzer streckte sie sich auf dem Bett aus und lauschte auf die Geräusche, die durchs Telefon an ihr Ohr drangen. Jules schien das Behandlungszimmer erreicht zu haben. Sie hörte, wie er darin herumhantierte. Dann sprach er wieder.
„Ich habe die Creme.“
„Sehr gut.“ Nicolette schloss die
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