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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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beherrschten die zivilisierten Sprachen gut genug, um mit den Außenposten zu handeln, aber zum größeren Teil sprachen sie in einem örtlichen Dialekt, den Geder aus einigen der alten Bücher, die er gelesen hatte, fast zusammensetzen konnte. Er fühlte sich, als wäre er in die unergründliche Vergangenheit geritten.
    »Sinir«, sagte Geder. »Sind dies die Sinirberge?«
    Der junge Mann blickte über die Schulter auf das Dutzend Männer, die aus dem Dorf gekommen waren, und leckte sich die Lippen. »Nicht hier«, antwortete er. »Osten.«
    Auf der einen Seite schien jeder, auf den er in den leeren, zerklüfteten Bergen traf, das Wort zu kennen und zu wissen, was er meinte, wenn er danach fragte. Auf der anderen Seite waren die Sinirberge inzwischen seit beinahe zwei Wochen stets nur noch ein wenig weiter im Osten gewesen, zogen sich vor ihm zurück wie eine Täuschung. Die dünnen, staubigen Pfade wanden sich neben felsigen Steilhängen durch das Gebirge. Es waren nicht viel mehr als Wildwechsel, und mehr als einmal hatte Geder sich bei der Frage ertappt, ob er jegliche menschliche Besiedlung hinter sich gelassen hatte, nur um ein weiteres kleines, verzweifeltes Dorf hinter der nächsten Biegung zu finden.
    »Könnt Ihr es mir zeigen?«, fragte Geder. »Kann einer Eurer Männer mich dorthin bringen? Ich werde Euch mit Kupfer bezahlen.«
    Nicht dass Kupfer bei diesen Leuten irgendetwas bewirkt hätte. Münzen bedeuteten hier auch nicht mehr als kleine, besonders auffallende Steine. Sein schwarzer Ledermantel hätte hier draußen bessere Dienste geleistet, aber er wollte sich nicht davon trennen, und außerdem hatte niemand, dem er begegnet war, seit er die Keshet verlassen hatte, auch nur das kleinste bisschen Interesse an seinen Angeboten gezeigt. Denn er hatte jedes Mal zuvor gefragt. Er hatte keine rechte Hoffnung, dass sie auf den Handel eingehen würden.
    »Weshalb wollt Ihr dorthin?«, fragte der junge Mann.
    »Ich suche etwas«, sagte Geder. »Einen alten Ort. Sehr alt. Er hat mit den Drachen zu tun.«
    Der Mann leckte sich erneut über die Lippen, zögerte und nickte. »Ich kenne den Ort, den Ihr meint«, sagte er. »Bleibt über Nacht hier, und ich kann Euch morgen hinbringen.«
    »Wirklich?«
    »Ihr wollt zum alten Tempel, ja? Wo die heiligen Männer leben?«
    Geder lehnte sich zurück. Es war das erste Mal, dass er von einem Tempel oder Priestern hörte, und sein Herzschlag beschleunigte sich. In einigen der Traktate über den Fall des Drachenimperiums gab es Geschichten und Anspielungen, in denen von Kapseln mit schlafenden Drachen die Rede war, die sich in den entlegenen Winkeln der Welt verbargen und in einen langen Schlaf gewiegt worden waren. Vielleicht war dies eine verborgene Kapsel mit Büchern, Schriftrollen, Legenden und Traditionen. Wenn er die örtliche Priesterklasse überreden konnte, ihn die Bücher lesen zu lassen oder Abschriften zu bekommen … Er überlegte, was er im Austausch dafür anbieten konnte.
    »Fürst?«
    »Was?«, fragte Geder. »Oh, ja. Ja, der alte Tempel. Dahin möchte ich gehen. Müssen wir bis morgen früh warten? Wir könnten jetzt gehen.«
    »Morgen, Herr«, sagte der junge Mann. »Ihr bleibt heute Nacht bei uns.«
    Das Dorf konnte mit zwei Dutzend Holzhütten aufwarten, die in einem Eschenhain beisammenstanden. Vielleicht hundert Leute wohnten in dem trockenen, stillen Elend. In der Luft hoch über ihnen kreisten und glitten Habichte, die in Spiralen der Sonne entgegenflogen. Geder ließ das Zelt von seinem Knappen gleich außerhalb der Dorfgrenzen neben dem Ufer des Sees aufschlagen, und alle seine Diener standen bereit, um während der Nacht Wache zu halten. Nicht dass fünf Diener ausgereicht hätten, um ihn zu verteidigen, wenn die Einheimischen aufmüpfig wurden, aber wenn eine kleine Vorwarnung das Beste war, was er bekommen konnte, würde er sie nehmen.
    Bei Sonnenuntergang kam eine alte Frau mit einer Schüssel zerstampfter Wurzeln mit gekochten Fleischstückchen in sein Lager. Er dankte ihr, gab ihr ein paar Kupfermünzen und vergrub das Essen dann, ohne einen Bissen zu nehmen. Die Hitze des Tages wallte vom Boden auf, und die kühle Nachtluft drang über das Wasser. Geder lag auf seinem Feldbett, sein Verstand wach und ruhelos. Die quälende Furcht, während er auf den Schlaf wartete, war zum schlimmsten Teil seines Tages geworden. Das spärliche Essen, die gedankentötende Eintönigkeit des Pfades, die tiefe Einsamkeit – all das nagte an ihm, ja, aber in

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