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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Unterstützung anleiern, der jedermann für eine lange Zeit sehr glücklich macht.«
    »Lange Zeit«, sagte Marcus und kaute auf ihren Worten herum.
    »Und Brauereien sind stets eine gute Investition«, fuhr Cithrin fort. »Magister Imaniel hat das immer gesagt. Der Biermarkt wird nie einbrechen.«
    Cithrin blickte sich im Raum um, schürzte die Lippen und nickte dann. Zusammen gingen sie die Stufen zurück nach unten, nachdem Cithrin stehen geblieben war, um die Tür hinter ihnen zu sichern. Auf der Straße spielte ein halbes Dutzend Kinder etwas, bei dem ein alter Weinschlauch herumgetreten und viel geschrien wurde. Cithrin drehte sich zum Eingang um, wo sie fast in einen Kurtadam rannte. Marcus fügte im Stillen den Einbau einer Innentür zur Liste der Dinge hinzu, die erledigt werden sollten. Nach draußen gehen zu müssen, wenn sie von den einen Räumen in die anderen gelangen wollten, war ganz angenehm gewesen, als sie sich versteckt hatten. Nun war es nur ein unnötiges Risiko.
    Die Erstgeborenen, Corisen Mout und Barth, lachten gemeinsam, wurden aber ernst, als sie zu dritt hereinkamen. Enen war fertig, eine kleine Ledertasche war an ihren Schultern befestigt, die Hände waren frei und kampfbereit. Sie trug einen Krummdolch und einen verstärkten Schlagstock an den Hüften. Als sie hinaus auf die Straße gingen, gruppierten sie sich zu einer lockeren Formation. Trotz der engen, vollen Straßen war ihr Weg immer frei, da die Einwohner von Porte Oliva beiseitetraten, um sie durchzulassen. Neugierige Blicke folgten ihnen, aber nur ein paar besonders mutige Bettler wagten eine Annäherung, und sie versuchten es bei Cithrin. Niemand näherte sich Enen und ihrer Last aus Münzen. Sie gingen nach Norden, durch die große Mauer und zu den vertrauten Gebäuden der Stadt dahinter. Das Gewimmel war zu viel für Marcus’ Geschmack. Die Gerüche nach Abwasser und Schweiß waren hier drückender, die Straßen sowohl voller als auch breiter als hinter der Mauer im Zentrum von Porte Oliva.
    Die Brauerei, die sie aufsuchten, war ein zweistöckiger Betrieb, der sich um einen schmalen Hof mit eigenem Brunnen zog. Breite Türen waren zum Hof hin offen, und die Bottiche und Fässer standen in den nach Hefe stinkenden Schatten. Die Brauerin, eine Cinnae, deren Körper und Gesicht so kräftig waren, dass sie beinahe als Erstgeborene hätte durchgehen können, kam heraus, um sie in Empfang zu nehmen, und grinste, als gehörten sie zur Familie.
    »Magistra Cithrin! Kommt herein, kommt herein!«
    Marcus beobachtete, wie sich Cithrin und die Brauerin gegenseitig auf die Wange küssten. Er nickte Enen zu, und sie streifte die Geldtasche ab und überreichte sie dem Mädchen, als wäre Cithrin das, was sie zu sein vorgab. Keine der neuen Wachen hielt die Bank für etwas anderes, als sie zu sein behauptete. Es gab keinen Grund dafür.
    Cithrin nahm die Tasche und bedeutete Marcus, dass er und die anderen im Hof bleiben sollten. Er nickte, und Cithrin und die Brauerin fassten einander an den Händen und verschwanden in den düsteren Tiefen der Brauerei, wobei sie sich wie alte Freundinnen unterhielten. Ein junger Cinnae, der nicht älter als Schabe war, kam in einem dünnen Lederschurz heraus, Krüge mit frischem Bier in der Hand. Es war süßer, als Marcus es mochte, aber mit einem beinahe körnigen Nachgeschmack, den er zu schätzen wusste. Marcus wies die neuen Wachen an, sich an der steinernen Brunnenmauer niederzulassen, ehe er Yardems Blick auffing und über den Hof schaute. Der Tralgu trank sein eigenes Bier aus, rülpste und schlenderte neben Marcus her.
    »Ordentliches Bier«, sagte Marcus.
    »Stimmt.«
    »Was hältst du von diesem Plan, den sie da hat?«
    Yardems Ohren legten sich zurück, dann stellten sie sich wieder auf, während er nachdachte. Marcus war bewusst, dass er schon durch die Frage die Antwort des Tralgu verändert hatte. Was Yardem über einen Plan dachte, den Marcus nicht in Frage stellte, war etwas anderes.
    »Scheint zu funktionieren«, sagte Yardem. »Im Keller ist immer noch zu viel Schmuck für meinen Geschmack, aber wir haben genug Schwertkämpfer, um Messer auf Abwegen zu verscheuchen. Ich weiß nicht viel darüber, aber es scheint gut möglich, dass sie das Geld zurückbekommt, das sie ausgibt, oder zumindest annähernd so viel.«
    »Dann werden also die großen Männer aus Carse, wenn sie hier auftauchen, alles mehr oder weniger vollständig vorfinden«, sinnierte Marcus. »Sie kann es ihnen übergeben,

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