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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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versteckte, kam ohne jede Strafe davon.
    Als er sie dazu aufrief, sich zu erheben, blickte Dawson zu seinem alten Freund auf. Seinem König. Simeons Gesicht war gerötet, sein Atem ging rasch, seine Miene war immer noch verfinstert. Hinter ihm hatte Prinz Aster trotzig das Kinn gehoben. Einen Moment lang sah Simeon Dawson in die Augen. Wenn er sich das Flackern im offenkundigen Zorn des Königs nicht nur einbildete, dann war es das einzige Zugeständnis, das Dawson erhalten würde. Die Garde des Königs trat zur Seite, und Simeon schritt hinaus, Aster hinterdrein, und auf den Galerien schwollen die Stimmen zu donnerndem Lärm an. Dawson blickte über den Gang, wo sich Issandrian und Klin zu einer eigenen Unterhaltung zusammenkauerten. Klin sah betäubt aus. Issandrian wirkte traurig, und Dawson fragte sich, ob es aus dem gleichen Grund war wie bei ihm.
    »Lord Kalliam?«
    Der Hauptmann der Königsgarde war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, einem Mopsgesicht und wässrigen Augen. Dawson folgte ihm.
    »Ich muss Euch bitten, bis Sonnenuntergang vor den Toren zu sein, mein Lord«, sagte der Mann.
    »Ist mein Haushalt daran gebunden?«
    »Nein, mein Lord. Sie können bleiben, wenn sie wollen.«
    Dawson kratzte sich am schmerzenden Bein. Der Hauptmann stand noch einen Augenblick mit stillschweigendem Respekt da, dann ging er zu Issandrian und Klin, um ihnen, wie Dawson annahm, die gleiche Mahnung mitzuteilen. Er wandte sich um und ging hinaus. Die äußere Halle war aus schwarzem Marmor mit Silberverzierungen. Die Mittagssonne stach durch hohe, unverriegelte Fenster. Clara war bereits da, um ihn in Empfang zu nehmen, Vincen Coe hinter ihr wie ein Schatten. Jorey tauchte am Ende des Ganges auf und kam schnell zu ihnen. Seine Stiefel klirrten auf dem Steinboden.
    »Ich denke, dass es ganz gut gelaufen ist«, sagte Clara.
    Dawson schüttelte den Kopf. »Es war ein Witz, meine Liebe«, entgegnete er. »Es war das Ende des Imperiums.«
    Die Kutsche erwartete sie auf der Straße, das Pferdegespann schnaubend und ungeduldig, als würden die Tiere selbst den Wandel in der Stadt fühlen. Hundert ähnliche Gefährte verstopften die schmale Straße, um auf den versammelten Adel Anteas zu warten, der aus der Königshöhe tröpfelte. Sie alle machten Platz für das Haus Kalliam. Eine rasche Heimkehr nach Hause war der traditionell letzte Respekt, den man einem Exilanten erwies.
    Die groben Pflastersteine rüttelten die Kutschenräder durch. Niemand versuchte etwas zu sagen. Dawson sah aus dem Seitenfenster, wie die Königshöhe um die Ecke verschwand. Sie fuhren über den großen Platz und in die Straßen der Stadt. Tauben stiegen in großen Scharen auf, kreisten und kehrten wieder zur Erde zurück. Dann die Silberbrücke und der große Abgrund des Spalts. Rauch stieg aus den Schmieden und Öfen auf.
    Vor einem Tag war edles Blut in diesen Straßen vergossen worden. Heute sah es so aus wie immer, nur für die wenigen wie ihn nicht, die es besser wussten.
    In seinem privaten Anwesen brachten die Diener wie immer das Podest heraus. Dawson winkte die dargebotenen Hände fort. Der alte Tralgusklave an der Tür begrüßte ihn ernst. Drinnen bereiteten die Diener das Haus vor. Wandbehänge wurden abgenommen, Möbel mit Überzügen vor dem Staub geschützt. Sein Hundeführer hatte die Hunde bereits in ihre Reisekäfige verfrachtet, und die Tiere wimmerten vor Verwirrung und Unruhe. Dawson kniete sich zu ihnen, drückte die Hand gegen die Stäbe und ließ die Hunde daran riechen und an seinen Fingern lecken.
    »Ich kann noch bleiben«, schlug Jorey vor.
    »Tu das«, sagte Dawson. »Ich werde keine Zeit haben, alles in Ordnung zu bringen, ehe ich gehe.«
    »Einige der Diener müssen zurückbleiben, mein Lieber«, sagte Clara. »Die Gärten werden es nicht überstehen ohne die Gärtner, die sich darum kümmern. Und der Springbrunnen im Rosenhof muss noch repariert werden.«
    Im Käfig blickte ein Hund zu Dawson auf. Seine großen braunen Augen waren sanft und ängstlich. Er steckte einen Finger hinein, um ihn an der Schnauze zu streicheln. Ein Tier, das stark genug war, um einem Fuchs mit einem Biss das Rückgrat durchzubeißen, drückte sich sanft an ihn.
    »Tu, was das Beste ist, Clara«, sagte er. »Ich vertraue dir.«
    »Lord Kalliam?«
    Vincen Coe salutierte auf Jägerart. Dawson rang sich ein Nicken ab.
    »Lord Daskellin ist gekommen, mein Lord«, sagte Coe. »Er wartet im westlichen Wohnzimmer.«
    Dawson erhob sich. Der Hund

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