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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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winselte, als er sich von ihm entfernte. Es gab nichts, was er tun konnte. Er hatte keinen weiteren Trost zu bieten. Im Wohnzimmer stand Canl Daskellin am Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt wie ein General, der das Schlachtfeld überblickt. Sein Pfeifenrauch war so süßlich, dass es beinahe widerlich war.
    »Canl«, grüßte Dawson. »Wenn es etwas gibt, was Ihr von mir wollt, sagt es am besten schnell. Ich habe keine Zeit für ein Kartenspiel.«
    »Ich kann Euch mein Mitleid und meine Gratulation anbieten.«
    »Gratulation? Wofür?«
    »Wir haben gewonnen«, sagte Daskellin, der sich vom Fenster abwandte und in den Raum schritt. »Ihr habt Eure Hand brillant ausgespielt. Ihr habt Issandrian zu einem Schlag verleitet, den er nicht zur Gänze ausführen konnte, dann habt Ihr seine Verschwörung zurechtgestutzt. Nun ist er in Ungnade gefallen. Sein innerer Kreis ist im Exil. Der Länder und Titel beraubt. Es ist nicht vorherzusagen, wer Prinz Aster als Mündel nehmen wird, aber es wird keiner von ihnen sein. Zu unseren Lebenszeiten wird es keinen Bauernrat geben. Es tut mir leid, dass es Euch etwas gekostet hat, aber ich schwöre, dass Euer Name wie der eines Helden gepriesen werden wird, während Ihr fort seid.«
    »Was nützt es, Schlachten zu gewinnen, wenn der Krieg verloren ist?«, fragte Dawson. »Seid Ihr wirklich hergekommen, um zu feiern, Daskellin? Oder ist das die Art, wie Ihr Häme zeigt?«
    »Häme?«
    »Odderd Faskellan war ein Angsthase, aber er hatte edles Blut. Er ist gestern gestorben . In Camnipol, durch die Hände von Fremden. Das ist seit Jahrhunderten nicht geschehen. Und wie hat Simeon darauf reagiert? Mit erhöhten Steuern. Kleinlichem Exil. Einem Wechselspielchen mit einigen unbedeutenden Titeln und Ländereien.«
    Daskellin lehnte sich an die Wand, die Arme verschränkt. Grauer Rauch drang aus seinem Mund und den Nasenlöchern.
    »Was hätte er Eurer Meinung nach tun sollen?«
    »Sie alle selbst niederstrecken. Sie fesseln, das Schwert nehmen und sich mit seiner Hand ihre Köpfe holen«, sagte Dawson.
    »Es hört sich an, als würdet Ihr Palliako schon vermissen«, bemerkte Canl trocken.
    Dawson ignorierte ihn. »Ein bewaffneter Trupp auf den Straßen? Das ist Verrat am Thron, und es mit weniger als dem Tod zu bestrafen, ist nur einen Schritt von öffentlicher Kapitulation entfernt. Er hat sich eine Maske der Grimmigkeit aufgesetzt, und alles, was er damit erreicht hat, war zu zeigen, wie viel Angst er hat. Ihr hättet es sehen sollen. Simeon, wie er herumstolziert und wütet und nach einem Ende ruft. Es war, als würde man einen Hirtenjungen sehen, der versucht, Wölfe niederzubrüllen.«
    »Angst? Vor wem?«
    »Der Macht, die Issandrian stützt. Er hat Angst vor Asterilreich«, sagte Dawson und zeigte dann mit einem anklagenden Finger auf Daskellin selbst. »Und er hat Angst vor Nordstade.«
    Daskellin verzog in der Parodie eines Lächelns die Lippen und nahm die Pfeife aus dem Mund. »Ich bin nicht Nordstade, alter Freund«, sagte er. »Und wenn der Gedanke daran, wie andere Höfe und Königreiche reagieren könnten, König Simeon dazu gebracht hat, größere Gnade walten zu lassen, ist das ein weiser Zug von ihm.«
    »Das ist die Erlaubnis für jeden Landbesitzer im Königreich, seine Loyalität so breit zu streuen, wie er nur kann«, sagte Dawson. »Solange wir uns, wenn wir einer Gräfin in Asterilreich oder einer Bank in Nordstade verpflichtet sind, sicherer fühlen können, als wenn wir zu Antea stehen, wird Simeon über keinen eigenen Hof verfügen. Er will das Königreich so eisern vom Pfad des Drachen fernhalten, dass er ihn bereits einschlägt.«
    Daskellin kniete sich neben den Feuerrost, um mit der Pfeife gegen die rußverschmierten Ziegel zu klopfen. Ein Ascheregen fiel heraus.
    »Wir sind unterschiedlicher Ansicht«, verkündete er, »aber es gibt Raum für kleine Meinungsverschiedenheiten unter Verbündeten. Ihr habt natürlich recht, dass die Gefahr für das Königreich nicht ganz vorüber ist, auch wenn Issandrians Kabale nun Fußfesseln angelegt sind. Ob Ihr mir glaubt oder nicht, ich hatte vor, Euch damit zu beruhigen, dass ich während Eures Exils weiterarbeiten werde.«
    »Indem Ihr uns an die Medean-Bank verkauft?«
    »Indem ich mich darum kümmere, dass König Simeon die Unterstützung und Treue hat, die er benötigt.«
    »Gesprochen wie ein Diplomat«, sagte Dawson.
    Daskellin fuhr auf, und dann beruhigte sich seine Laune vor Dawsons Augen. Er

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