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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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sagte der Mann, während er Platz nahm.
    »Das wäre ein Fehler gewesen, Signor Alessi«, antwortete Stucky und ließ seinen Blick lange auf dem Mantel des Mannes und dem sorgfältig geknoteten schwarzen Schal ruhen.
    »Und warum? Ich habe nur die Quelle einer Information ein wenig zurückgehalten mit dem einzigen Ziel, für uns daraus einen Bericht zu zimmern, ihn zu einem Knüller zu machen. Der Junge hat mir nicht gesagt, dass Sie die Fotos dringend brauchen. Auch nicht Signor Malaga …«
    »Sie könnten die Ermittlungen behindert haben.«
    »Wir Journalisten behindern oftmals Ermittlungen. Es ist so etwas wie ein Recht, das wir uns nehmen. Außerdem hat die Polizei keinen Respekt vor dem Bedürfnis der Leute, angemessen informiert zu werden.«
    »Sie könnten die Ermittlungen behindert haben, aber das ist der weniger interessante Aspekt der Sache. Tatsächlich aber sind Sie es, der Signorina Schepis umgebracht hat.«
    Er ließ die Worte über die ganze Entfernung klingen, die sie voneinander trennte, über den kleinen rosafarbenen Weihnachtsstern hinaus, der in der Mitte des Tisches stand, über die Flasche Wasser hinweg, die er bereits bestellt hatte, und über die Gläser und den Teller hinweg, bis hinüber zu dem Journalisten, der regungslos sitzen blieb.
    »Jetzt erzähle ich Ihnen eine Geschichte …«
    »Mich interessiert keine Geschichte! Sie fantasieren!«
    »Oh, là, là, Sie denken sich wohl: Inspektor Stucky hat keine Beweise, sonst hätte er mich nicht zum Mittagessen eingeladen. Sie haben recht: Die Beweise haben Sie. Könnten Sie mir Signor Malagas Fotografien aushändigen?«
    »Sie sind total auf dem Holzweg! Auf diesen Fotografien gibt es nichts. Auch ich habe geglaubt, ich könnte dort nützliche Hinweise finden. Stattdessen hat dieser kleine Junge einen Bildausschnitt unter Tausenden getroffen. Zumal der blinde Alte ihn gar nicht hat kontrollieren können! Der Kleine spielte den Geistreichen: Er fotografierte die Füße, einen Mantel, eine Hand. Leute, die zufällig vorbeigingen. Ja, es sind auch Frauen darunter, aber von dem Opfer keine Spur …«
    »Sie haben wieder recht. Und wissen Sie, warum? Weil Signor Malaga nicht ganz blind ist. Sicher, viel sieht er nicht. Ich hatte die Idee, das einmal zu überprüfen. Er hat nur einen Sehfehler im rechten Auge. Er sieht die Welt wie durch ein kleines Schlüsselloch. Aber durch ein Schlüsselloch sieht man etwas. Zum Beispiel die Fotos, die Ali aufgenommen hat. Nach und nach hat er sie sich alle angeschaut, nämlich jedes Mal dann, wenn Abzüge gemacht wurden. Diejenigen, die er mir hatte geben wollen und die bei Ihnen gelandet sind, sind jene Bilder, die keine wichtigen Details enthalten. Die anderen befinden sich noch im Besitz von Signor Malaga. Und Sie selbst bestätigen mir jetzt, dass auf diesen Fotos nichts zu sehen ist, und liefern mir damit den Beweis, dass Signor Malaga sie mir wirklich nicht hatte geben können, weil er Signorina Schepis beschützen wollte. Er wollte nicht, dass man sie mit Schmutz bewirft.«
    »Das hat alles nichts mit mir zu tun, Signor Inspektor …«
    »Im Gegenteil! Unter den Fotografien, die Signor Malaga bei sich behalten hat, sind bestimmt auch einige Aufnahmen, die Signora Veneziani und Signorina Schepis zeigen. Vielleicht ein Detail, nichts wirklich Kompromittierendes. Nur kleine Hinweise auf eine Liebesgeschichte, die Signor Malaga vielleicht geahnt hat, die Sie aber ganz genau kannten …«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Sie und Signorina Schepis, Sie beide haben sich vor allem im Geschäft getroffen, nach Ladenschluss. Sie kamen durch die Hintertür und klopften. Vielleicht hatten Sie einen Code vereinbart, oder vielleicht ging es noch einfacher, denn wer sonst hätte es um diese Uhrzeit schon sein können? Ich weiß nicht, seit wann Sie sich getroffen haben. Aber womöglich dauerte es nicht lange, denn nicht Sie waren es, an den die liebevollen Gefühle gerichtet waren, die die arme Jolanda vielmehr für Signora Veneziani empfand. Tatsächlich war es Signora Veneziani gewesen, die Sie mit Jolanda bekannt machte. Im Übrigen waren Sie ein guter Kunde, wie die Zahlungen beweisen, die auf dem laufenden Konto des Geschäfts eingingen. Und ich neige zu der Annahme, dass es zwischen Ihnen beiden eine andere, komplexere Beziehung gab.
    Ich glaube, dass Sie sie anfänglich falsch verstanden haben, weil diese Frau Ihnen Jolanda praktisch zugeführt hatte. Sie war kein kleines Geschenk, kein Zeitvertreib. Und auch

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