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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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in Domnähe waren.
    Die beiden verfügten über einen gewissen Bekanntheitsgrad, nicht nur, weil sie seit Jahrzehnten ein gut aufeinander eingespieltes Team waren, sondern auch, weil sie gern als Wohltäter und Mäzene auftraten.
    In ihrem Haus fanden Künstler und Pechvögel, Plaudertaschen und Subversive, Rastlose und verlorene Seelen Trost und Zuflucht.
    Ein Freihafen, ein Sanssouci, in dem keine Gegenleistung erwartet wurde.
    Der Laden verfügte noch über einen langen Ladentisch aus unbearbeitetem, schon ziemlich abgeriebenem Holz, der über und über mit Schachteln bedeckt war. Seitlich des Tisches befanden sich zwei Behälter aus Plexiglas, bis obenhin gefüllt mit Slips, der eine mit Damen-, der andere mit Herrenunterhosen, in allen Nuancen der Farbe Rot, wie es die Tradition der bevorstehenden Festtage gebot.
    In den Regalen standen große Glasvasen, die randvoll waren mit anderen Schlüpfern, alle jeweils in einer Farbe: gelbe, weiße, schwarze, blaue.
    Die beiden Geschäftspartner waren umgeben von einer Gruppe Frauen, die sich lebhaft über Größen, allerlei Kinkerlitzchen und andere Intimitäten austauschten. Als sie den regungslos am Eingang stehenden Mann bemerkten, machten sie ihm ein Zeichen, an der kleinen, geballten Ladung Weiblichkeit vorbeizugehen und gleich zu ihnen zu kommen.
    »Hierher bitte. Hier ist der Zugang für die Herren.«
    »Ich bin Inspektor Stucky«, stellte er sich im Flüsterton vor.
    »Schwarze Socken und dazu passende Slips?«
    »Nein, nein … es geht um eine heikle Angelegenheit. Ich weiß nicht, ob …«
    »Wir haben keine Geheimnisse vor unseren Kundinnen«, sagte der Korpulentere der beiden und bezog mit einer Handbewegung die anwesenden Damen in diese Feststellung ein.
    »Es geht um den Mord an Signorina Schepis.«
    Im Laden trat schlagartig Stille ein. Hochgehobene Schlüpfer und Korsetts erstarrten in der Luft.
    »Befass du dich damit, Giuseppe«, sagte derjenige von den beiden, der über die größere Autorität verfügte, und der andere, der Beleibte mit dem jovialen Gesicht und den forschenden Augen, begleitete den Inspektor in eine Ecke des Geschäfts.
    »Die Ärmste …«, hob Giuseppe an und presste sich beide Hände an die Wangen, während er Stucky fest im Blick behielt.
    »Ich habe gehört, dass zwischen Ihnen und dem Opfer eine freundschaftliche Beziehung bestand.«
    »Sie war Kundin bei uns. Eine faszinierende Frau. Mit Geschmack, Manieren und Feingefühl. Eine perfekte Kundin.«
    »Hatten Sie auch privaten Kontakt?«
    »Mein Lieber, vielleicht kennen Sie unsere persönliche Geschichte nicht.«
    »Ich meinte, ob Sie sich auch außerhalb dieses Ladens trafen …«
    »Sie hat ein paarmal bei uns zu Hause vorbeigeschaut. Ein Gruß, eine Plauderei, ein Häppchen …«
    »Hat sie jemand … Besonderen kennengelernt?«
    »Wer, glauben Sie, kommt zu uns ins Haus? Der Kommunalbeamte?«
    »Jemand, mit dem sie eine Beziehung eingegangen ist, mit dem sie Freundschaft geschlossen hat …«
    »Sie war zu allen herzlich und wirkte auf andere Menschen wie ein Magnet.«
    »Hat sie hier bei Ihnen etwas Spezielles gekauft?«
    »Ach so. Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinauswollen: BH Größe 75 A, ausschließlich weiße Unterwäsche. Elegante Sachen. Und als Nächstes fragen Sie mich, ob sie irgendwelche ungewöhnlichen Dessous brauchte, um ihren Rendezvous mehr Pep zu geben. Haben Sie sie denn einmal gesehen? So etwas hatte sie nicht nötig!«
    »Aber Sie als Kenner, wie haben Sie die Schepis gesehen? Was Männer anbelangt?«
    »Männer? Die hat sie sich vom Hals gehalten. Sie war eine, die ihren Wert kannte. Die wählen konnte.«
    »Jetzt aber mal nicht durch die Blume: Hatte sie was mit Frauen?«
    »Und ich? Glauben Sie, ich bin einer, der was mit Frauen hat?«
    »Darüber könnten wir diskutieren …«
    »Eben. Werdet ihr den Verkäuferinnen-Killer fassen?«
    »Daran arbeiten wir noch.«

    Landrulli hatte Giovanin el tetàro gefunden. In dem kleinen Hof vor dem Haus der Zignoli, zu dem man durch eine Passage namens Galleria della Strada Romana gelangte, stand die Bronzestatue einer barbusigen jungen Frau. Hier kam Giovanin auf seinem Bummel durch die Stadt mehrmals am Tag vorbei und berührte diese beruhigenden Rundungen. Er tat dies mit der gebührenden Diskretion und ohne irgendjemanden zu belästigen.
    »Giovanin denkt sich nichts dabei, Landrulli, er glaubt nur, dass sich in der Statue seine Tante befindet, die beim Luftangriff der Amerikaner auf die Stadt ums Leben

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